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Heute Entscheidungen für morgen treffen




Ich will nicht, dass unsere Welt so bleibt, wie sie ist! Denn wenn sie bleibt, wie sie ist, wird sie nicht bleiben.

So ähnlich habe ich diesen so nachvollziehbaren Gedanken bei Erich Fried gelesen.

Will ich bleiben, wie ich bin? Was wäre ein Leben ohne Veränderungen? Ich bin offen für Veränderungen, für persönliche sowie für gesellschaftliche Weiterentwicklungen und die unserer Lebenswelt. Wenn wir für den Weiterbestand unseres Planeten sind, dann braucht es Anstrengungen von allen Menschen, damit deren Auswirkungen grün sind. Und ich weiß, dass ich bei mir beginnen und weitermachen darf!


Ich bin überzeugt davon, dass Sprache ein wesentlicher Motor ist, wie ich mein Denken färbe, wie mein Denken meinen Mund verlässt, wie meine Sprache die Welt formt - in meinem Falle wohl in erster Linie meine direkte Umwelt! Für die globale Umwelt gilt, dass alle Menschen unsere Welt formen, jeder einzelne von uns ergibt in Summe ein Ganzes. Ein Ganzes als Menschheit und Umwelt - eine Welt!


Bruno Latour, ein französischer Soziologe und Philosoph, meinte seit den 1990er Jahren, die Moderne sei vorbei, die Menschen hätten es nur noch nicht verstanden. Er vertrat die Ansicht, dass der Mensch seinen abgehobenen Forscherblick auf die Erde hin zu einem Bewusstsein wandeln solle, sodass sich der Mensch als Teil der ihn umgebenden Natur erlebe: >>Statt also wie ein Satellit oder mittels Google Earth distanziert auf Klima- und Naturphänomene zu starren und dabei bewegungslos zu verharren, forderte er den Menschen auf, sich wie Franz Kafkas Gregor Samsa in »Die Verwandlung« tief in den weit verschlungenen Termitenbau des ihn umgebenden Umwelt- und Regelsystems einzugraben, um sich als 'Erdverbundener', als Teil der Biomasse, zu begreifen.<< (Quelle: Der Spiegel)

>>In seiner 2017 auf Deutsch erschienenen Vortragsreihe "Kampf um Gaia", einem weiteren Hauptwerk, plädierte er angesichts der Klimakrise für einen neuen Naturbegriff und für eine Repolitisierung der Ökologie: Wissenschafter, Theologinnen, Aktivisten und Künstlerinnen sollten im Anthropozän neue Formen der Zusammenarbeit wagen. Zuletzt folgten "Das terrestrische Manifest" und Ende 2021 "Où suis-je?" ("Wo bin ich?") mit dem Untertitel: "Lektionen aus dem Lockdown".<< (Quelle: Der Standard)


Über das Bild zu meinem Artikel

Zuallererst herzlichen Dank an A. D., dass ich dieses wundervolle Bild für diesen Beitrag verwenden darf! Dieses Bild verstehe ich als eine Neugeburt unserer Welt, die ich visioniere ... Eine Welt, in der Wesentliches Platz hat, eine Welt, in der wir Menschen nur mit weitaus mehr Gelassenheit und mit not*wendig*er Entschleunigung ihren Fortbestand möglich machen.

Innere Bilder können wahr werden, Mut und Entschlossenheit sind wichtige Dünger! Die Farbe Grün steht für Natur und Fruchtbarkeit, für Hoffnung und Erneuerung. Lasst uns gemeinsam grün fühlen, denken & handeln! Und lasst uns unser Lebenstempo dem Takt unserer Herzen und unserer Seelen angleichen! So, wie unsere Welt sich derzeit in mörderischem Tempo zu einem Weiter, Schneller, Höher, Mehr wirbelt, kann es nicht weitergehen!


