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Standortbestimmung - Entscheidungen und neue Wege



Ich stelle gerne Fragen - ich stelle sie mir auch selbst. Ich empfinde Fragen als essenziell für eine Standortbestimmung in meinem Leben. Liebend gerne bin ich dazu in der stillen Natur unterwegs, um im Gehen meinem Sehnen, meinen Wünschen und Hoffnungen, meinen Visionen zu lauschen.

Was gibt meinem Leben Sinn? Wodurch fühle ich mich genährt? Was kann ich selbst zu einem gelingenden Leben beitragen? Wen wähle ich als meine Begleiter*innen? Welche alten Machtprogramme wirken noch, welche Einstellungen oder Glaubenssätze darf ich loslassen? Kann ich vergeben - und ist es überhaupt immer notwendig? (Auch dazu habe ich schon Aufschlussreiches gelesen.)


* * * * * * * * * * * * *


In Österreich wird derzeit wieder einmal der "Arbeitskräftemangel" debattiert. Expert*innen, die in erster Linie Arbeitgeber- und Wirtschaftsinteressen vertreten, beklagen, was teilweise schon sehr lange bekannt ist. Vor allem Branchen und Bereiche, in denen schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, sind von einem mitunter existenzbedrohendem Arbeitskräftemangel betroffen. Viele Verantwortliche, wie sie in der Politik, in der Wirtschaftskammer, im Wirtschaftsbund oder auch bei Arbeitgeber*innen zu finden sind, haben in den vergangen Jahren offensichtlich geruht - nun ist eine ganze Gesellschaft mit den prekären Auswirkungen beschäftigt. Man hat vermutlich vielfach auch noch nicht ausreichend vernommen, wohin sich gerade junge Menschen orientieren. Nicht nur Umfragen ergeben, dass immer mehr Wert auf mehr Freizeit gelegt wird - aus unterschiedlichen Bedürfnissen. Wirtschaftstreibenden erscheinen Ideen von Seiten der Arbeiterkammer geradezu als Provokation, wenn wieder einmal nach einer Arbeitszeitreduktion bei voller Bezahlung gerufen wird, allerdings aus gutem Grunde: >>Eine „gesunde Vollzeitarbeit“ liege nach Ansicht der Arbeiterkammer bei 30 bis 35 Stunden. Der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten ziehe sich durch alle Branchen. (Arbeiterkammer-Präsidentin) Anderl stützt sich dabei auf eine nicht repräsentative Online-Umfrage, die im Auftrag der Arbeiterkammer durchgeführt wurde. Rund 4.700 Personen nahmen daran teil. 8 von 10 Befragten gaben dabei an, weniger arbeiten zu wollen. Jede zweite Teilzeitkraft gab an, sie würde mehr arbeiten, wenn Vollzeit anders definiert werden würde. „Besonders Frauen mit Kindern haben eine Mehrfachbelastung durch Erwerbsarbeit, Familie und Hausarbeit“, sagte Anderl. „Daher würde eine neue, gesunde Vollzeit ein wesentlicher Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern sein.“<< Quelle: APA


"Work-Life-Balance" ist eine Wortkombination, die bei manchen bereits große Gereiztheit hervorruft, dennoch ist ein Finden und Halten dieser Balance überaus wichtig im Empfinden von persönlicher Zufriedenheit und gleichfalls für seelische und körperliche Gesundheit.

Ich bin überzeugt, dass es Unternehmer*innen und Führungskräften, die die Bedürfnisse ihrer geschätzten Mitarbeiter*innen berücksichtigen, gelingt, auch in Zeiten wie diesen motivierte und engagierte Mitarbeiter*innen zu finden. Es braucht längst(!) neue Wege und einen neuen Stil im Umgang mit Menschen als Arbeitnehmer*innen, damit wir alle die Melodie des Lebens wieder hören können ...



