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Kannibalische Weltordnung


Wir leben in einer kannibalischen Weltordnung. Jean Ziegler, ein Schweizer Soziologe, ist der Mann, der unermüdlich darauf aufmerksam macht, und uns auffordert, unsere Energien für die wichtigen Themen einzusetzen: Denn die kannibalische Weltordnung sei eine schier unfassbare Monopolisierung von politischer, ökonomischer und ideologischer Macht in den Händen weniger Oligarchen, die niemand kontrolliere.

Wenige der größten Konzerne dieser Welt hätten eine Macht, wie sie kein Kaiser, kein König und kein Papst je hatten. Weder Nationalstaaten noch internationale Institutionen könnten sie laut Ziegler kontrollieren.

In seinem Buch „Ändere die Welt!“ zieht Jean Ziegler Bilanz: Demnach gibt es genug Ressourcen für alle!

Diese Behauptung ist nicht ganz neu und hat ja auch Bestätigung durch diverse Wissenschaften gefunden.

Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft weist darauf hin, dass weltweit alle 5 Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert – gleichzeitig zeigt sie auf, dass die Landwirtschaft zwölf Milliarden Menschen ernähren könnte.

Nach Jean Ziegler sei die ungerechte Verteilung nur eine Frage des Gewissens. Es gäbe heute keinen Mangel mehr an Nahrung, und deshalb werde heute ein Kind, das an Hunger stirbt, aus seiner Sicht ermordet.

Diese strukturelle Gewalt ist von Menschen kreiert und deshalb kann sie auch von Menschen wieder abgeschafft werden.

Tatsache ist auch, dass der, der alle Asse in der Hand hat, nicht verlangt, dass die Karten neu gemischt werden. So liegt es in unserem eigenen Interesse, alle von der Demokratie vorgesehenen Werkzeuge zu ergreifen und nötigenfalls auch auf die Barrikaden zu gehen!

Was sind die Gründe dafür, dass die Menschen der westlichen Welt ihre Möglichkeiten nicht nützen?

Sie sind leicht auszumachen in der Bequemlichkeit des Einzelnen, und auf alle Fälle auch darin, dass der immer noch recht ansehnliche Mittelstand unserer Gesellschaft zu gut lebt. Die wenigen TopverdienerInnen, die untereinander beste Seilschaften pflegen, haben keine großen Beweggründe, sich für Benachteiligte einzusetzen.

Viel zu sehr locken vielleicht auch gesellschaftliche Hotspots der Festspiel- und Feierszene, wie am Beispiel von Österreich aufgezeigt: In Salzburg, Bregenz, Wien, Graz, Mörbisch und an vielen anderen schönen Plätzen kann man jene sehr einfach vergessen, die es äußerst schwer haben, wirtschaftlich zu überleben. Sehen und gesehen werden - die Damen in sündteuren Roben, die Herren (mit den Kreditkarten und den stolzen Bankkonten) als ihre Begleiter. Alle Möchtegern-Adabei's und SeitenblickerInnen erfahren Prächtiges aus der Presse und im ORF. Dabei sollte gerade Kultur für jedermann leistbar sein!

Ich vermisse auch ein globales soziales „GeWissen“. Gewissen stellt eine Brücke zwischen Intellekt und Herz her, es bedeutet also Wissen, das im Herzen geprüft wird.

Ich sehe mit Schrecken, wie immer mehr deutsche und österreichische VertreterInnen des Volkes, die PolitikerInnen, mit angeblich „entschärften Versionen" von TTIP und CETA liebäugeln, obwohl die allzu berechtigten Sorgen im Volk groß sind. Verschafft sich hier das Volk kein Gehör, weil es vielleicht schon stimmlos geworden ist?

Bei Wahlen wird von PolitikerInnen traditionell dazu aufgerufen, unsere Stimmen abzugeben. Bitte genau lesen! NEIN, wir müssen unsere Stimmen behalten und zu den Wahlurnen schreiten!!!

So, wie sich jede einzelne Schneeflocke für unschuldig an einer Lawine halten mag, sind es doch die vielen einzelnen Menschen, die gemeinsam an vielen Plätzen dieser Erde nachhaltige Bewegung in verkrustete, skandalöse Ungerechtigkeiten bringen können!

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