
Mich interessieren Filme mit Tiefgang und außerhalb des Mainstreams. Ich bin deshalb immer wieder sehr dankbar dafür, dass es Programmkinos gibt, für uns auch in gut erreichbarer Nähe.
Nun habe ich erfreulicherweise auch wieder genug Energie für Filme, die nicht gerade als "Feel-Good-Movie" bezeichnet werden können.
Wie schon in ihrem aufsehenerregenden Film Systemsprenger hat sich Regisseurin Nora Fingscheidt bei ihrem aktuellen Film The Outrun erneut darauf konzentriert, keinen belehrenden Film zu drehen. Vielmehr hat sie wiederum einen Film gedreht, der mitreißt - und zwar in allen Einstellungen, dazu mit einer brillanten Saoirse Ronan, deren Kamerapräsenz eine Wucht ist. Ihrem Spiel als alkoholkranke Rona sind wir mit Spannung und Mitgefühl gefolgt. Ronas Versuche, ihre Alkoholsucht zu besiegen, ist Inhalt des Films, der immer wieder auch Rückblenden in Ronas schwierige Kindheit gibt.
Rona lebt in London ein ausschweifendes Leben, regelmäßige Saufgelage bringen sie auch in Situationen, in denen sie Gewalt erfährt. Ihre Beziehung zu ihrem Freund droht unter der Last der Ereignisse zu zerbrechen. Rona ist wütend - auf sich selbst, auf ihre Umwelt. Sie spürt immer deutlicher in lichten Momenten, dass sie ihre Sucht im urbanen Umfeld nicht überwinden wird und so beschließt sie, auf eine abgelegene Insel zu ziehen. Nach und nach wird die Begegnung mit der atemberaubenden Natur für Rona zu einer Chance, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Der Film basiert auf dem autobiografischen Buch Nachtlichter von Amy Liptrot.
Dass der Film so intensiv in seiner Wirkung ist, ist auch großartigen Landschaftsbildern zu verdanken. Gedreht wurde u. a. auf Orkney, das sich in all seiner ungebändigten Naturgewalt präsentiert. Es braucht eine Kinoleinwand, um diese Naturwucht gut nachempfinden zu können. Beeindruckend ebenso die Bilder von den Seehunden, die sich auch bei den Dreharbeiten neugierig an die Menschen heranwagten und keine Scheu vor der Kamera zeigten. The Outrun ist ein großartiger Film, den man unbedingt auf der Kinoleinwand sehen sollte.
#Natur #Filmtipps Bildquelle: Pixabay
Für solche Filme müsste ich kilometerweit fahren. Das hiesige Programmkino gibt es schon seit Jahren nicht mehr.
Liebe grüße
Ich war schon lange nicht mehr im Kino und für den "Buchspazierer" am zweiten Weihnachtstag hab ich mir dann leider einen Virusinfekt genehmigt. Solche Filme sind auch nicht so meins, ich brauche etwas Aufbauendes, das mich mit einem guten Gefühl aus dem Film entlässt. Ich finde Drama etc. gibt es genug im Alltäglichen drumherum. Aber jeder so wie er/sie es mag...wobei ich mir schon vorstellen kann, dass der Film interessant war.
Nun wünsche ich dir noch ein frohes neues Jahr - einen lieben Gruß von Marita
Ich weiß nicht warum, aber solche Filme schaue ich mir eher nicht an. Das sind sicher sehr gute Filme, aber diese Thematik zieht mich irgendwie runter und das will ich nicht. Wahrscheinlich fehlt mir auch ein gewisses Verständnis dafür, das gebe ich gerne zu.
Liebe Grüße
Jutta