Dieses Foto habe ich in der Grazer Burg aufgenommen. Ich empfinde diesen Bau als eine exquisite Mischung aus Elementen verschiedener Epochen.
Die Doppelwendeltreppe ist äußerst sehenswert und hat mich sowohl von ihrer Architektur her sofort angesprochen, wie auch in der Hinsicht, was ich damit assoziieren kann: Sie versinnbildlicht Trennung und Versöhnung.
Wir Menschen zeigen uns in perfekten Widersprüchen zwischen erlösten und unerlösten Anteilen in uns! Und so oft wenden wir uns unangenehm berührt oder sogar in Selbstekel von jenen ungeliebten Anteilen ab, die wir doch alle in uns tragen. Doch die Versöhnung mit all unseren Anteilen, die wir nicht lieben und die wir so gerne voller Entrüstung in unserem DU erkennen wollen, ist so notwendig, wie der bekannte Psychologe und Kommunikationswissenschaftler Schulz von Thun beeindruckend aufzeigt.
Dass die meisten Menschen mehrere Seelen in ihrer Brust zu tragen scheinen, kann wohl von vielen nachvollzogen werden. Dies zeigt sich beispielsweise auch dann auf bekannte Weise, wenn wir zu etwas "Ja!" sagen, obwohl wir eigentlich "Nein!" meinen. Wer kennt das nicht? Was folgt, ist ein innerer Zwiespalt, der sich in einer Art "innerem Betriebsklima" äußert, wie Schulz von Thun anschaulich darstellt.
Wenn wir in die Außenwelt blicken, so werden wir auch dort mit unzähligen Paradoxien unserer Zeit konfrontiert - "Das Paradox unserer Zeit", wie es Dr. Bob Moorehead bereits 1995 formulierte, hat schon bei vielen Gelegenheiten Eingang in meine Gedanken erhalten und wird von vielen Menschen gerne und häufig zitiert und geteilt.
Wenn ich in die Welt blicke, dann weitet sich mein tiefes Bedauern, dass wir immer häufiger "von Angst Getriebene" als "von Liebe Geleitete" sind. Ich stelle mich auch meiner eigenen schmerzhaften Innenschau - und doch weiß ich, dass ich jederzeit eine bewusste Korrektur einleiten kann: Mir ist bewusst, dass Ge*danken* mächtig sind ... und so möchte ich dem Dank wieder mehr Bedeutung in meinem Leben geben!
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