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Der Natur auf der Spur - vom Einwendigsein



Es ist nicht zu übersehen, der Winter bittet in diesem Spätherbst schon seit einigen Wochen hartnäckig darum, eingelassen zu werden.


Den Winter empfinde ich immer deutlicher als jene Zeit im Jahreskreislauf, in welcher mein mir eigenes "Einwendigsein" den geringsten Kontrast zur Natur darstellt. Immer drängender vernehme ich mein Sehnen nach einem "Nach-Innen-Gerichtet-Sein", nach diesem "Zuhause-Sein", nämlich bei mir selbst ... Und der von mir so geliebte Spätherbst und der Winter sind mir dabei so kostbare Verbündete.


Mir ist, als würde die Kälte meine Gedanken klären, während ich mich durch märchenhafte Schneelandschaften staune. Die Welt hält inne, dreht sich langsamer.

Alles Laute, jede Kränkung meiner Sinne durch Hasten und Eilen, jedes "Nicht-Verweilen-Können" in Stille und im Einklang mit mir selbst, all dieses empfinde ich inzwischen als ein Vorbeileben am Wesentlichen.

"Stille ist der neue Luxus. Stille enthält eine Qualität, die exklusiver und beständiger ist als jeder andere Luxus." Erling Kagge musste weit gehen, um ein Gut zu finden, das in unserer Welt immer essenzieller wird: Stille.

Danach gefragt, ob man denn auch in einer Stadt Stille finden könne, meinte Erling Kagge, dass dies möglich sei, wenn man bereit sei, sein Inneres zu betreten.

Nach innen gerichtet zu sein hat nichts, wie man vielleicht meinen könnte, damit zu tun, an der Welt nicht mehr teilhaben zu wollen. Es bedeutet allerdings, dem Leben selbst mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu schenken und daher bewusst zu sein; zu wählen, in welchem Tempo ich mich der Welt offenhalte und vor allem, in welchen Bereichen.


Auffallend ist, dass viele Menschen in der Lebensratgeber-Literatur Antworten auf immer drängendere Fragen suchen. Auch ich habe in der Vergangenheit immer wieder nach Antworten in Büchern gesucht - doch immer weniger wurde ich fündig, was nicht nur an den Büchern lag, sondern vor allem an mir selbst: In meinem Leben geht es immer intensiver ums Loslassen, nämlich auch von Umständen, die an laute Plätze mit viel zu lauten Menschen führen. Und je mehr ich mich dem Leben selbst öffne, je intensiver ich mich mit Natur und Stille umgebe, desto schärfer wird mein Wahrnehmen einer so weisen Stimme, die aus ihr in mich dringt. Und immer mehr darf ich erkennen, dass all die Antworten, die wir im Außen suchen, in uns selbst vorhanden sind.


Die Stille, die ich liebe, ist das Gegenteil von Langeweile. Diese Stille bedeutet mir Sein ohne Ablenkungen - mein Leben weniger durch zahlreiche andere zu leben, als mehr mit Menschen, die mir wesensverwandt sind. Immer seltener empfinde ich nämlich auch freundliche Bereitschaft, zu erklären, warum mich Smartphones, smarte Fernsehwelten und interaktives Entertainment nicht interessieren - noch nie interessiert haben. Ablenkungen, die ich mit Zeitverschwendung verbinde. Eine Verschwendung von Lebenszeit, die ich mir nicht leisten will.


Von hier aus geht's weiter zu Plätzen der Stille, der Kraft und der Begegnung mit Dir selbst!

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