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Wenn Christen zu Soldaten Gottes werden





















Ein "Miles Dei", also ein Soldat Gottes, versteht sich als Kämpfer in Gottes Heer. Dass sich in der Bibel auch martialische Begriffe und Stellen nachlesen lassen, dürfte durchaus bekannt sein. Gerade die Briefe und Aufrufe frühester Christen zeigen eine harte kriegerische Sprache. In der Zeit der Kreuzzüge erfuhr diese Haltung ihren traurigen Höhepunkt, als Andersgläubige mit Feuer und Schwert hingemetzelt wurden. Und wenn wir hören und lesen, wie manche christliche Gemeinschaften - wie etwa evangelikale Freikirchen oder auch bestimmte Zirkel der katholischen Kirche - wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung von Lebewesen abtun und bekämpfen, gleicht dieses Verhalten auch heute noch manchmal einer teuflischen Hexenjagd.


Dass das gnadenlose und falsch verstandene Soldatentum für Gott oder Jesus, der im Christentum als Sohn Gottes verehrt wird, auch in der Gegenwart noch großen Schaden anrichten kann, lässt sich anhand vieler Themen, die vor allem die römisch-katholische Kirche zu bearbeiten hat, deutlich nachvollziehen.

Radikale Ansichten, deren Ziele die Verhaftung des menschlichen Geistes und der menschlichen Vernunft sind, und welche wider die Wissenschaft verbreitet werden, scheinen mir dabei besonders perfide, wenn sie jenem Zweck gewidmet werden, um Menschen zu schwächen, anstatt sie für das Leben und seine Herausforderungen zu stärken.

Dass gerade in einer so spannungsgeladenen Welt wie der gegenwärtigen die Liebe und die Zugewandtheit zu den Menschen wichtiger sind, als sich hinter verschlossenen Türen in elitären Kreisen und in weltabgewandter Weise jahrhundertelang bis aufs Blut über die Auslegungen von Schriften oder die Bedeutung von Wissenschaften (vor allem der Naturwissenschaft) zu streiten, ist jenen Seelsorgern klar, die im Geiste des Aggiornamento auf heutige Lebensverhältnisse von Menschen eingehen können.

Sogar in vielen klösterlichen Gemeinschaften weht ein frischer Wind hinter den einst so staubigen Mauern - Menschen sind eingeladen, sich nicht nur dem gemeinschaftlichen Gebet zu widmen, sondern auch bei sich einzukehren, zu rasten, zu meditieren, sich weiterzubilden, zu diskutieren und auch Kunst und Kultur zu genießen.


Ich wünsche mir geistesgegenwärtige Menschen, die sich für die essenziellen Themen, denen sich eine menschenfreundliche Kirche widmet, interessieren und diese mit der so notwendigen Dosis an Toleranz und Mitgefühl tragen und leben.


Es gibt auch Menschen, die sich dem Himmel nahe fühlen, ohne einer Religionsgemeinschaft anzugehören. Dass sich Menschen vom Geist Gottes genährt fühlen und auch außerhalb einer Kirche einen innigen Glauben leben können, steht für mich außer Zweifel!


Weiterführendes:





#Menschsein #Verstand #Achtsamkeit Foto: C*, Stiftskirche Admont, Gesäuse - Stift Admont mit der weltgrößten und äußerst sehenswerten Klosterbibliothek

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