Schwere Kost, nicht nur, was manche vermutlich während der weihnachtlichen Feiertage zu sich genommen haben, sondern vor allem bezogen darauf, was uns unsere Politiker*innen - Volksverter*innen!!! - gerade im Jahr 2023 wieder einmal serviert haben.
"Wisst ihr, was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist? Sie ist nicht gesund, aber sie ist billig." - Jemand ruft: "Eine Leberkäsesemmel". - Der Kanzler antwortet: "Ein Hamburger bei McDonalds. 1,40 Euro. Wenn ich jetzt noch Pommes dazu kaufe - 3,50 Euro. Und jetzt behauptet wirklich einer ernsthaft, wir leben in einem Land, wo Eltern sich dieses Essen für ihr Kind nicht leisten können?"
Dies ein Ausschnitt aus einem Gedanken-Potpourri des Herrn Nehammer.
Gestatten? Karl Nehammer, aktueller Bundeskanzler, Österreich. Weiteres aus seiner Denke hier.
Auch einige seiner Vorgänger haben sich als Herrschaften erwiesen, die in so einigem mit wenig sozialem Fingerspitzengefühl agiert haben und obendrein auch für vieles verheerende Worte gefunden haben.
Sebastian Kurz, mit 37 Jahren zweifacher Altkanzler, war einst angetreten, um einen neuen, nämlich den türkisen Stil, zu etablieren. „Wer öffentliche Aufgaben wahrnimmt, hat eine Vorbildfunktion, er steigert das Vertrauen in Staat und Politik. Daher ist für politische Funktionsträger ein strenger Maßstab notwendig“, so steht es im Ehrenkodex der ÖVP, den sich diese Partei 2012 verordnete.
Was dieser politische Ikarus alles an Schieflagen ausgelöst hat, weiß man im Nachhinein und es beschäftigt auch aktuell die Justiz. Sein damaliger Vizekanzler, HC Strache, hat seinerseits Österreich für Wochen und Monate in die (internationale) Presse gehievt, weil er 2017 auf Ibiza wortreich und alkoholselig seine Korruptionsbereitschaft kundtat, was im Zuge des Ibiza-Videos schließlich 2019 zur Beendigung der Bundesregierung Kurz I führte.
Dass ein weiterer Altkanzler, nämlich Alfred Gusenbauer, u.a. mit seinen Beratertätigkeiten beim insolventen Signa-Konzern reichlich verdient hat, kann man gegenwärtig diversen seriösen Dokumentationen entnehmen. Dass dieser bestens in der internationalen Wirtschaft vernetzte Mann und Lobbyist mit teilweise sehr seltsamen Kontakten gen Osten noch immer Mitglied der SPÖ ist, ist mir schlicht nicht begreiflich.
Was Menschen bewegt, liebe Herrschaften in der Politik, die Ihr oft in wohligen Po-sitionen in Euren Sesseln sitzt, das erfahrt Ihr nur, wenn Ihr mit Menschen redet, sie in ihren oft sehr bescheidenen Wohnungen und an ihren Arbeitsplätzen besucht. Wenn Ihr seht, wie Menschen tatsächlich leben - und zwar nicht die, denen Ihr auf Euren Events oder im Rahmen von edlen Spendengalas zur Weihnachtszeit oder an anderen illustren Orten begegnet -, dann müssten Eure Einblicke doch etwas mit Euch machen! Es müsste Euch doch dazu bewegen, endlich, endlich, endlich etwas genau für die zu tun, die eine gerechte Aufteilung von Steuergeldern wirklich nötig haben! Und zwar ganz oft nicht durch eigenes Zutun ...
Geht auf die Straße, geht in den Straßen, lasst Euch nicht von Euren Chauffeuren mit Luxusautos von A nach B und C bringen. Geht zu Fuß, nützt die Öffis, kommt ins Gespräch, neigt Eure Ohren an die Herzen der Menschen! - Dann hört und seht Ihr, wie Menschen leben, die redlich bemüht sind, sich ihr Leben leisten zu können. Nicht ein jeder Mensch ist faul, nur, weil er keinen Arbeitsplatz hat! Manche Menschen sind einfach nicht mehr in der Lage, zu arbeiten - und werden in solchen Situationen auch noch massiv unter Druck gesetzt. Erst vor wenigen Tagen wurde in diesem Zusammenhang Kritik von sozialen Organisationen laut.
"Glaubt an dieses Österreich!" - Ein zentraler Satz aus der Weihnachtsrede von Bundeskanzler Leopold Figl im Jahr 1945. Figls persönliches Jahr 1945 war wohl besonders bewegt, noch im Jänner dieses Jahres war Figl im KZ Mauthausen, von wo er in eine Todeszelle des damaligen Volksgerichtshofes gebracht wurde. Nur der Zusammenbruch der NS-Herrschaft bedeutete Figls Rettung. Schicksal, im wahrsten Sinne des Wortes!
Gerne würde ich an dieses Österreich glauben, dazu wünsche ich mir allerdings Politiker*innen mit Herz und Hirn, die mit Empathie für die Menschen agieren und regieren. Die sich sachlich mit den Herausforderungen der Zeit beschäftigen, die nach echten Lösungen streben und die sich nicht in ideologische Schlachten begeben.
Die Weihnachtsfeiertage sind nun wieder vorbei, die Weihnachtszeit dauert noch etwas, das neue Jahr steht vor der Tür und wir dürfen uns etwas wünschen: Neben Gesundheit, die ich immer mehr als besonders kostbare Begleiterin meines Lebens erachte, wünsche ich mir, meine Träume im Blick zu behalten. Doch wie finden wir diese heraus? Und was hält uns denn davon ab, sie zu verwirklichen?
#Weihnachten - dieses Gefühl ein ganzes Jahr im Herzen aufheben
Foto: Pixabay, Daniel Reche, bearbeitet: C*
Was hält uns davon ab zu träumen? Ich weiß, das war nicht deine Frage. Aber manchmal gesteht man sich auch nicht ein zu träumen, geschweige denn diese verwirklichen zu wollen oder gar zu können. Nicht nur in Österreich gibt’s solche Sesselpupser, die jeglichen Realitätssinn verloren haben.
Abendgrüße weiter gen Süden