Friedrich Hölderlin (1770 - 1843) hat sich als evangelischer Theologe gleichermaßen mit Kunst und Religion auseinandergesetzt.
Als zweites Kind der Schönheit hat er die Religion benannt, indem er Religion als Liebe der Schönheit bewertet hat. Insofern kann ich Hölderlin bestens nachvollziehen. "Der Schönheit zweite Tochter ist Religion. Religion ist Liebe der Schönheit. ... Und ohne solche Liebe der Schönheit, ohne solche Religion ist jeder Staat ein dürr Gerippe ohne Leben und Geist, und alles Denken und Tun ein Baum ohne Gipfel, eine Säule, wovon die Krone herabgeschlagen ist." (Quelle Zitat)
Die Nike von Samothrake hat erst vor einigen Tagen Eingang in meinen Blog gefunden, zusammengefasst die Geschichte eines Skandals, der sich in Linz in den 1980er Jahren zugetragen hat.
Wer in Linz an der Donaulände entlangspaziert, könnte einer weiteren Darstellung der Nike von Samothrake begegnen, die sich vor dem Arcotel befindet. So geschehen erst vor wenigen Tagen im Zuge eines ausgedehnten Stadtspaziergangs, als ich die Göttin wieder einmal besucht habe. Typisch für die Nike von Samothrake ist die Darstellung ohne Kopf und sie wird - bis auf eine Ausnahme laut Wikipedia - immer geflügelt gezeigt.
Diese kopflose Schönheit (in meinen Augen ist sie eine Schönheit) mag manche beim ersten Anblick verwundern, ich finde allerdings immer wieder die aufrechte Haltung, mit der Göttin Nike auf dem Dach gelandet ist, bemerkenswert, gleichzeitig grazil wie stark wirkt sie auf mich, damit nimmt sie beeindruckend Raum ein. Der Blick fällt meines Erachtens auf das Wesentliche, wofür Nike steht: Sie vermittelt symbolisch sowohl Sieg wie Frieden.
Weiter führte uns unser Stadtspaziergang an diesem Tag in unseren Lieblingsgarten, wo uns bereits beim Eingang herbstliche Farben entgegenleuchteten.
Der Botanische Garten der Stadt Linz ist mir seit vielen Jahren ein höchst kostbares Juwel, ein Ort, an dem sich Natur und Kunst auf schönste Weise ihr Ja-Wort geben.
Ein Refugium, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar ist und mir besonders an heißen Sommertagen eine wahre Oase mit lauschigen Plätzchen unter Bäumen und Sträuchern ist.
Doch bereits, wenn sich das Frühjahr, im Februar und März, zart ankündigt, erkunde ich diesen einmaligen Ort - die ersten Frühblüher faszinieren dann jedes Jahr aufs Neue.
Wo Natur und Kunst einen so schönen Zusammenklang finden, da fühle ich mich zuhause. Gehen, sitzen, verweilen, betrachten, riechen, fühlen, hören, Kräuter im Kräutergarten verkosten: Raum und Zeit, um alle Schönheit auf mich wirken zu lassen.
Aber auch Kunst, die zugleich Mahnmal ist, hat in diesem Garten Platz. Auch bei der Büste der Ohnmacht halte ich immer wieder inne.
Auf eine äußerst sehenswerte Ausstellung wurden wir beim Eingang aufmerksam gemacht. Dem freundlichen Hinweis sind wir natürlich neugierig gefolgt - und fanden uns inmitten von außergewöhnlichen Stickbildern einer tollen Künstlerin (Klick! 📷) wieder. Wir waren begeistert!
#Natur #Kunst Fotos: C* - mit einem Ausblick auf den Pöstlingberg mit seiner bekannten Wallfahrtskirche
botanische gärten sind für stadtbewohnerInnen zu jeder jahreszeit labsal für körper und seele. sie sind meist schnell zu erreichen und so kann auch schon ein kurzer gang während einer mittagspause oder nach der arbeit unendlich gut tun.
die wunderbaren, feinen, zarten stickereien nach der natur sind dann nochmal ein höhepunkt eines solchen besuchs.
ich schicke viele freundliche gedanken und grüße herzlich
mano
Danke für diese vielseitigen Bilder und Impulse zu Kunst, Kultur und Natur.
Das sind Themenwelten, die sich immer wieder berühren oder überschneiden.
Einen lieben Gruss in den Sonntagabend,
Brigitte