Besondere Momente
- C*
- vor 1 Tag
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Vielleicht stellen sich viele etwas Spektakuläres vor, das sich in ihrer Buchhaltung von besonderen Momenten verbuchen ließe.
Für mich sind besondere Momente solche, die ich auf der "Sein-Ebene" empfinde, nämlich, etwas mich zutiefst Berührendes zu erleben, zu beobachten oder zu spüren - manchmal sogar den richtigen Augenblick für eine Entscheidung zu spüren! Und nicht immer muss so ein besonderer Moment auf den ersten Blick ein glücklicher Moment sein - manches Mal wird dieser Moment erst in der Rückschau zu einem Moment, der wichtig, also besonders war für weitere Erkenntnisse und Wege.
Was einen Moment in meiner Einschätzung besonders machen kann, liegt auch an seinem Nachhall: Ein Moment, der nicht nur fasziniert, sondern tatsächlich Begeisterung auslöst. Was uns begeistert, das nährt uns auch, der menschliche Geist findet Beschäftigung. Natur und Begeisterung werden in meinem Erleben immer Hand in Hand gehen. In dieser Kombination erlebe ich tatsächlich viele besondere Momente, die wahrhaftig Glücksgefühle auslösen.
Natürlich gibt es auch viele andere Momente in meinem Leben, die ich in Erinnerung behalte, weil sie für mich außergewöhnlich waren.
Ganz anders erlebt ein Mann namens Florian Aichhorn besondere Momente - und er sorgt mit seinem tollen Team aus freiwilligen Helfer*innen auch für solche speziellen Momente. Nicht zum ersten Mal habe ich von diesem außergewöhnlichen Mann gelesen - ich finde es fantastisch, was er mit seinen Engeln auf vier Rädern - "Rollende Engel" - zustande bringt! Der Verein erfüllt letzte Wünsche von Menschen, die wissen, dass sie bald sterben werden. Sein Schlüsselerlebnis zu dieser großartigen Idee hatte Florian Aichhorn im März 2019. Er traf in einem Restaurant zufällig ein deutsches Ehepaar und dessen zehnjährigen Sohn. Er fragte den Buben, was er denn beruflich einmal werden wolle. Der Bub gab zur Antwort, er wolle gar nichts werden. Auf sein Nachfragen erfuhr Florian Aichhorn, dass das Kind seine Lebenserwartung bereits um zwei Jahre überschritten hatte.
Diesen Moment erlebte der Mann als niederschmetternd - und gleichzeitig wurde eine große Idee geboren!
Der Zehnjährige hatte einen letzten großen Wunsch, nämlich einmal in einem Rallyeauto mitzufahren. Diesen Wunsch konnte ihm Florian Aichhorn erfüllen, der Junge lachte und weinte vor Freude - und mit ihm seine Eltern!
Zwei Autos gibt es inzwischen, die bestens ausgestattet sind, um medizinisch sichere und auch bequeme Fahrten für schwerkranke Menschen zu ermöglichen. Ein Teddybär namens Ben ist übrigens schon länger Co-Pilot bei den Ausfahrten. Ben gehörte einst dem sechsjährigen Maximilian, der noch eine Runde mit der Grottenbahn auf dem Linzer Pöstlingberg drehen wollte. Der Sechsjährige wünschte sich, dass Teddybär Ben nach seinem Tod mitfahren sollte, um möglichst viel von Österreich zu sehen. Zwei Wochen später erhielten die Rollenden Engel ein Päckchen, darin Teddybär Ben ...
Es sind oft kleine, für uns so selbstverständlich scheinende Dinge, die am Ende eines Weges wichtig sein können: einen Sonnenuntergang genießen, noch einmal das geliebte Haustier streicheln können, noch einmal einen bestimmten Menschen treffen können, ...
Im Bewusstsein, dass jeder Tag der letzte sein kann, kann uns vieles, auch Alltägliches, auf einmal als besonders erscheinen.
Fotos: C* mittig oben: Am Schiederweiher, Hinterstoder, Oberösterreich
rechts oben: Blick auf die bekannte Kirche in Heiligenblut, Kärnten
mittig unten: Pflasterspektakel, Linz, jährlich wiederkehrend im Juli
Du liebe Güte, dein Post macht mir Gänsehaut. Es berührt mich sehr, dass der Teddybär Ben nun fester Bestandteil der Crew ist und warum er es ist. Ich wünsche diesen Herzenswunscherfüllern viel Kraft und Liebe.
Eigentlich bin ich sprachlos und überlege, was ich heute tun kann, um für meine Mitmenschen ein kleines Licht zu entzünden ... ✨
Danke dir sehr fürs Teilen und viele liebe Grüße zu dir!
Erika
Solche Wünschewagen https://www.wuenschewagen.de/
gibt es in Deutschland auch. Die Idee finde ich großartig!