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Lichtblicke: Die Welt ist voll von Musik



Edward Elgar hatte recht, denke ich, die Welt ist voll von Musik. Und diese Welt der Klänge ist voller Vielfalt. Und diese Vielfalt verleiht Lichtblicke!

Ja, wir haben unsere Ohren an diesem Wochenende von Musik und tollen Stimmen regelrecht fluten lassen. Mit Elgars Gedanken ein Bild von modernen Musikern zu unterstreichen, mag gewagt anmuten, aber ich halte Klassisches in Verbindung mit modernen Rhythmen immer wieder für ein gelungenes Crossover.


Einer wunderbar gelungenen musikalischen Beziehung auf Zeit sind wir an unserem besonderen musikalischen Wochenende begegnet: Zuerst haben uns Hubert von Goisern und die Lungau Big Band begeistert, das nächste Highlight gab's mit Jan Kořínek und seiner Band Groove - Blues & Soul vom Feinsten.

Die Lungau Big Band besteht seit vierzig Jahren und die Kooperation mit Hubert von Goisern stand schon lange auf der Wunschliste der Big Band. Was es für uns, mitten im begeisterten Publikum, zu genießen gab, war ein Mix aus Jazz und Brass, in welchen sich der Goiserer mit seinen Liedern unverwechselbar einbringen konnte. Die Arrangements, die für die wenigen gemeinsamen Konzerte geschrieben wurden, lieferten auch einen Ausflug in die Zeit, als Hubert von Goisern auf der Donau durch mehrere Länder musikalisch unterwegs war - immer wieder kamen damals tolle Musikerkolleg*innen an Bord, um zusammen zu musizieren und zu feiern. Seine Linz Europa Tour (2007 - 2009) im Rahmen der Bewerbung von Linz als Kulturhauptstadt 2009 führte bis zum Donaudelta am Schwarzen Meer, weshalb ich mich beim äußerst stimmungsvollen Konzert auch an brassigen Balkantönen laben konnte. Eine schöne Erzählung dazu: Genau die Musiker, die am wenigsten hatten, eine Roma Band, brachten Kulinarisches mit an Bord des Schiffes - und teilten es herzlich mit allen. Solche Geschichten sind es, die ich liebe und die mir Freudentränen in die Augen treiben.

Leider war Hubert von Goisern stimmlich - just an seinem 71. Geburtstag - nicht ganz fit, was allerdings erstaunlicherweise seinem Gesang überhaupt nicht nachteilig anzumerken war. Er liebt es ja, zwischendurch auch ein bisschen zu erzählen, aus seinen reichhaltigen Erfahrungen mit Begegnungen mit anderen Musiker*innen, das alles muss ihn am Konzertabend sehr angestrengt haben. Zwischendurch trank er immer wieder Tee und er verzichtete - sehr verständlich - auch auf Zugaben. Es war dies übrigens nicht meine erste Begegnung mit diesem auch sehr spirituellen Künstler, ich habe ihn vor Jahren u.a. an einem tibetischen Abend erlebt.


Jan Kořínek & Groove - als Multiinstrumentalist und vor allem an der Hammond-Orgel hat sich der Ausnahmemusiker nie an den Mainstream angelehnt, was ihm sein Publikum dankt! Zusammen mit den sichtlich spielfreudigen Musikern seiner Band (Jiří Maršíček, ein international gefeierter Gitarrist und äußerst gefühlvoller Sänger, Saxophonist Osian Roberts und Drummer Oliver Lipensky) hat sich Jan Kořínek offensichtlich heimisch gefühlt: Ich habe noch nie einen Menschen beobachten können, der so breit lächelt, mir war, als hätte ich annähernd zwei Stunden in eine Sonnenblume geblickt. Wir haben einen wundervollen Ausflug in die Welt des Jazz-Funk und Blues erlebt; eine herzerwärmende Darbietung, die von einem begeisterten Publikum leidenschaftlich gefeiert wurde. Als besonders toll empfand ich, dass der Abend Clubatmosphäre lieferte, weil der Rahmen ein sehr kleiner war: Diese Art von Konzerten habe ich bereits mehrmals erlebt, das Besondere daran ist, dass auch immer ein unmittelbarer Zugang zu den Künstler*innen möglich ist. Kein Management, das aufgeregt zu verhindern versucht, alle sind höchst entspannt, so eine Stimmung ist unbeschreiblich schön.


