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Festhalten



Ich lese gerne in Gedanken anderer Menschen, bevorzugt in recht unterschiedlichen Blogs. Uns Bloggenden gemeinsam ist wohl die Freude am Teilen - eben Gedanken und vielfach auch Fotos. Immer wieder staune ich über die Vielfalt, die ich entdecke; von Zeit zu Zeit entdecke ich auch neue Blogs.


Heute war ich wieder einmal sehr früh munter. Mitunter zieht es mich da schon in mein Lese- und Schreibstübchen und ich beginne zu blättern. Auf Inspirierendes, Erhellendes, Berührendes und / oder Nachdenklichmachendes stoße ich dabei immer.

So auch heute geschehen, in einem Blog, in dem ich sehr häufig lese. Vom Festhalten habe ich gelesen, das Thema passt gerade - eigentlich sogar sehr häufig!


Woran halte ich denn in meinem Leben fest - oder besser, woran versuche ich, festzuhalten? Denn ob es mir gelingt, hängt ja nicht nur von mir ab, sondern vielfach auch von anderen Menschen, von Umständen, vom Leben selbst.

Außerdem, ist Festhalten immer, manchmal oder überhaupt eine gute Entscheidung?

Es kommt darauf an:

Halte ich an Menschen fest? Auch, wenn sie mich oft enttäuscht haben? Haben sie mich *ent*täuscht oder habe ich mich etwa täuschen lassen?

Wie lange halte ich fest? Wonach ent*scheide* ich? Was bewegt mich, *weiter*zugehen? Vielleicht bleibe ich so lange, bis ich gelernt habe, was noch zu lernen war? Möglicherweise glaube ich, einen bestimmten Menschen (für etwas) zu "brauchen"?

Halte ich an Umgebungen fest? Fällt es mir schwer, eine Tür zu schließen?

Halte ich an Gedanken, an (alten) Glaubenssätzen fest? Auch an solchen, die mir nicht gut tun? Warum ist das so? Verhindere ich genau damit manchmal doch ziemlich erfolgreich, dass sich meine Träume in meinem Leben als Realitäten zeigen können?


Wie ist das nun mit dem Loslassen?

Ich glaube einerseits, wir können loslassen, nachdem wir etwas gewonnen haben. Im besten Fall ein neues Verständnis für etwas oder für jemanden.

Genauso gibt es auch das Loslassen, um etwas zu gewinnen. Im Sinne von "eine Tür schließt sich, eine andere öffnet sich". Wie reagiere ich, wenn sich "die andere Tür" nicht gleich, wie erhofft, öffnet?

Kann ich alten Groll loslassen? Muss man dafür verzeihen können?

Kann ich von Dingen loslassen? Gewinne ich so mehr Leichtigkeit für mein Leben?


Und ganz zum Schluss eines jeden Lebens, da gibt es überhaupt ein Loslassen, das mir so besonders wichtig erscheint: Kein Mensch weiß die Stunde, in welcher er in diese Situation kommt. Manche halten an dieser letzten Station in diesem irdischen Leben wohl ganz besonders fest - und das kann sich als sehr zermürbend erweisen. Ich will beizeiten darum bitten, dass ich angstfrei und vertrauensvoll loslassen kann.


Fragen über Fragen! Solche, die ich mir des öfteren stelle und manche, die heute morgen, eben beim Lesen in einem Blog, wieder angestoßen wurden.

In diesem Sinne bedanke ich mich bei so einigen Blogger*innen, bei denen ich oft still mitlese (auch, weil sich mir eine Kommentarmöglichkeit nicht erschließt) oder auch lauter.


4 Kommentare

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4 Comments


Brigitte Fuchs
Brigitte Fuchs
Sep 01, 2022

Das mit dem Loslassen ist nicht einfach. Erst, wenn der Entschluss innerlich gefasst ist, Neuland zu betreten (oder die Türe hinter sich zu schliessen) klappt es.

Und manchmal zwingt einen das Schicksal unmissverständlich dazu, loszulassen.


Mit lieben Grüssen zum Herbstbeginn,

Brigitte

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C*
C*
Sep 01, 2022
Replying to

Einfach ist es oft nicht, besonders dann, so scheint mir, wenn man mitten in einem Prozess steckt und erst ausloten muss. Sobald Entscheidungen getroffen sind und Lösungen ausgeführt werden, wird auch die Rückschau interessant. Dann wundere ich mich immer wieder, wie lange manche Loslassthematiken einen Menschen beanspruchen können.

In meinem Leben hat in letzter Zeit einige Male das Schicksal Regie geführt. Was in beruflicher Hinsicht sehr, sehr lange nicht vorstellbar war, ist endlich gelungen - und ich fühle mich einfach nur erleichtert.


Mit lieben Grüßen in die Schweiz 🍁

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Rosa Ananitschev
Rosa Ananitschev
Aug 31, 2022

Ein Thema zum Nachdenken … Loslassen fällt mir schwer, allerdings weniger von Dingen als von Menschen. Ich kann mein Kind, die Gedanken und Sorgen um ihn nicht loslassen, obwohl das dringend nötig ist. Vielleicht ist das auch gewissermaßen krankhaft.

Das letzte Loslassen. Wie wird es? Da hoffe ich ebenso, angstfrei, aber auch bewusst zu sein ...

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C*
C*
Aug 31, 2022
Replying to

Beides eine große Herausforderung für uns Menschen - sowohl zu prüfen, wo wir festhalten, vielleicht sogar unangemessen - und wie wir loslassen können, aus den unterschiedlichsten Gründen ...

Ich kann mir nur vorstellen, dass es sehr wohl schwer sein kann, ein Kind loszulassen; selbst, wenn es schon längst erwachsen ist.

Auch für ein Kind kann es einmal schwer sein, von der Mutter, vom Vater loszulassen.

Das letzte Loslassen: Ich weiß nur, dass ich mir einen unendlichen Frieden wünsche - mit der Welt, mit den Menschen rundherum, mit mir selbst. Dann will ich in großer Dankbarkeit weiterwandern. Wohin, das weiß ich nicht, jedoch glaube ich.

Danke für Deine schönen Kommentare, liebe Rosa!

Ich grüße Dich!

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