Ich erlebe Kinder, die unter massiven Erschöpfungszuständen, Panikanfällen und schweren Depressionen leiden. Ich erlebe Eltern, die keinen Blick mehr für ihren Nachwuchs haben, weil sie in den Hamsterrädern unserer Zeit hasten und keinen Ausstieg finden. Ich beobachte aber auch rastlose Eltern, die meinen, Förderung ihrer Kinder ließe sich besonders dadurch demonstrieren, indem sie ihren Nachwuchs mehrmals wöchentlich zu Sportvereinen, Tanz- und Musikunterricht navigieren. Selbst am Wochenende ist kaum Entschleunigung möglich, da rufen neben dem Tischtennisturnier des Sohnes gesellschaftliche Verpflichtungen, gemischt mit beruflichem Netzwerken. Zuviel, das scheinbar für den Verbleib in den Tretmühlen spricht ...

Ich erlebe einsame alte Menschen, die in Senioreneinrichtungen vor sich hinvegetieren, weil Angehörige keine Zeit für sie haben. Es ist nicht nur, dass es vielen Menschen an Zeit mangelt, inzwischen geht viel zu vielen auch die Puste aus! Das Leben fühlt sich mitunter so an, als müsste man sich die Bergwelt des Himalayas ohne Sauerstoffgerät erkämpfen. Es scheint auch zeitgeistig zu sein, in einer Art (selbst verordneter) Dauererschöpfung zu verharren, gehört dies sogar schon zum sogenannten guten Ton?


Wer etwas an seinem eigenen Handeln verändern will und eventuell auch nach außen ein Zeichen setzen möchte, kommt nicht umhin, seine Verhaltensweisen einer kritischen Introspektion zu unterziehen. Mit scheinbaren Kleinigkeiten fängt an, was dennoch große Auswirkungen hat auf Entwicklungen: Jedes Mal, wenn ich mich beim Einkaufen dem Kassenbereich nähere, habe ich Gelegenheit, Menschen und ihre Verhaltensweisen zu beobachten: Viele haben es nach einem Einkauf plötzlich besonders eilig, ein Geschäft zu verlassen. Wo vorher Preise verglichen und mögliche Rabatte beim Kauf von mehr als einem Artikel einer Ware akribisch ausgerechnet wurden, wo Werbungen studiert und Waren ausgiebig beäugt und wieder abgelegt wurden, herrscht plötzlich ein Agieren, als befinde man sich auf der Flucht: Fürs Anstellen im Kassenbereich fehlen dann Zeit und Geduld. Viele streben zu den Selbstbedienungskassen und sorgen auf diese Weise dafür, dass Arbeitsplätze verschwinden. Meine Versuche, Mitarbeiter*innen auf ihre Haltung zu diesem Thema in ein Gespräch zu verwickeln, enden mit der traurigen Erkenntnis, dass diese leider (meistens) denken lassen (und wer selbst laut denkt, riskiert seinen Arbeitsplatz): Die Selbstbedienungskassen seien unumgänglich, man könne nichts dagegen tun. Ehrlich jetzt? Mir steht das große FRAGEZEICHEN ins Gesicht geschrieben - und wohl auch meine Fassungslosigkeit: Die riesigen Konzerne und die Politik haben ganze Arbeit geleistet - ihre vernichtenden Botschaften haben sich unwidersprochen in den Köpfen der Menschen eingenistet!

Ich bin der Überzeugung, dass wir alle solche Entwicklungen mitentscheiden, nämlich genau mit unseren höchst persönlichen Entscheidungen, Angebote anzunehmen - oder sie zu negieren. Und genau so verhält es sich in vielen Bereichen unseres Lebens!

Überhaupt sind wir auch gezielter Werbung nicht hilflos ausgeliefert, wenn wir nur unser Gefühl und Verständnis für Wichtiges und Überflüssiges ins Reine bringen. Es ist reine Illusion, an eine Freiheit zu glauben, der sich viele Menschen hingeben, indem sie vermehrt auf Technik und noch mehr Technik setzen. Dabei übersehen wir, dass längst Technologien auf fatale Weise über unsere Verhaltensweisen bestimmen. Auch die Kapitalisierung des Geistes, die bereits in den Schulen trainiert wird, sehe ich mit großer Besorgnis!


Ich will nicht, dass unsere Welt so bleibt, wie sie ist! Denn wenn sie bleibt, wie sie ist, wird sie nicht bleiben. Ich bin bereit, meinen Beitrag zu Veränderungen zu leisten. Auch, indem ich darüber schreibe.

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Ikarus

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