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Widerstand - eine Antwort des Gewissens



In den nächsten Tagen wird in ausgewählten Kinos der Film "A hidden life" ("Ein verborgenes Leben") anlaufen. Dieser Film ist ein Werk von Terrence Malick, welcher laut unterschiedlichen Berichten sehr gut recherchiert haben dürfte. Malick schildert in gewohnt ausdrucksstarken Bildern den Menschen Franz Jägerstätter und seine Auseinandersetzung mit seinen christlichen Werten.

Franz Jägerstätter war vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges als leidenschaftlicher Landwirt tätig, der zusammen mit seiner innig geliebten Frau Franziska und seinen Töchtern ein erfülltes Familienleben gelebt hat.


Franz Jägerstätter hat sich dem System der Vernichtung nicht untergeordnet, denn er hat sein Gewissen befragt. Wie die Geschichte ausgegangen ist, beschäftigt mich gerade in den letzten Tagen sehr ausführlich. Ich bin kein Fan davon, dass in der Katholischen Kirche Menschen zu Heiligen oder Seligen erhöht werden, doch es steht für mich außer Zweifel, dass Jägerstätter tatsächlich auf den Spuren Christi gewandelt ist. Er hat das Menschsein so sehr richtig verstanden, dass er bereit war, das Schlimmste zu erleiden, wobei er gerade von der Institution der katholischen Kirche keinen Beistand erhielt. Die Institution war damals bereits weitgehend korrumpiert - einzelne Vatikantreue und hohe Würdenträger innerhalb der Kirche haben nach dem zweiten Weltkrieg übrigens auch dafür gesorgt, dass Nazis vor allem in Richtung Übersee flüchten konnten.


Wie bei allen Menschen, die in kriegerische Auseinandersetzungen hineingezogen waren und sich gegen das Töten von Menschen entschieden haben, haben sich auch im zweiten Weltkrieg Menschen mit ihren Gewissensnöten auseinandergesetzt: Auf der einen Seite sollten die Kameraden nicht im Stich gelassen werden, auf der anderen Seite soll der Mensch nicht töten. Dass insgesamt - wie immer in Zeiten von Unterdrückung und Kriegen - leider zu wenige ihr Gewissen befragt haben, ist unbestritten. Auch innerhalb der Katholischen Kirche gibt es bedauerlicherweise immer noch vereinzelt Stimmen, die meinen, dass Vaterlandsliebe Treue bedeute und diese Treue nicht gebrochen werden dürfe, denn so würde man zum Verräter.


Ich verbeuge mich in tiefstem Respekt vor Jägerstätters Mut, vor seinen Tugenden, vor seiner Ent_scheidung, die auch so schmerzlich war, weil er jenen Menschen, die er innig geliebt hat, Grauenhaftes mit seiner Gewissensentscheidung beschert hat!

Ich verbeuge mich in tiefstem Respekt vor all jenen Menschen, auch den vielen Ungenannten, die dies damals getan haben und vor jenen, die in der Gegenwart ihrem Gewissen folgen und das Richtige tun!


Wenn wir gehen, sind die Spuren der Liebe zum Leben das einzig Wichtige!


Vertiefendes zum Thema findest Du hier:





Foto: C*, Krypta der Kirche St. Kathrein, Bad Kleinkirchheim

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