Welchem Ruf der Lauscher wohl folgen mag? Dem Ruf des Jagdhorns?
Dieses dürfte zu Kaisers Zeiten in Bad Ischl des öfteren zu hören gewesen sein.
Die Kaiservilla, im herrlichen Salzkammergut gelegen, war das Hochzeitsgeschenk der Mutter, Erzherzogin Sophie, an ihren Sohn, Kaiser Franz Joseph I., und ihre Schwiegertochter Elisabeth. Elisabeth fühlte sich allerdings eher an ihrem Rückzugsort, im Marmorschlössl, wo sie auch viele ihrer Gedichte verfasste, wohl.
In den letzten Wochen waren Rückzug, viel Ruhe und das Beisammensein mit liebevollen Menschen angesagt. Zwei Engel auf Erden haben mich einige Wochen in ihrem Wohlfühl-Zuhause aufgenommen und so war ich niemals allein. Es geht langsam aufwärts, zumindest, was meine Schlaflosigkeit betrifft. Der Magen zeigt sich immer noch nicht nachhaltig besänftigt und so bin ich vorsichtig im Umgang mit Nahrungsaufnahme.
Und mir wird auch immer bewusster, wie wichtig es ist, ebenso in geistiger Hinsicht darauf zu achten, was ich aufnehmen möchte und was nicht. Auf keinen Fall eine neue Erkenntnis für mich, aber eine, die sich immer drängender in meinen Fokus schiebt. Ich bemerke intensiv, wie anstrengend und schwer verdaulich Begegnungen für mich sind, die mit Menschen stattfinden, deren Lebenseinstellung sich sehr von meinen Haltungen unterscheidet. Ich spüre auch abwertende Meinungen, die nicht direkt ausgesprochen werden, aber hinter meinem Rücken.
Ich glaube daran, dass wir Menschen uns wechselseitig Gutes tun können und auch sollen, dass Wertschätzung eine kostbare Gabe wie auch ein herrliches Geschenk sein kann. Daher ist mir auch wichtig, Kinder mit dieser Haltung ins Leben zu begleiten.
Natürlich soll ein Kind unbedingt ein Gefühl dafür entwickeln, für sich selbst gut zu sorgen, aber mit Hinweis auf den Egoismus unter den Menschen ein Kind in diesem Sinne zu erziehen, das schmerzt nicht nur in meinen Ohren. Da reagiert auch mein Herz mit Traurigkeit und mein Magen windet sich unter solchen Ansichten.
Wir können unsere Welt verändern, weg von Hartherzigkeit und Egozentrik, davon bin ich zutiefst überzeugt - und ich erlebe durchaus Eltern, die ihrem Ruf des Herzens nach einem WIR-Gefühl auch vorleben. Um diese Veränderungen voranzutreiben, ist es not*wendig, dass wir möglichst viele sind, als die wir uns für eine gerechtere und hellere Welt einsetzen. Erwachsene sind Vorbilder - positive wie negative -; ich möchte Kindern meine respektvolle Haltung gegenüber allem Leben erlebbar machen.
Ich will dem Ruf meines Herzen folgen und dabei nicht (mehr) die oft sehr materiell geprägten Erwartungen anderer Menschen erfüllen. In diesem Zusammenhang denke ich auch an das nahende Osterfest, das doch für viel zu viele inzwischen - so wie auch Weihnachten - ein Fest der Geschenke ist. Dabei sind es häufig Eltern und Großeltern, die glauben, ihre Kinder und Enkelkinder mit materiellen Geschenken überschütten zu müssen. Ein Ostern unter diesen Gesichtspunkten ist für mich einfach befremdlich.
#Sein #Kinder Foto: C*, im Park der Kaiservilla in Bad Ischl auf den Lauscher (Skulptur aus Edelerz) aufmerksam geworden
Bad Ischl ist heuer Kulturhauptstadt Europas, mein Foto entstand allerdings bereits im Frühjahr 2018.
Da schliesse ich mich gerne meiner Vorrednerin Monalisa an und strenge mich auch immer wieder an, gegen Vorurteile und Verallgemeinerungen anzugehen und einen sorgsamen und möglichst liebevollen Umgang mit allen Mitmenschen zu pflegen.
Einen lieben Gruss, noch im Umzugsmodus,
Brigitte
Sich gegenseitig Gutes tun, aktiv zuhören oder einfach nur dasein, das ist wohltuend und heilsam für alle Beteiligten. Ich bin auch manchmal fassungslos, wie Menschen miteinander umgehen, sich abwerten und respektlos behandeln. Das tut weh. Ich will mich dennoch nicht davon abbringen lassen, da nicht mitzumachen.
Dir wünsche ich, dass deine Einsichten sich in deinem Handeln manifestieren und du dabei erfolgreich bist.
Herzliche Grüße