Erst vor kurzem habe ich wieder einmal das Buch "Traumfänger" von Marlo Morgan zur Hand genommen und mit großer Freude darin gelesen. Dieses Buch beschreibt die mystische Reise einer Frau durch den australischen Busch mit einer Gruppe von Aborigines, die im Buch als "Wahre Menschen" bezeichnet werden.
Das Buch hat weltweit viele Menschen begeistert - leider gab es auch rechtlichen Unmut im Hintergrund. Doch das soll nicht an den zentralen Botschaften im Buch rütteln und genau damit mag ich mich auch immer wieder beschäftigen: Wir Menschen verfügen über eine reich sprudelnde Quelle der inneren Führung, mit der wir auch mit der Weisheit des Lebens Verbindung aufnehmen können.
Warum ist Büchern und Filmen, die sich mit derart Ursprünglichem beschäftigen, so großer Erfolg beschert? Ist es eine vielen Menschen gegenwärtige Sehnsucht nach dem Geheimnis einer unfassbaren Großartigkeit, die doch nur in einer einfachen und in einer das ursprüngliche Leben bejahenden Lebensweise zu finden ist?
Die Wahren Menschen feiern Feste zu Ehren der besonderen Talente von Stammesmitgliedern. Diese Ehre wird jedem Mitglied einmal im Leben zuteil und hat nichts mit dem Alter oder einem Geburtstag dieses Menschen zu tun. Die Stammesmitglieder feiern das Reifen eines Menschen, das Schöpfen aus seinen Talenten, das Sich-Annähern an den Namen, den ein Mensch sich durch die Kraft seiner eigenen Fähigkeiten erworben hat: Der Name einer Frau lautet Geheimnisbewahrerin. Mit ihr können ihre Mitmenschen teilen, was sie beschäftigt, die Geheimnisbewahrerin wird diese Gespräche wie einen Schatz hüten und anderen nichts davon preisgeben. Die Geheimnisbewahrerin beurteilt nicht - sie hört einfach nur zu und ermutigt die Menschen, dem Ruf ihres Herzens zu folgen.
Und Reisende Zunge bringt ihre Leser*innen mit den Traditionen und Glaubensbildern der Wahren Menschen in Berührung.
Ich werde heute in mich hineinhören, welchem Namen ich auf der Reise durch das Leben gerecht werden möchte ...
#Buchtipps #reisen Foto: Pixabay, Didgeman
Ja, da klingt vieles an, was uns über die Jahrhunderte verloren gegangen ist an Intuition und Vertrauen.
Ich will heute auch mal in mich hinein hören und nach dem Namen suchen, der mich beschreiben könnte. :--)
Einen lieben Sonntagsgruss,
Brigitte
Momo in Michaels Ende gleichnamigen Roman war eine solche geheimnisbewahrende Zuhörerin.
Menschen wie sie sind wichtig, ihre Gegenwart meist angenehm, zuweilen sogar heilsam.
Hab einen entspannten Samstag.