Foto: C* (am idyllischen Schiederweiher im Stodertal, Oberösterreich - ein besonderes Platzerl zu jeder Jahreszeit)

14 Kommentare

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14件のコメント


Roswitha
Roswitha
2023年4月16日

deine gedanken sind wichtig und not-wendig für uns alle. aus dem berufsleben habe ich asoziale arbeitgeberinstitutionen(kirche, caritas) erfahren. dann waren/sind wir seit 40 jahren selbstständig und versuchen immer einen menschenfreundlichen umgang mit den mitarbeitern/-innen. und da sind auftraggeber, die möchten zum möglichst geringen preis viel leistung. da musste ich erleben, dass einer für eine gesellin nicht den gleichen std.-lohn wie für männer zahlen wollte, da gab es oft wenig verständnis für die situation der arbeitnehmer(asylbewerber mit wenig deutschkenntnissen, leicht behinderte, die gut, aber zu langsam arbeiteten,...). ich erlebte sozial engagierte frauen(lionsclub), die nicht einmal den mindestlohn für ihre putzfrau zahlen wollten. und ich erlebte bei einer betriebsprüfung den zoll, der kaum glauben konnte, dass wir durchgängig über tarif zahlen, all…

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C*
C*
2023年4月17日
返信先

Liebe Roswitha,

vielen Dank für Deinen Beitrag, der mich auch darin bestätigt, dass es die menschlich orientierten und für ihre Mitarbeiter*innen engagierten Arbeitgeber*innen gibt - wie ich einige auch persönlich kenne und schätze (die allerdings umgekehrt leider manchmal von einzelnen Mitarbeiter*innen gerade in der Corona-Zeit immer wieder aufs Glatteis geführt wurden ... - auch sehr schade ...).

Ein gutes Leben für alle haben wollen - ich bin davon überzeugt, dass nur diese Haltung in eine gemeinsame und sozial friedliche Zukunft führen kann! Es muss auf beiden Seiten (Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen) ein faires Miteinander angestrebt werden, dann ergibt dieses Miteinander eine klare Win-Win-Situation, in der alle gut leben können. So möchte ich meine verbleibende Zeit in der Arbeitswelt noch erleben!

Soziales…

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C*
C*
2023年4月16日

Ich sehe, es findet ein angeregter Gedankenaustausch statt, das freut mich!

Wir treffen uns in der Mitte, liebe Andrea! Es ist vermutlich eine Wechselwirkung und die von Dir angeführte Reihenfolge erschließt sich natürlich auch mir :-)

Flexibilität, also bei stärkerem Wind biegsamer zu werden, im Sinne von Achtsamkeit gegenüber mir selbst, war in meinem Leben ein not*wendiger* Prozess, der noch immer andauert.

Ich verfüge über ein äußerst hohes Maß an Selbstkritik, das in meinem Berufsleben häufig kaum zuließ, mit einem Schaffensprozess auch einmal zufrieden zu sein. Dementsprechend habe ich mir auch sehr viel abverlangt, mit vielen Überstunden, auch an Wochenenden. Ich darf da jetzt, mit längst 50+ an Lebensjahren, ruhig ein bisschen großzügiger mit mir umgehen.

Geistiger Spielraum ist ein…

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stemmer.recklinghausen
stemmer.recklinghausen
2023年4月16日

Auch Work-Life-Balance will finanziert sein. Ich habe meinen Söhnen immer versucht zu vermitteln, dass sie leben können, wie sie wollen, so dass sie ein möglichst glückliches Leben führen können. Nur finanzieren müssen sie es auch aus eigener Tasche. Arbeit muss also auch so finanziert werden, dass man davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann (Dach überm Kopf, genug zu essen, Krankenversicherung ...)

Liebe Grüße

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C*
C*
2023年4月18日
返信先

Die höheren Kosten für einen Kurzhaarschnitt bei Frauen sind ein interessantes Beispiel für Ungleichbehandlung und vermutlich nicht mit Sachargumenten begründbar!

