... und heute habe ich tatsächlich meinen Elch und meine Wichtel willkommen geheißen.
Manch einer mag meinen, dies sei ein wenig bald - doch wir werden es erleben, wie jedes Jahr um diese Zeit werden die nächsten Wochen nur so an uns vorbeifliegen ...
Manch einer mag diese Figuren kitschig finden - für mich gehören sie zu meinem persönlichen Wohlfühl-Ambiente während Advent und Weihnachten dazu. So wie vieles andere auch: das Räuchern, das Kerzen anzünden, das Teetrinken, das vermehrte Lesen um diese Zeit, die Strickarbeit, die wieder einmal hervorgekramt wird und weiteres.
Knut und die Wichtel sind immer die ersten, die als Weihnachtsboten einziehen dürfen in meine vier Wände.
Seit einigen Tagen kann ich schon beobachten, dass die Arbeiten für die aufzubauenden Advent-, Weihnachts- oder Christkindlmärkte zügig voranschreiten (die Märkte heißen ja überall anders!). Das Wetter passt nun auch dazu: Endlich wird es kühler, der Jahreszeit angemessen. Der morgendliche Nebel gehört unbedingt auch zum November!
Was macht diese Zeit mit mir?
Ich fühle Wehmut, ja, ganz deutlich! Weihnachten, es wird heuer anders sein als in all den Jahren zuvor. Lange war es gute Tradition, meine Eltern einzuladen, für sie zu kochen und einige Stunden miteinander zu verbringen. Meistens gute Stunden. Das, was war, was zwischen uns stand, nicht zu thematisieren, lieber den Frieden zu spüren, wenigstens zu Weihnachten.
Heuer wird dies nicht mehr möglich sein. Meine Mutter könnte ich zu mir holen, aber ich habe schon im Vorjahr bemerkt, dass sie schnell unruhig wird. Das liegt auch an ihrer Demenzerkrankung. Ich werde sie wohl in ihrer Senioreneinrichtung besuchen.
Mein Vater wird den Weg in meine Wohnung wohl nicht mehr auf sich nehmen wollen.
Zu sehr schreitet sein körperlicher Verfall voran. Sein Lebenslicht, es wird zunehmend schwächer. Ich spüre seine trotzige Anspannung auch in mir, ich vernehme sie schon seit Monaten. Wir geraten häufig aneinander - dann plagen mich Schuldgefühle.
Genau weiß ich noch nicht, wie ich den 24. Dezember verbringen werde.
Weshalb ich den Advent umso mehr genießen möchte. So, wie ich es seit Jahren mache: Die wenigen Geschenke, die ich kaufen möchte, früh kaufen. Ich mag keinen Stress, also bloß keine Geschenke auf den letzten Drücker! Die wichtigsten Geschenke sind bereits besorgt oder zumindest schon erspäht.
Zeit, sie ist das wertvollste Geschenk überhaupt! Zeit mit jenen Menschen zu verbringen, die mir nahe sind. Vielleicht aber auch mit jenen, wo ich spüren möchte, ob wieder mehr Nähe möglich ist. Ich habe Distanz zu Menschen aufgebaut. Aus unterschiedlichen Gründen. Vor allem aus Selbstschutz.
Ich habe mir selbst mehr Zeit gewidmet. Es war dringend nötig! Selbstmitgefühl, ein sehr wichtiger Auftrag an mich ...
Dieses Jahr war ein sehr bewegtes Jahr, Entscheidungen mussten getroffen werden, sie waren unumgänglich. Ich habe die richtigen getroffen - diese Ent*scheidungen* waren not*wendig*. Ich habe sie lange hinausgezögert. Zu lange. Dieses Zögern hat mir einen mehrwöchigen Krankenstand eingebracht, rien ne va plus! Diese Zeit des Krankenstands war ein Geschenk - im Rückblick -, ich habe meine innere Stimme wieder zu achten gelernt ... Danke, dass Du mich so gut leitest!
#Advent #Weihnachten #Frieden #Entscheidung #Dankbarkeit Fotos: C*
die adventszeit fängt für mich tatsächlich erst immer mit dem 1. advent an. dann kommt ein schlicher grüner kranz an die haustür und drinnen gibt es ein gesteck aus viel grünzeugs und kerzen. die fensterbänke erhalten ein wenig weihnachtsliche stimmung und die scheiben werden mit sternen geschmückt. der kleine herrnhuter stern wird wieder aufgehangen und darf bis neujahr leuchten.
früher, als unsere tochter noch klein war, haben wir weihnachen und silvester ganz oft mit befreundeten familien in dänemark verbracht. das sind ganz wunderbare erinnerungen!
heute feiern wir nur ganz klein en famille und besuchen den schwager im altenheim. letzteres ist anstrengend, das andere sehr erholsam und entspannend.
ich wünsche dir, dass du für dich eine gute lösung findest, die weihnachtstage…
Liebe C Stern,
schön, dass Du Dich auf Weihnachten freust, auch wenn die Freude mit Traurigkeit und Besorgtheit um Deine Eltern verbunden ist. Diese Sorgen kann ich gut verstehen – man sieht, wie die Eltern immer gebrechlicher werden und merkt gerade dann, wie die Zeit verrinnt und ihnen immer weniger davon bleibt. Meine Eltern sind ja schon lange nicht mehr da, obwohl mein Vater noch seinen 91. Geburtstag erleben durfte. Meine Mutter starb früh, 1971, da war sie erst 58 Jahre alt.
In meinem Elternhaus wurde Weihnachten nach deutscher Tradition gefeiert, sowie alle Deutschen im Dorf es taten, obgleich sie in Russland lebten. Etwas Besonderes gab es allerdings zu diesem Fest nicht. Keine Adventskerzen, kein Adventskalender, kein Schmuck, außer dem…
Ich gehöre noch zu denen, bei denen die Vorweihnachtszeit erst mit dem 1. Advent beginnt, auch dekomäßig. Da heißt aber nicht, dass ich nicht abends schon Kerzen anzünde und es mir gemütlich mache - das kann man/frau m.E. aber das ganz Jahr über - jahreszeitlich angepasst.
Wünsche dir eine besonders intensive Zeit, mit Innehalten und Lauschen, auf das, was ist, im Außen, besonders aber auf das, was sich aus dem Innersten Gehör verschaffen will. Doch dazu muss es still werden. Gutes Gelingen.
Friedliche Abendgrüße
Schön! Ich mag sie auch, diese Vorweihnachtszeit, die meist im Haus verbracht wird mit gemütlichen, kreativen Tätigkeiten, auch mit gedanklicher Reflexion. Man ist ganz nah bei sich und bei denen, die einem viel bedeuten. Und die Hektik draussen in der Welt ist weit weg...
Einen lieben Gruss,
Brigitte
es ist für mich bewegend dies zu lesen. ich spüre deine kraft und die gewissheit, bei dir zu sein und eine hoffnungsvolle offenheit für das, was kommen mag. kann ich gut verstehen, glaube ich. wir lernen oft zu wenig auf uns selbst zu hören, oder denken zu einer bestimmten handlung oder reaktion verpflichtet zu sein. dabei sind wir einmalig, und einzig ein behutsamer umgang mit uns und anderen menschen ist wichtig. was sind konventionen, wem nützen sie? ich wünsche dir, liebe/-r c stern, eine gute aventszeit. herzlichen gruß, roswitha