Meine Wege führen zu allen Jahreszeiten entlang von benachbarten Feldern und Wiesen, auf denen glückliche Hühner weiten Auslauf finden und in ihrem natürlichen Lebensraum nach Gräsern, Regenwürmern, Käfern und Insekten picken.
Vögel in dichten Schwärmen ziehen an mir vorüber. Ein kleines Bächlein, das sich bei viel Regen auch mächtig verwandeln kann, begleitet mich leise plätschernd. Der nahe See ist mein Sehnsuchtsort, nicht nur, wenn ihn die Wintersonne geradezu magisch beleuchtet.
Hier und dort hopst Meister Lampe mit seinem Gefolge und auch Rehe, die ich beobachten kann, sind keine Seltenheit. Im nicht weit entfernten Stall kann ich das Muhen der Rinder hören. Im Frühjahr tönt der Reviergesang des Kuckuck-Männchens. In der Donau-Au begegnet mir ein zartes Igelchen, das den Winter überlebt hat.
Je nach Jahreszeit tanzen Insekten rund um mich. Oder es ist einfach alles ganz still, besonders dann, wenn sich die Erde zur Ruhe begeben hat.
Immer mehr Menschen wissen solche Wohn- und Lebensräume zu schätzen und auch die Gärten, in denen Flächen zum eigenen Anbau von Obst und Gemüse gemietet werden können, werden ringsum zahlreicher.
Was ich auf meinen Wegen so besonders schätze, ist, stets unmittelbar dran zu sein, am beständigen Kreislauf der Natur. Ich meine, in der Gewissheit um den ewigen Wandel, um den Kreislauf der Natur, um das Sterben und das Wiederwerden, kann ich auch Trost erfahren.
"Die ganze Natur ist eine Melodie, in der eine tiefe Harmonie verborgen ist.
Die Natur schafft ewig neue Gestalten; was da ist, war noch nie,
was da war, kommt nicht wieder. Alles ist neu und dennoch immer das Alte."
Goethes Gedanken zum ewigen Kreislauf der Natur, vor langer Zeit niedergeschrieben - und doch hat sich nichts an ihrem Wahrheitsgehalt geändert, es wird sich nichts daran ändern. Das ist eine Gewissheit, die einzige Gewissheit in unserem Dasein, solange es diese Erde und ihre Geschöpfe gibt.
Wohin gehst du, Mensch? Diese Frage spielt in meinem Denken eine Rolle, zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten.
Heute ist Allerheiligen, ich werde keine Grabbesuche machen. Erinnerungen an meine Lieben sind zeit- und ortsungebunden. Sie wehen mich an, wann und wo sie es wollen ...
Fotos: C*, auf Wegen zwischen Feldern und Donau-Au - Herr Herbst hat nette Gesellschaft bekommen 🍂
was wären wir, was wäre ich ohne die natur? nur zwischen häusern möchte ich nicht leben und ich bin so froh, dass wir jetzt in einer städtischenumgebung leben, die noch viel grün und viel lebenswertes bietet. eine tägliche freude ist es aus dem fenster zu schauen und bäume und himmel betrachten zu können.
liebe grüße von mano
sehr schön deine Collage
du beschreibst gut wie sich die Natur wandelt und dein Erleben in ihr
dein Wohngebiet scheint sehr naturnah zu sein
das ist schön
ich bin ja mehr mit meinem Garten beschäftigt
kleinere Ausflüge sind aber auch drin ;)
liebe Grüße
Rosi
https://rumpelkammerxxl.blogspot.com
Die Natur ist unendlich in ihrem Wandel, sie ist Ruhe und Einkehr für mich zu jeder Jahreszeit.
Auch wenn ich in ein Großstadt lebe und ich sie auch nicht missen möchte, habe ich immer an ihrem Rand gewohnt, um der Natur trotzdem nah zu sein.
Sehr schön, wie du den Jahreskreislauf beschreibst. Allerheiligen kennen wir hier nicht als Feiertag. Aber du hast schon recht, zum Erinnern brauche ich eigentlich auch kein Grabstein. Man macht es ja oft auch aus alter Tradition heraus.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe C*,
deine Schilderungen klingen nach einer wundervollen Umgebung, in der du lebst und deine Spaziergänge unternehmen kannst. Und das erwähnte Igelchen hast du auch fotografiert - ein entzückender Anblick!
Du hast recht, es werden mehr Menschen, die sich nach einem Zuhause in einer naturnahen Gegend sehnen oder zumindest nach dem Bepflanzenkönnen eines kleinen Gemeinschaftsgärtchens. Das gibt Hoffnung.
Mir kommen aber leider auch immer wieder junge Menschen, sogar mit Kindern (!), unter, die offenbar (obwohl sonst durchaus intelligent) keinen Gedanken daran verschwenden, dass man auch etwas dafür tun sollte, um den nächsten Generationen noch zu ermöglichen, in einer Welt mit Bienen, Schmetterlingen & Co. zu leben. Wenn der Garten nur aus (Roundup-gepflegtem) Rasen besteht, wird daraus leider nichts. So erlebt…
Die Natur hat so viel Tröstliches zu bieten, gerade in dieser mental so belastenden Zeit mit all den Brennpunkten, Katastrophen und schlimmen Zuständen auf der Welt. Ich bin dankbar, dass sie uns hier mit so wundervollen Eindrücken und Impressionen gerade jetzt im Herbst verwöhnt. Ich war heute auf dem Friedhof, ich brauche einen Ort wo ich hingehen kann.
Deine Posts sind immer sehr schön und tiefgründig.
Lieben Gruß von Marita