Wenn sich Menschen kranken Systemen beugen, werden sie in vielen Bereichen ihrer Freiheit beraubt; wir können dies an zahlreichen Schauplätzen des Lebens beobachten.
“Sapere aude – Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!” Wer ein System in Frage stellt, wird sich diesen Aufruf von Immanuel Kant zu Herzen nehmen müssen.
Denn wer sich als Marionette des Systems disqualifiziert, weil er keine Angst vor dem Moment hat, wenn alle Stricke reißen, der muss in unserer Gesellschaft meist mit scharfem Gegenwind rechnen: Zu sehr haben sich Menschen ans mutlose Funktionieren gewöhnt!
Zu den schlimmsten aller Systeme gehört für mich schon seit langem ein in vielen Ländern agierendes Schulsystem, das aus unzähligen Gründen durchschaut und neu gestaltet werden muss. Mein Beruf ermöglicht mir tiefe Einblicke in diesen Bereich - ich werde nicht müde, den Bildungsbereich zu hinterfragen und zu diskutieren.
Auch Familien, die wie Firmen funktionieren, in denen jeder Mensch nach Vorschriften und oft tabugebeugt zu funktionieren hat, haben schon viele Menschen ihrer persönlichen Freiheit beraubt; nämlich ein Leben zu führen, in dem sie zumindest die Chance haben, zu gedeihen - anstatt hilflos zu resignieren.
Klar ist auch, dass viele Traditionen der Systembefeuerung dienen.
Die Öffentlichkeit wurde in den letzten Tagen mit News aus dem britischen Königshaus geflutet. Man muss wahrlich kein passionierter Royalwatcher sein, um dazu eine Meinung zu haben. Für mich ist der Rückzug von Harry und Meghan ein sichtbares und provokantes Zeichen dafür, dass sich zwei Menschen dem Druck der familiären Erwartungen nicht mehr beugen können und wollen. Weniger traditionsverhaftete Königshäuser sind ja längst dazu übergegangen, ihre Schlösser zu entstauben und ihre Familienmitglieder atmen zu lassen.
Überhaupt haben elterliche und familiäre Erwartungshaltungen schon unzähligen Kindern eine schwere Bürde auf die Schultern gebunden, denen schon die Jüngsten manchmal durch krankhafte Entwicklungen entfliehen "wollen": Es ist erschütternd, wie oft bereits in der Kindheit die Basis für psychische Erkrankungen geschaffen wird!
Nur weil Irrtümer laufend wiederholt werden, entstehen dadurch keine Wahrheiten! Systeme werden davon allerdings immer begünstigt! Dazu gibt es auch unzählige Beispiele in der Wirtschaft, in der Politik, in Religionen, etc.
“Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.” Wie sehr sich doch Goethe's Weitsicht auch in unserem 21. Jahrhundert bestätigt!
Vertiefendes zum Thema findest Du hier:
>> Kinder, Bildung, Erziehung:
>> weitere Systeme (Religion, Menschenbilder, Politik, Wirtschaft):
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