Wie oft halten wir an Gedanken fest, die in uns all das hochsteigen lassen, was in unserem Leben (angeblich) fehlt?
Umgekehrt: Wie oft haben wir das Bedürfnis, laut oder leise, jedenfalls aus tiefstem Herzen zu danken? Wofür wollen wir danken?
Natürlich für alles Gute, Schöne, Positive in unserem Leben – für die Fülle des Lebens. Was nun jeder einzelne Mensch für die Fülle in seinem Leben hält, ist wohl abhängig von unterschiedlichen Faktoren:
Manche werden „Fülle“ eher nur in materieller Hinsicht erkennen, andere wiederum erweitern diese Fülle mit den Freuden des Herzens, der Seele und des Geistes.
Von Paulo Coelho sind Ge*danke*n überliefert, welche den Dank auf andere Erfahrungen ausrichten.
Hier wird Dank auch für Schmerzen ausgesprochen, was durchaus ungewöhnlich ist. Doch wenn ich in sein Danken hineinfühle, dann spüre ich in mir, dass auch ich für selbige Erfahrungen – im Nachhinein – durchaus dankbar bin.
Schon seit Jahren ist mir klar, dass ich die größten Entwicklungen in meinem Leben durch Erfahrungen machen konnte, die auch mit Schmerzen verbunden waren.
Und immer dann, wenn ich satt und zufrieden war, war dies eine eher träge Zeit, was Entwicklungen betrifft. Doch diese Zeiten, eingehüllt in Frieden und von Sonnenstrahlen gewärmt, sind enorm wichtig, denn sie geben Kraft und Energie für neuerliche Entwicklungen und tragen zu einer allumfassenden Fülle des Lebens bei.
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben. Sie haben meine Fantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten. Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.
Ich danke allen, die mich belogen haben. Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt. Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben. Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen. Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben. Sie haben meinen Mut geweckt. Ich danke allen, die mich verlassen haben. Sie haben mir Raum gegeben für Neues. Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben. Sie haben mich wachsam werden lassen. Ich danke allen, die mich verletzt haben. Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen. Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben. Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten. Ich danke allen, die mich verwirrt haben. Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht. Vor allem danke ich denen, die mich so lieben wie ich bin. Sie geben mir die Kraft zum Leben!