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Geht es weiter?



Eines vorweggenommen: Meine drei zufälligen Fotomodelle waren zu keinem Zeitpunkt ihres Aufenthaltes auf dieser Straßenkreuzung gefährdet, unter die Räder zu kommen. Ein wunderschöner autoarmer Sonntag, an dem mir Frau Ente samt ihren beiden Begleitern begegnete. Alle drei wirkten zunächst etwas ratlos, in welche Richtung sie ihre Schritte lenken sollten. Ein paar Schritte taten sie nach vorne, dann einige doch wieder rückwärts, etwas nach rechts, um sich schließlich geeint zum Linksabbiegen einzureihen.


Ich lese sehr gerne in Blogs. Was macht dieses Lesen für mich so besonders?

Es sind die ungeschminkten Offenheiten von Menschen, die über das Leben schreiben. Über alles Mögliche, was Leben ausmacht. Immer mehr Stimmen und Stimmungen, denen ich lesend begegne: in Erlebtem, Gel(i)ebtem, in Sorgen, Ängsten, Hoffnungen, Visionen. All die Gedanken und die Erfahrungen, über die ich lesen darf - in Geschichten, Gedichten, Schnipselgedichten und Beiträgen -, ich nehme sie mit Achtsamkeit auf.

Seelenbilder. Berührend, ergreifend, nachdenklich machend. Ein zustimmendes Nicken, ein nachdenkliches Kopfwiegen, ein feines Lächeln, ein befreites Lachen, eine stille Träne.

Ich erfreue mich an wunderschönen Fotos, Botschaften aus der Natur, oder von anderen beeindruckenden Momenten erzählend.

Ich lese Zitate, die mich begeistern und sich des öfteren sofort in meinen riesigen Zitate-Fundus einreihen. Manchmal begegnet mir nur ein Wort, über das facettenreich nachgedacht wird.

All die sonnigen wie die stürmischen Momente, die echtes Leben erzählen - sie sind inspirierend, über das eigene Leben zu reflektieren.


Viele Bloggende beschäftigen sich auch mit den aktuellen Vorgängen in der Ukraine. In der einen oder anderen Form treffe ich nahezu überall auf Gedanken dazu.

Ich lese aus Selbstfürsorge allerdings immer weniger bei jenen darüber, die mir als JournalistInnen bekannt sind. Diese Schilderungen sind rein informativ, von Herz und Seele der Berichtenden kaum etwas zu bemerken. Auch kann ich meine Gedanken manchmal aus dem schweren grauen Schleier des Entsetzens und der Angst, der sich in solchen Recherche-Phasen über mich senkt, nicht mehr entwirren.

Fragen, die mich quälen: Was fällt Putin noch alles ein? Warum tötet der Mensch? Habe ich noch ein Recht darauf, mich des Lebens zu freuen?

Und: Wie geht das alles weiter?


Ich begegne dem Leben - ich begegne ihm auch bei Menschen, deren Gedankenwelten ich kennenlernen darf.

Und ich finde Antworten. Die wichtigste: Es geht weiter!


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