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Wenn zwei Frauen eine Reise tun

Autorenbild: C*C*



Thelma & Louise, vor ein paar Tagen wieder einmal gesehen (auf arte), mit anschließender hochinteressanter Doku, ebenfalls sehr sehenswert: "Thelma & Louise" - ein feministischer Western

Der Film, den Meisterregisseur Ridley Scott in bester Besetzung drehte, ist schon lange Kult. Genial hat der Regisseur Thelma mit Geena Davis und Louise mit Susan Sarandon besetzt. Dreißig Jahre vor MeToo macht dieses feministische Roadmovie seine beiden Heldinnen zu Ikonen: Zwei Freundinnen - zwei frustrierte und dennoch so lebenslustige und freiheitsliebende Frauen, die miteinander ausbrechen aus schalen Beziehungen zu ihren Männern. Thelma und Louise setzen sich ins Cabrio und fahren los: Was sie noch nicht wissen können, dies wird eine Reise ohne Wiederkehr.

Die beiden Frauen verbindet eine Freundschaft, die sich bewähren wird, denn nichts und niemand kann sich zwischen die beiden Freundinnen drängen. Und dabei werden sie dramatische Entscheidungen zu treffen haben auf ihrer Flucht vor toxischer Männlichkeit und vor einer Gesellschaft, die nicht in der Lage ist, sie zu schützen. Somit ist dieser Film auch im Jahr 2025 brandaktuell.

Dieses Meisterwerk kann mit Fug und Recht als der Film bezeichnet werden, der 1991 die Konventionen des US-amerikanischen Films erschütterte: Denn erstmals sitzen zwei Frauen hinter dem Volant und entscheiden, wohin die Reise führt.

Beim ersten Stopp, der die beiden in eine Bar führt, tötet Louise den Mann, der Thelma auf dem Parkplatz vergewaltigen will. Warum sie so drastisch reagiert, wird noch deutlicher: Thelma erkennt trotz Louises Sprachlosigkeit, dass Louise schon einmal Opfer von sexueller Gewalt war.

Den beiden Frauen bleibt nur die Flucht durch den Mittleren Westen der USA in Richtung Mexiko, weil Louise klar ist, dass ihnen niemand die versuchte Vergewaltigung glauben wird, da Thelma zuvor in der Bar mit dem Mann getanzt und geflirtet hat. (Solche Frauen gelten in der Gesellschaft als leichtfertig, mit ihnen herrscht wenig Mitgefühl, weil sie ja Männer herausfordern. So zumindest eine oft gehörte oder gelesene Meinung, die auch von Frauen geteilt wird. Solidarität unter Frauen? - Wieder einmal Fehlanzeige!)

Auf ihrer wilden Reise werden die beiden Frauen zwei weiteren Männern begegnen, die sich auf der Machoseite einordnen: Ein undurchsichtiger junger Mann namens J. D. (in dieser Rolle wurde Brad Pitt weltberühmt) und ein Trucker, den sie mehrmals überholen und der jedes Mal obszöne Bemerkungen von sich gibt. Während J. D. die beiden Frauen bestiehlt und später gefasst wird, geht der Trucker Thelma und Louise in die Falle: Sie rächen sich für seine Obszönitäten und lassen seinen LKW in Flammen aufgehen.

Die Polizei ist den beiden Frauen längst auf der Spur und nur Ermittler Hal (Harvey Keitel) zeigt Verständnis für ihre Lage. Einige Male gelingt es ihnen, der Polizei zu entwischen, doch schließlich wird auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt - Endstation. Für Thelma und Louise gibt es keinen Ausweg mehr, als sie vor dem Abgrund des Grand Canyon stehen. Gefängnis ist keine Option ...


Ja, hier wird in letzter Zeit viel über Filme gepostet. Ich sehe leidenschaftlich gerne Filme mit Tiefgang - darüber denke ich auch länger nach. Ich empfinde alle in meinem Blog beschriebenen Filme als absolut sehenswert, nicht nur wegen ausgezeichneter Schauspieler*innen, sondern auch, weil die Inhalte so brisant sind.


 
 

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