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Kulturkampf



Bogdan Roščić, Neo-Direktor der Wiener Staatsoper, hat in der Vorwoche festgestellt, dass Corona bei vielen den Geist mehr gefährde als den Körper. In einem vielbeachteten Kommentar im Kurier vermutet Roščić einen akuten Sauerstoffmangel in Schröders Albertina.


Die Beobachtung, dass derzeit einigen Menschen ein Sauerstoffmangel im Gehirn zu schaffen macht, mache ich seit Monaten; auch, wenn bis zur Vorwoche noch nicht auszumachen war, worauf zwei Köpfe der Kunst- und Kulturszene Österreichs noch zusteuern sollten: nämlich auf einen Kulturkampf, der völlig überflüssig und in peinlicher Inszenierung herbeigeredet wurde. Vom Direktor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder, wollten diverse nicht besonders vernünftige Aussagen rasch wieder zugedeckt werden, doch da konnten die gedruckten Worte schon nicht mehr übermalt werden: Nun fühlt er sich missverstanden - typisch österreichisch halt! Zuerst heiße Luft ablassen in Interviews und dann proklamieren, dass ohnehin alles anders gemeint war ...


Lauthals hatte Schröder nichts Besseres im Sinn, als zu verkünden, man solle angesichts der Corona-Gefahr eben einmal ohne Theater auskommen. Als sich hierauf verwunderte Theater-Intendanten grantelnd zu Wort meldeten, war er sogleich um eine Erklärung bemüht, dass er keinesfalls zwischen bildender und darstellender Kunst unterscheiden wolle. Auch gefällt sich Schröder in moralischer Größe, wenn er sich dabei an Brecht anlehnt: "Ich glaube aber, dass es ganz nach dem Brecht'schen 'Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral' derzeit andere Bedürfnisse gibt: Zuerst gilt es Leben zu schützen!" Dass Schröder Museen (die natürlich nicht zu schließen sind) gegen Theater, Kinos und die Oper ausspielt, unterstreicht, wie es um die viel beschworene Solidarität in Zeiten wie diesen steht.


Nichts prägt eine Gesellschaft so sehr wie ihre Kultur -



#Kultur Foto: C*, Kunsthistorisches Museum, Wien

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