2016 habe ich begonnen, in meinem Blog Seelenbilder zu posten.
Zuvor gab es zu keinem Zeitpunkt Überlegungen meinerseits zu einem Blog. Es war eine völlig spontane Entscheidung, angeregt von einem Menschen, der mich schon einige Jahrzehnte kennt. Manches im Leben braucht keine (großen) Pläne; es geschieht, weil es geschehen soll, geht leicht von der Hand. Es reicht, "zu vertrauen, den Dingen ihren Lauf zu lassen und zu beobachten, was passiert." (Mandy Hale)
Motiviert fühlte ich mich auch von meinem innigen Wunsch, dass unsere Welt nicht so bleibt, wie sie ist! Denn wenn sie bleibt, wie sie ist, wird sie nicht bleiben. So ähnlich habe ich diesen so nachvollziehbaren Gedanken bei Erich Fried gelesen.
Manchmal scheint es mir dringend nötig, quer über die Zeilen zu schreiben.
Ich versuche, meine Haltung nach bestem Wissen und Gewissen zu leben. Ich weiß, dass es zu allen Themen, die ich hier drehe und wende - zur Gesellschafts- und Bildungspolitik, zu Kunst und Kultur, zu Büchern und Filmen, zum Umgang mit Natur- und Klimaschutz, usw. - unzählige Meinungen gibt. In Wertschätzung ausgedrückt, können andere Ansichten zum Nachdenken anregen, mehr Licht in eine Angelegenheit bringen oder überhaupt neue Sichtweisen begünstigen. Ich freue mich auch in diesem Sinne sehr über die zahlreichen Kommentare Eurerseits!
An dieser Stelle ein ❤️liches Dankeschön für DEIN Interesse!
Das Lesen in diversen Blogs ist für mich längst zu einem geliebten "Ritual" geworden.
Zu manchen Texten und Bildern lasse ich meine Ansichten gerne anklingen. (Ich möchte anmerken, dass es leider auf manchen Blogs für mich nicht möglich ist, einen Kommentar zu hinterlassen. Aus Erfahrung weiß ich, dass Kommentare in den Spamnachrichten landen können. Häufig ist dies auf Blogs der Fall, die auf Wordpress laufen.)
Mir fällt aktuell beim Lesen in einzelnen Blogs auf, dass das Wort Achtsamkeit mitunter zu einer gewissen Reizbarkeit bei manchen Menschen führt. Teilweise kann ich das nachvollziehen, denn dieses Wort ist inzwischen regelrecht verschlagwortet und zu einem zeitgeistigen "Modewort" geworden. Mir bedeutet Achtsamkeit eine grundlegende Haltung in meinem Leben: Völlig gegenwärtig sein, das Gestern und Morgen haben in diesem Moment keine Bedeutung, einfach den Moment annehmen.
Menschen sehen, wahrnehmen, ihnen zuhören, sie lesen und eben - achten!
Das Achtsamsein bedeutet mir selbst gegenüber aber auch jenes Sein, das mir Zeit gibt, um das Leben zu leben, das mir als richtig und wichtig erscheint, nämlich in meinem Tempo: Meinen Herzschlag dem Herzschlag der Erde anzugleichen, mit den Jahres- und Zwischenjahreszeiten zu leben, den Reichtum all dessen zu sehen und zu schätzen, was uns umgibt, meine Sinne offenzuhalten. Nicht (weiter) in Hamsterrädern zu hasten, abzuwägen und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Dass ich ein nachdenklicher Mensch bin, liegt auch in meinem Wesen begründet. Das hat sich früh gezeigt, schon als Volksschülerin habe ich mit meinen Gedanken Tagebücher gefüllt. Das Schreiben hat mich erfüllt wie auch befreit: Schönes wie weniger Schönes, Lustiges wie Trauriges, auch Aufregendes, das alles wurde fein säuberlich festgehalten.
Meine Nachdenklichkeit wird natürlich auch davon genährt, was in dieser Welt, im Großen wie im Kleinen, schiefläuft, schrecklich schiefläuft. Daran kann ich einfach nicht vorbeigehen: Ich kann meine Augen nicht schließen und so tun, als würde ich nichts sehen, ich kann mir die Ohren nicht zuhalten und so tun, als würde ich nichts hören. Allerdings musste ich dringend in den letzten Monaten aus Selbstschutz den Zugang zu Nachrichten drastisch einschränken.
