" 'Humankapital' bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft die 'personengebundenen Wissensbestandteile in den Köpfen der Mitarbeiter'. In der Humankapitaltheorie der Volkswirtschaftslehre wird Humankapital unter dem Gesichtspunkt von Investitionen in Bildung betrachtet. In der betriebswirtschaftlichen Faktorenlehre nach Erich Gutenberg ist Humankapital ebenso ein Produktionsfaktor wie physisches Kapital. ...
Der Begriff 'betriebliches Humankapital' umschreibt die nominell große Bedeutung qualifizierter und motivierter Mitarbeiter für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und soll eine wesentliche Grundlage moderner Unternehmens- und Personalpolitik verdeutlichen: Mitarbeiter sind nicht mehr als nur reine Produktions- und Kostenfaktoren. Um die Produktion zu steigern und Kosten zu senken, werden deshalb Leistungsbereitschaft und Fähigkeiten der Mitarbeiter sowie alle Mittel und Bemühungen, diese zu erhalten und zu stärken, mehr als bisher in den Mittelpunkt unternehmens- und personalpolitischer Zielsetzungen gerückt." - Auszüge aus Wikipedia -
Ein Witz: Zwei Löwen sind gemeinsam auf der Flucht aus einem Zoo, einer ist ganz dürr, der andere ist wohl genährt.
Der dünne Löwe fragt den dicken Löwen: "Wie hast du es geschafft, dass du so fett wurdest? Ich habe Menschen gefressen, seit ich auf der Flucht bin, und ich ernähre mich von Gras."
Der dicke Löwe antwortet: "Das war einfach! Ich habe mich hinter dem Gebäude eines sehr bekannten, weltweit agierenden Unternehmens versteckt und pro Tag einen Manager gefressen. Niemand hat es jemals bemerkt."
Schon einmal von 'Deadwood', 'Workhorses', 'Stars', 'Wild Cats' und 'Problem Employees' gehört oder gelesen?
Mit diesen Begriffen werden MitarbeiterInnen von ManagerInnen in Kategorien eingeteilt - und je nachdem, in welcher Schublade diese MitarbeiterInnen laut Einschätzung der dafür zuständigen EntscheidungsträgerInnen landen, entscheidet sich auch ihr weiteres Schicksal in diversen Unternehmen.
Erschreckend genug, diese Fakten? Wohin entwickelt sich eine Gesellschaft, die davon keine Notiz nimmt? Wohin entwickeln sich Menschen, die sich unwidersprochen als 'Nutzloses Holz' bezeichnen lassen?
Wann begreifen UnternehmerInnen und Führungskräfte endlich, dass sie MitarbeiterInnen beschäftigen, die zuallererst Menschen sind?
Thomas Sattelberger, u.a. von 2007 bis 2012 Personalvorstand der Deutschen Telekom, ist in meiner Beobachtung ein wohltuender Freigeist in der 'Mangement-Szene' Deutschlands. Es lohnt sich, über ihn und seine Haltungen zu lesen.
Vor ein paar Tagen konnte ich lesen, dass die Zahlen der an 'Burnout' erkrankten Menschen in Wien (angeblich!) zurückgehen. Diese Aussage halte ich für untersuchenswert! Ich glaube nämlich, dass man sich diesem Thema mit einer Verschleierungstaktik angenähert hat: Man benennt diese Erkrankung nun mit den Begriffen 'Akute Belastungsreaktion' und 'Ermüdungserscheinung'.
Seltsame Berechnung: Die Zahl der an Burnout Erkrankten ist lt. ORF von etwa 650 Personen auf etwa 460 Personen zurückgegangen, während die Zahl der PatientInnen, die an einer Ermüdungserscheinung leiden, um über 250 gestiegen ist. Ich meine: Hier findet eine unglaublich verantwortungslose Wortklauberei statt.
Der Zustand der an diesen Symptomen Leidenden ist während einer akuten Belastungsreaktion mit großer Wahrscheinlichkeit genauso alarmierend wie das Krankheitsbild jener, deren Diagnose Burnout lautet.
Burnout ist eine Erkrankung, die ich als eine Art 'gesunde Reaktion auf ungesunde Zustände' sehe: Die Seele gibt hier Körper und Geist ein Zeichen, dass sie zur Ruhe kommen müssen. In diesem Stadium, oft auch hervorgerufen durch eine berufliche Sinnkrise, besteht absoluter und rascher Handlungsbedarf, da diese Erkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium sehr häufig mit einer Depression einhergeht.
Aus meiner beruflichen Erfahrung, die ich sowohl in der Wirtschaft wie auch im sozialen Arbeitsbereich gesammelt habe, kann ich ganz klar erkennen, dass es leider noch immer viel zu wenige Führungspersönlichkeiten gibt, welche die so wichtige Haltung der Kooperation & Menschlichkeit vorleben!
Ich bin davon überzeugt, dass in jenen Bereichen, die unter diesem Motto geführt werden, viele zufriedene MitarbeiterInnen arbeiten.
Und es ist wohl auch einleuchtend, dass in Bereichen, in denen MitarbeiterInnen gemäß ihren Neigungen und Stärken eingesetzt werden und auch faire Löhne, Gehälter und Lehrlingsentschädigungen erhalten, eine hohe Arbeitsmoral besteht. Voraussetzung für so eine positiv gelebte Betriebskultur ist natürlich auch ein wertschätzendes Miteinander.
Führungspersönlichkeiten, die - mit Empathie gesegnet - ihre MitarbeiterInnen an den für sie möglichst optimalen Arbeitsplätzen einsetzen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit motivierten, zufriedenen und gesunden Menschen begegnen!