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Idealismus

  • Autorenbild: C*
    C*
  • 22. Apr.
  • 1 Min. Lesezeit



Mein beruflicher Weg war gerade (aber nicht nur) in den letzten zwanzig Jahren immer sehr intensiv von meinem Idealismus, zu dem ich mich befähigt fühl(t)e, begleitet.

Ich fühlte mich sehr kräftig, für andere da zu sein, sowohl in meiner Arbeit mit Kindern, als auch mit Erwachsenen. Lange Zeit hatte ich auch nach äußerst anstrengenden Tagen das Gefühl, dennoch mit neuer Kraft erfüllt zu werden. Meine Arbeit mit Menschen hat mich über Jahre gerade in meiner Seele zutiefst erfüllt.

Diese Erfüllung, das merke ich inzwischen, sie schwindet. Und auch die Lust, mich mit Menschen zu umgeben, die keinen Zugang zu einer natürlichen Wertschätzung für andere finden. Menschen zu begegnen, denen nichts daran liegt, ihre Arbeitsweise auch an ökonomischen Gesichtspunkten auszurichten, empfinde ich immer deutlicher als kräftezehrend. Auch die Ablehnung von allem, was zur Selbstkompetenz führt, ist mir zunehmend suspekt.

Ich schätze es nicht, wenn Menschen versuchen, andere missgünstig zu zeichnen oder ihnen auf andere Art und Weise schaden wollen.


Immer stärker drängt sich mir jener Realitätssinn auf, der mir sagt, dass es an der Zeit ist, weiterzureisen.


#reisen Foto: C* - Blick auf den Vorderen Gosausee

 
 
 

11 comentarios


Mano Ka
Mano Ka
28 abr

das kann ich sehr gut nachvollziehen, liebe c.! ich habe viele jahre sozialarbeit gemacht und sehr positive, aber auch negative erfahrungen gemacht. nach zwei anstrengenden jahren mit jungen erwachsenen war ich froh, dass ich mir dann bis zum renteneinstieg einen bürojob gesucht hatte. der war geistig nicht allzu fordernd, aber seelisch hat es mir sehr gut getan, mich nicht mehr mit den problemen anderer auseinandersetzen zu müssen, die noch dazu hilferesistent waren.

liebe grüße von mano

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C*
C*
28 abr
Contestando a

Liebe Mano,

danke für Deine Schilderung, sie bestätigt mich sehr in meinem Bestreben. Genau so eine Büroarbeit ist mir sehr willkommen. Ich möchte mich auch noch in diese Richtung entwickeln.

Meine Arbeit ist zwar für die Menschen, mit denen ich arbeite, sehr wichtig, aber es fehlt mir immer wieder die Einsicht, dass das Gegenüber auch ein Mensch mit Empfindungen ist. Das ist es, was mich tatsächlich sehr stört.

Herzliche Grüße, C Stern

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Rosa Ananitschev
Rosa Ananitschev
24 abr

Es ist verschwendete Zeit, wie man so schön sagt. Besser, sie für sinnvollere Dinge zu nutzen.

Liebe Grüße

Rosa

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C*
C*
24 abr
Contestando a

Wenn Arbeitsprozesse so laufen, dann ist es sehr frustrierend für mich. Sinnvoll ist meine Zeit an diesem Arbeitsplatz grundsätzlich schon, aber nicht mich erfüllend.

Herzliche Grüße zu Dir, liebe Rosa! 🌺

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Brigitte Fuchs
Brigitte Fuchs
23 abr

Das kann ich gut verstehen. Manche Menschen machen es einem wirklich schwer, ihnen ohne Widerwillen zu begegnen oder gar uneigennützig beizustehen.

Und das wird wahrscheinlich mit zunehmendem Alter nicht einfacher ...

Einen lieben Heutegruss,

Brigitte

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C*
C*
23 abr
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Das zunehmende Alter macht mich ungeduldiger - und mein Verständnis, das immer sehr groß war, verringert sich. Ich schätze es einfach überhaupt nicht, mich egozentrischen Leuten ausgesetzt zu fühlen.

Herzliche Grüße zu Dir und Danke für Dein Hiersein 🪻

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stemmer.recklinghausen
stemmer.recklinghausen
23 abr

Ich frage mich manchmal: Sind es die Menschen, die sich so verändert haben oder bin ich es, die einfach vieles nicht mehr so hinnehmen möchte, aber nicht mehr so viel Kraft für Widerstand, Rebellion und Veränderung aufbringt wie in jüngeren Jahren. Das kann ich (noch) nicht unterscheiden. Liebe Grüße

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stemmer.recklinghausen
stemmer.recklinghausen
23 abr
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Gern ❣️🎈🎈🎈

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Jutta Urbat
Jutta Urbat
22 abr

Ich finde das ja toll, wenn man auch beruflich diesem Idealismus folgt. Ich bin ehrlich, das war nie mein Ding. Früher schon nicht und heute, wo ich um viele Jahre älter bin, fällt es mir immer schwerer, mich mit bestimmten Seiten der Menschen zu arrangieren. Da ich aber nur sehr selten etwas dagegen machen kann, ziehe ich mich immer mehr zurück. Aber nur dann - ansonsten bin ich nach wie vor ein sehr kontaktfreudiger Mensch.


Liebe Grüße

Jutta


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C*
C*
22 abr
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Ich kann es sehr gut nachempfinden, liebe Jutta! Manchmal hatte / habe ich auch den Wunsch, nicht mit diesem Idealismus ausgestattet zu sein - denn ich fühle mich mitunter schon sehr kraftlos und aufgezehrt.

In meinem derzeitigen Arbeitsumfeld ist es nicht immer möglich, sich selbst mit all seinen Ressourcen einzubringen. Man agiert als Persönliche Assistent*in, macht nur genau das, was angeordnet ist - und auch das "Wie" ist natürlich bestimmt. Es wird mir immer deutlicher, dass es nicht mehr mein Weg ist. Vielleicht hatte ich aber auch nur Pech - es gibt natürlich auch Assistenznehmer*innen, wo offener Austausch möglich ist - und die auch daran interessiert sind, zu erfahren, was Assistent*innen denken oder wie sie handeln würden.


Ganz allgemein formuliert:…

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