top of page
AutorenbildC*

Frieden


Mir ist bewusst, dass viele von uns gewisse Nachrichten am liebsten ignorieren möchten. Ich kann mich bestens einfühlen, mir geht es genauso. Und dann lese ich etwas in einem Blog, das mir einen relativ unmittelbaren Blick auf schlimmste Gewalt-Exzesse in der Ukraine vermittelt. Meine Erschütterung ist der Auslöser für diesen Beitrag!


Krieg bedeutet die Zerstörung aller Gesetze - und vor allem aller Gesetze der Menschlichkeit.

Meine Arbeit mit traumatisierten Kindern aus Ländern, in denen Gewalt und Krieg herrschen, habe ich immer wieder zum Thema in meinem Blog Seelenbilder gemacht. Ich bin der absoluten Überzeugung, dass wir spätestens in den Kindergärten damit beginnen müssen, Kinder zum Frieden zu erziehen.


Mein Foto zum Beitrag habe ich deshalb ausgewählt, weil sich manche Menschen fragen, wie es sein kann, dass auch jene, die an Jesus glauben - allen voran Gottes (höchste) "Mitarbeiter auf Erden" -, Krieg billigen oder sogar dazu aufrufen, zu den Waffen zu greifen, um möglichst viele Menschen zu töten? Sie alle nehmen in Kauf, dass Mädchen und Frauen vergewaltigt werden, dass Kinder zu Soldaten gemacht werden, dass unzählige Menschen ihr Leben verlieren.

In der Heiligen Schrift ist zu lesen: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

Übersetzt ins 21. Jahrhundert lautet dieser Satz für mich so: "Was ihr Menschen für einen eurer Mitmenschen getan habt, das habt ihr mir getan." Im Umkehrschluss muss es also wohl heißen: "Was ihr Menschen einem eurer Mitmenschen angetan habt, das habt ihr mir angetan."


Frieden fällt wahrlich nicht vom Himmel, aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Frieden möglich ist, wenn Menschen diese einfache Formel des Füreinanderseins ernst nehmen und danach handeln.

Wir Menschen müssen überhaupt nicht an Jesus als Gottes Sohn glauben, um für Frieden einzustehen - was uns aber einen sollte, das ist ein gelebtes Bekenntnis zur Menschlichkeit und der Respekt vor der Menschheitsfamilie!


4 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

4 Comments


Rosa Ananitschev
Rosa Ananitschev
Nov 12, 2022

Wie die aktuelle Lage uns zeigt, ist der Begriff "Frieden" in Russland fehl am Platz. Viel mehr werden Menschen allein schon für die Worte: "Миру мир!" (Frieden für die Welt!) verhaftet und eingesperrt. Es ist unfassbar, was ein Mensch, der widerrechtlich an die Macht gekommen ist und für den das Wort Leben keine Bedeutung hat, alles anrichten kann. Vor allem, wie viele Bürger sein Handeln für gut befinden. Wie viele Menschenleben die Ambitionen eines Möchtegernführers schon gekostet haben! Und das Ende dieses Krieges ist noch nicht absehbarer. Eine verkehrte Welt. Der Mensch sollte endlich lernen. Aber wird er es? Irgendwann? ...

Like
C*
C*
Nov 12, 2022
Replying to

Es gibt in Russland auch Menschen, die verstehen, was Menschsein bedeutet - in der Eigenverantwortung und in der Verantwortung für alle Mitmenschen.

Ich kann mir vorstellen, dass diese mehr sind, als wir von hier aus erkennen können. Ich denke, es läuft wie allerorts, wo Hass verbreitet wird und ein begünstigendes Klima vorfindet, in dem er sich ausbreiten kann: Man wird diese Menschen kaum hören oder sehen, weil ja in kriegsführenden Ländern alles getan wird, um Stimmen der Vernunft zum Schweigen zu bringen. Allein, zu lesen, dass Menschen Russland verlassen, weil sie Angst haben, in den Krieg als Soldaten hineingezogen zu werden, zeigt, dass es die gibt, die der Propaganda nicht auf den Leim gehen, sondern klar erkennen, dass es in…

Like

Roswitha
Roswitha
Nov 01, 2022

ja, du hast so recht mit deinen ausführungen, c stern! leider gab es zu allen zeiten krieg, aber es gab und gibt auch immer menschen, die unser denken teilen. und nochmal ja, es muss bei den kindern beginnen, diese erziehung zum frieden. aber wie soll es gehen, wenn vielen menschen eine orientierung fehlt? da haben es die phrasendrescher leicht mitläufer/ -innen zu finden. muss man eltern und menschen im umgang mit kindern nicht mut zu erziehung machen, auch mut zu konsquenzen? liebe und fürsorge brauchen die heutigen kinder, und das ist nicht zeitabhängig. ich lernte einmal einen indischen agrarstudenten kennen, er war sehr erstaunt über europäisches familienleben. er sagte, in indien seien beide eltern auf dem land den ganzen tag…

Like
C*
C*
Nov 01, 2022
Replying to

Vielen Dank für Deinen Kommentar, liebe Roswitha.

Ich schicke voraus, ich stehe heute unter dem Eindruck der letzten Nacht (Halloween), die in meinem Lebensumfeld schwere Ausschreitungen mit sich gebracht hat. Wie sich immer deutlicher zeigt, waren diese geplant, um die 170 - 200 junge Menschen (Burschen), die sich wüste Szenen mit Polizei und Sondereinsatzkräften geliefert haben. Für mich keine Überraschung, dass junge Leute derart eskalieren. Schon seit Jahren rumort es, Sicherheitsgipfel gibt's immer wieder mal - aber keine umgesetzten Konsequenzen, wie ich sie in meinen Beiträgen immer wieder aufzeige und einfordere.

Ich erinnere mich, was ich in unzähligen Situationen mit Kindern in meinem Beruf an Gewaltbereitschaft und ausgelebter Gewalt erlebt habe. Ich meine hier bereits Kinder mit 6, 7 Jahren…

Like
bottom of page