Beide Abende haben uns wahre Lichtblicke beschert, in einer Zeit, die voll ist von Dunkelheit, Schmerz und Tod. Nicht in meiner unmittelbaren Umgebung, aber in dieser Welt.

Und diese Welt kann ich nicht abspalten von meinem Sein: Ubuntu - Ich bin, weil Du bist, und weil Du bist, bin ich auch. Ein Teil eines Ganzen zu sein, gesehen zu werden und zu sehen, das ist Bedürfnis bzw. Auf*gabe* eines jeden Menschen. Wenn Musik dazu ihren Beitrag leisten kann, will ich dies mit zu meinen schönsten Lebenserfahrungen zählen.


#Musik #Glück #Freude #Begeisterung #DU Foto: Pixabay, StockSnap

6 Kommentare

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6 Comments


Jutta Urbat
Jutta Urbat
Nov 20, 2023

Ja, ich finde auch, dass die Musik ein wichtiger Teil unseres Lebens sein sollte. "Thank You for the Music" an alle, die sie erschaffen haben.

Liebe Grüße

Jutta

Edited
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C*
C*
Nov 20, 2023
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Mit der Gruppe, die die Hymne "Thank You for the Music" schrieb und sang, habe ich mich hier auseinandergesetzt. Diese Vier haben in meinem Leben eine große Rolle gespielt - ich höre sie immer noch sehr gerne!

Liebe Grüße nach Berlin! C Stern

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Kleiner Staudengarten
Kleiner Staudengarten
Nov 20, 2023

Ja, Musik stimmt froh und verbindet...ohne Musik und wohltuende Klänge wäre unser Leben um so vieles ärmer.

Lieben Gruß von Marita

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C*
C*
Nov 20, 2023
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Es wäre wunderbar, könnte die Musik noch viel verbindender wirken - das liegt wohl auch ganz im Ermessen der jeweiligen Künstler*innen.

Daniel Barenboim war 1999 Gründungsmitglied des West-Eastern Divan Orchestra, das sich für friedliche Lösungen im Nahen Osten einsetzt und weltweit gastiert. Nur ein Beispiel für außergewöhnliche Menschen, die die Liebe zur Musik und zu einer friedlichen Welt verbindet.

Liebe Grüße zu Dir! C Stern

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Brigitte Fuchs
Brigitte Fuchs
Nov 20, 2023

Wie schön, dieses Plädoyewr für die Musik!

Ja, sie ist aus unserem Leben und Sein nicht wegzudenken.

Und es gibt eine wunderbar breite Auswahl von Stilrichtungen und Klangwelten, da ist wirklich für jede und jeden etwas dabei.

Einen lieben Montagmorgengruss,

Brigitte

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C*
C*
Nov 20, 2023
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Faszinierend finde ich auch die Entstehung von Musik, die ersten "Instrumente" oder Klangerzeuger, wohl aus Knochen gefertigt. Solche Klangerzeuger dürften die Menschen von Beginn an begleitet haben. All diese Entwicklungen - bis in die Gegenwart: Mittlerweile übernimmt die KI - zum Schrecken vieler Künstler*innen (und auch zu meinem) - auch schon eine Rolle, vor allem in der südkoreanischen Musikindustrie ist das ein großes Thema.

Ich bin zwar einer gewissen Modernität in der Welt der Musik nicht abgeneigt, aber das Künstliche als eigene Abteilung geht mir jedenfalls zu weit.

Liebe abendliche Grüße! C Stern

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