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Kostbare Geschenke




Von Albert Einstein sind viele Zitate überliefert, die ich äußerst beachtenswert finde.

Er war nicht nur einer der bedeutendsten Physiker, sondern auch ein Mensch, der sich von der Welt der Musik und der Gefühle angezogen fühlte. Er erlernte früh das Violinspiel, das ihn fortan sein ganzes Leben begleiten und auch in seiner Wissenschaft inspirieren sollte.

Zunächst galt er als zurückgeblieben, weil er erst mit drei Jahren zu sprechen begann. Die Lehrer erklärten den Eltern, er sei verträumt, seine geistige und soziale Entwicklung sei nicht altersgemäß. Als er auf das Gymnasium wechselte, erblühte Albert Einstein zu einem aufgeweckten Burschen, der mit herausragenden Leistungen in Naturwissenschaften auffiel. Leider traf er in dieser Zeit wiederum auf Lehrer, die mit seinem Naturell nicht umzugehen wussten. Zucht und Ordnung, die damals herrschten, trat er entschlossen entgegen, was seinem jugendlichen Ruf Schaden zufügen sollte.

Vielleicht war seine Offenheit, mit der er zeitlebens wichtigen sozialen Fragen begegnete - etwa seine immerwährende Sorge um den Weltfrieden, aber auch Fragen rund um Schwangerschaftsabbruch, Homosexualität und Sexualerziehung -, von seinen frühen Erfahrungen mit Menschen, die sein Wesen geringgeschätzt haben, geprägt.


Mein eigenes Aufwachsen war davon geprägt, den Diener, also den rationalen Verstand, zu ehren. Meine Eltern haben nie anerkannt, was mich schon als Kind ausgemacht hat. Dies hat zu vielen sehr schmerzhaften Situationen für mich geführt, in denen ich mich allerdings bald auf löwehafte Weise zur Wehr setzte. Nicht selten hat das zu drastischen Bestrafungen geführt, von Seiten meines Vaters mit harter Hand und verbalen Verletzungen. Auch meine Mutter konnte meinen Rebellionen (scheinbar) kein Verständnis entgegenbringen. Heute allerdings weiß ich, dass sie damals durchaus erkannte, dass wir Kinder unter der Brutalität des Vaters ebenfalls schwer zu leiden hatten.

In der Schule war ich höchst auffällig, ich machte auf Klassen- und Pausen-Clown, und auch, wenn es nichts zu lachen gab, störte ich den Unterricht mit Gelächter. Meine Professor*innen waren klug genug, die häusliche Situation zu hinterfragen. Es gab Gesprächsstoff im Konferenzzimmer, man bot mir konkrete und sehr großzügige Hilfe an. Was ich allerdings genau erzählt habe, daran kann ich mich seltsamerweise nicht mehr erinnern. Wir wurden ja von unserer Mutter immer instruiert, nur ja nichts nach außen dringen zu lassen. So haben meine Schwester und ich schwer nach innen gelitten, mit unterschiedlichen Auswirkungen auf unser Verhalten: Meine Schwester wurde die Heimliche, ich die Laute.

Meine schulischen Leistungen wurden übrigens wenig gewürdigt, vom Vater gar nicht, meine Mutter verhielt sich ambivalent. Auf meine Ergebnisse der Deutsch-Schularbeiten war sie sehr stolz, mein Nichtwissen in Mathematik machte sie ratlos. Den Vater machte beides jedoch wütend - die Begeisterung meiner Deutsch-Professorin ging ihm auf die Nerven, mein mathematisches Unvermögen hielt er mir lange vor.

Wenn ich heute zurückdenke, dann wird mir ganz klar, dass ich schon immer ein äußerst gefühlsbetonter und feinsinniger Mensch war, gleichzeitig aber auch sehr verkopft. Früh habe ich begonnen, mich mit der Welt "da draußen" intensiv auseinanderzusetzen: Unrecht, Brutalität unter den Menschen, Feigheit, anderen Menschen beizustehen - all das hat mich sehr beschäftigt. Mein Mitgefühl für alles, was mich umgab, war riesig, ständig habe ich versucht, denen, die Hilfe brauchten, beizustehen. Vielfach habe ich mitgelitten, wenn es Mensch und Tier nicht gut ging. Ich glaube, all das hat mich früh matt werden lassen - zusammen mit meinem enormen Ehrgeiz, in meinem Berufsleben bestmögliche Leistungen zu erzielen. Ich wurde ja Jahre darauf trainiert, zu funktionieren. Mit etwa 25 Jahren hatte ich meine erste Magenspiegelung, eine prägende Erfahrung, da ich sie ohne Schlafmittel durchführen ließ.

Es war mir leider über viele weitere Jahre nicht möglich, meine Intuition und meinen Kopf in eine gute Balance zu bringen. Ich bin zutiefst überzeugt, wir sollten beide als Geschenke verstehen. Beide Hälften zusammen ergeben doch ein gutes, so kostbares Ganzes!

Von meiner starken Intuition und von meiner Hochsensibilität habe ich erst in der Aufarbeitung meines Burnouts Notiz genommen. Dann allerdings habe ich erkannt, welch große und in meinem Herzen willkommene Geschenke beide in meinem Leben sind. Doch zugegeben, es hat gedauert, bis ich meine Hochsensibilität schätzen konnte, anfangs spürte ich wohl mehr den Fluch ... Ich war äußerst irritiert davon und wusste meine (oft sehr belastenden) Vorahnungen und Erlebnisse lange nicht einzuordnen, bis ich darüber intensiv recherchieren, lesen und mich mit wesensverwandten Menschen austauschen konnte.


Heute Nacht, wieder einmal schlaflos. Ich übe mich in Meditation, ich bitte um innere Führung: Ich "weiß", es stehen weitere Transformationen an, ich spüre überdeutlich, dass ich noch feinsinniger werde. Ich ahne, was auf mich zukommt. Mein Körper sehnt sich nach mehr Beachtung, er deutet mir einen Wandel an.

Ich kann kein Fleisch, keinen Fisch mehr riechen, ich, die ich immer gerne Fleisch und Fisch genossen habe. Allerdings zunehmend mit dem Bedürfnis, mich davon zu lösen, aus ethischen Gründen. Ich habe seit Monaten einen anderen Tagesrhythmus, ich hinterfrage mein Berufsleben, meine Beziehungen zu anderen Menschen ...

Ich spüre soviel, weil ich es zulasse. Dieses Spüren ist not_wendig. Meine Seele spricht durch meinen Körper. Ich werde weiter Hilfe annehmen, von Ärzt*innen, wie aus der Natur.

Und dann ziehe ich intuitiv eine Karte ("Natur heilt", Julia Gruber) - und bin alles andere als überrascht:

"Mein ganzes Leben verfeinert sich auf grundlegende Weise: meine Essgewohnheiten, mein Tagesrhythmus, meine beruflichen Tätigkeiten und Beziehungen zu anderen Menschen."


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