Bei meinem nächsten Friseurbesuch werde ich das hinterfragen ...

Ich hatte heute einen sehr spannenden Seminartag, ich werde wohl einiges hier einfließen lassen - und jetzt bin ich doch etwas bedürftig nach meiner Couch!

Herzliche Grüße!

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Brigitte Fuchs
Brigitte Fuchs
2023年4月16日

Dem stimme ich voll zu, auch wenn ich längst pensioniert bin und mir um diese Fragen nur mehr indirekt Gedanken machen muss.

Auch die Ausführungen von Josefine "Nova" R. zu den Influencern finde ich sehr aufschlussreich und kann natürlich auch die Beweggründe der Gegenseite verstehen, wie sie Andrea anführt.

Eine einfache und schnelle Lösung ist da sicher nicht zu erreichen.

Einen lieben Sonntagsgruss,

Brigitte

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C*
C*
2023年4月16日
返信先

Ich glaube, es ist wichtig, bestimmte Werte einer Gesellschaft zu hinterfragen. Und so freue ich mich auch über einen angeregten Austausch hier, in den viele Aspekte einfließen.

Ich glaube, es braucht einen ehrlichen Prozess des Nachdenkens, wo alle Seiten gehört werden. Gerade gibt es in Österreich Pläne, die Persönliche Assistenz neu zu regeln. Ich werde dazu in einem eigenen Beitrag Stellung beziehen. Was hier derzeit passiert, mutet wie ein Zerstörungswerk eines Ministers an, der nicht offen für sinnvolle und gemeinsame Einwände von Assistenznehmer*innen und Assistent*innen ist. Mir tut diese Art und Weise in der Seele weh ...

Einfach und schnell geht es wohl bei Entscheidungen über Berufswelten nie, aber Lösungen, die den Menschen und ihrer Lebenszufriedenheit dienen, sind wichtig! Es…

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Josefine “Nova” R.
Josefine “Nova” R.
2023年4月16日

Mir scheint es in Europa allgemein ein großes Problem geworden zu sein. Schon allein wenn ich auch vom Lehrermangel in Deutschland lese. Wäre eine Zeit lang undenkbar gewesen. Denke dieser "Wandel" hat auch sehr viel mit diesen "Influencer" (ich hasse die Bezeichnung) Zeiten zu tun. Über die Medien bekommen junge Leute mit wie schnell man zu Geld kommen kann, und dies ohne sich "dreckig" zu machen oder sich mit Kunden, Patienten und Co "rumschlagen" zu müssen. Klar, auch das ist Arbeit wenn man es richtig macht, das merkt man ja auch schon wenn man "nur" einen Blog betreibt, aber irgendwie läuft da etwas in meinen Augen ganz schön falsch.


Die Internet-Zeit ist Fluch und Segen zugleich....missen möchte man das Net…


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C*
C*
2023年4月16日
返信先

Liebe Nova,

ich freue mich über die Punkte, die Du zum Thema machst!

Influencer*innen sind ein großes Thema (das Wort ist auch nicht besonders mein Fall), manchmal wichtig, z.B. wenn dadurch neues Denken in den Bereichen Umwelt oder auch Themen der Gesellschaftspolitik angestoßen werden; manchmal allerdings auch mit Auswirkungen, die ich heftig finde und sehr stark kritisiere, z.B. in Richtung Selbstoptimierungswahnsinn im Sinne eines übertriebenen Körperkultes (Schönheits-OP's, nur ein Punkt).

Den Lehrermangel, den Du anführst, gibt es nicht nur in Deutschland. Er ist auch in Ö ein riesiges Thema. So, wie es auch im Gesundheits- und Pflegebereich einen riesigen Mitarbeiterschwund gibt, mit katastrophalen Auswirkungen, die ich auch hautnah miterlebe. Da ich beruflich aus dem Bildungsbereich komme und hier viele Jahre…


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