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Der letzte Tanz

Autorenbild: C*C*



Bereits als ich einige Kritiken zum Film The Last Showgirl gelesen habe, hatte ich die Vermutung, dass die Hauptrolle richtig besetzt ist, nämlich mit Pamela Anderson. Ich stimme nun, da ich den Film gesehen habe, mit all jenen Kritiker*innen überein, die meinen, sie sei auch aufgrund ihrer Rolle als Rettungsschwimmerin in Baywatch - damit wurde sie weltweit bekannt - als Schauspielerin unterschätzt worden.


Gleich vorweg: Es war großartig, Pamela Anderson als in die Jahre gekommenes Showgirl Shelly zu sehen. Besonders stark fand ich sie in jenen Momenten, wo sie sprachlos Emotionen darbrachte. An der Seite der Anderson ist Jamie Lee Curtis als Shellys beste Freundin Annette zu sehen.

Da ich mir schon seit Jahren Kinofilme nur noch in Originalfassungen mit Untertiteln ansehe, war ich überrascht, dass Pamela Anderson eine sehr feine Stimme hat, was sie sehr verletzlich erscheinen lässt. Diese Verletzlichkeit passt zu ihrer Rolle und zu ihr als Persönlichkeit.


Seit dreißig Jahren steht Shelly in der Show "Le Razzle Dazzle" jeden Abend in Las Vegas als Tänzerin auf der Bühne. Der Bühnenmanager Eddie, der auch der Vater von Shellys Tochter Hannah ist, muss den Tänzerinnen die schlechte Nachricht überbringen, dass die Show abgesetzt wird. Wie soll Shellys Zukunft nun aussehen?

Die Bühnenshow bleibt im Film im Hintergrund, was zählt, sind die Herausforderungen, denen sich vor allem Shelly sowie Annette zu stellen haben. Shelly hat sich einst ihren Traum erfüllt, zu tanzen, während ihre Beziehung zu ihrer Tochter arg gelitten hat. Kellnerin und Freundin Annette kämpft auf ihre Weise gegen den Zahn der Zeit, für ihre Kunden möchte sie attraktiv sein. Während Shelly für die jüngeren Tänzerinnen eine Art Mutterfigur war, hat sie es versäumt, ihrer eigenen Tochter eine Mutter zu sein. Shellys Tochter Hannah wuchs bei Adoptiveltern auf, das Showtanzen ihrer Mutter sieht Hannah mit Skepsis. Sie spart auch nicht mit Kritik, nachdem sie sich die Show ohne Wissen ihrer Mutter angesehen hat.

Shelly bereut in ihrer Rückschau nicht, sich ihren beruflichen Traum erfüllt zu haben, selbst dann nicht, als Eddie sie fragt, ob sie Hannah nicht doch eine Mutter sein hätte können.

Dass Shelly sich eine nähere Beziehung zu ihrer Tochter wünscht, wird klar, es mangelt ihr auch nicht an Interesse. Der Film lässt den Schluss zu, dass die Versöhnung der beiden Frauen gelingt.


Dass dieser Film von enormer Wichtigkeit für Pamela Anderson ist, kann ich mir bestens vorstellen. Es ist ihr (für den Moment?) eindrucksvoll gelungen, damit ein neues Kapitel in ihrem Berufsleben aufzuschlagen. Doch wer weiß, wie es weitergeht, denn Hollywood ist launisch - und gute Rollen für reifere Frauen fallen nicht einfach vom Himmel.

Ich hatte während des Films das Gefühl, dass Pamela Anderson ihre Chance ergriffen und gewonnen hat.


#Filmtipps Foto: Pixabay, Mircea Iancu

 
 

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