1970 geboren, bin ich in einer Zeit aufgewachsen, als es noch kein Internet, keine Handys gab. Als Kind und Jugendliche nicht mit dem Handy, diversen Online-Spielen, nicht mit dem Tablet und Fernsehen beschäftigt gewesen zu sein, das empfinde ich heute noch als großen Segen! Dass wir in der Schule noch unsere Bücher aufgeschlagen haben, darin unsere Aufgaben gemacht und Texte angestrichen haben, war auch nicht falsch.
Meine Kindheit habe ich mit meinen Freund*innen und meiner Schwester im Hof verbracht, wir haben miteinander gespielt, miteinander gestritten, wir haben uns versöhnt und sind gemeinsam mit dem Rad oder den Rollschuhen herumgeflitzt - und wir wurden dabei nicht von Fremden angeredet.
Und ich habe wohl beinahe die Abteilung für Kinder- und Jugendbücher in der Bücherei ausgelesen, diese Leidenschaft fürs Lesen hält bis heute an. Und schon als Jugendliche habe ich mich sehr gern über Gelesenes ausgetauscht - so habe ich früh gelernt, was Ansichtssache ist.
Ein bisschen später, als die Welt ein sehr viel größerer Ort für mich wurde und ich mich für Politik zu interessieren begann, habe ich gelernt, welche Ansichten mir nicht gefallen, welche ich nicht tolerieren kann.
#Sein #Seele #Leben #Buchtipps Foto: C*
Liebe C*,
bei mir kam das mit dem Bloggen auch ohne lange Planung, allerdings inspiriert durch eine damals noch bloggende Freundin. Ich dachte mir: Kreativer Austausch - das ist wohl genau mein's. Das war im Jahr 2009 und seither hat sich in meinem Blog vieles getan und immer wieder verändert, der Schwerpunkt hat sich mehrmals verschoben, ich habe begonnen, mich mehr mit Fotografie zu beschäftigen, ich habe mich zum Häkeln verführen lassen (etwas, das ich in meiner Schulzeit gehasst habe), kurz: das Bloggen hat mich verändert oder bereichert oder wachsen lassen, vor allem hat mir jedoch immer die Kontaktaufnahme mit Menschen Freude bereitet (und tut es noch), die ich im "Offline-Leben" vermutlich nie kennengelernt hätte, mit denen ich aber manch…
Deine Worte, liebe C Stern, treffen auf meine volle Zustimmung. Es ist immer erfreulich, zu erfahren, dass es Menschen gibt, die ähnlich empfinden, die gleiche Ansichten und Einstellungen zum Leben haben. Sogar vergleichbare Erfahrungen. Das verbindet. Ich denke, je mehr wir sind, voneinander wissen und lesen, desto besser könnte die Welt werden. Wenigstens ein klitzekleines bisschen besser. Ich weiß, das klingt etwas hochgegriffen, aber ein Körnchen Wahrheit steckt trotzdem drin.
Ja, wenn sie so bleibt, dann wird nichts mehr bleiben. Das ist ein bedrückender Gedanke. Unsere Welt ist so einzigartig und…
Wir sind uns wohl sehr ähnlich, liebes C. Es fängt schon alleine damit an, dass ich als junges Mädchen einmal in der Woche zur Bücherei geradelt bin und mir 12 Bücher ausgeliehen habe, mehr passten nicht in den Korb meines roten Hollandfahrrades.. lach! Doch mittlerweile, das muss ich leider zugeben, verbringe ich viel mehr Zeit am Smartphone oder am Laptop als dass ich ein Buch zur Hand nehme. Sehr schade und ich bin stets bemüht das zu ändern. Dir einen lieben Gruß und ein bekräftigendes "Weiter so!". Herzlichst, Nicole
Mir geht's vielfach ähnlich wie dir, auch wenn ich noch einmal anders, weil früher geboren, aufgewachsen bin. Ich komme gern, kommentiere aber nicht immer, nur dann, wenn ich tatsächlich meine, etwas zu sagen zu haben und mir die Zeit nehmen kann und will, angemessen zu antworten. Herzliche Grüße und einen angenehmen Wochenbeginn.
Deine Sicht der Dinge kann ich gut nachempfinden, zumal ich noch um etliche Jahre älter bin als du. Und ich lese gerne bei dir (und auch bei anderen, mir sympathischen Blogs), auch wenn ich nicht immer genügend Zeit und Geduld habe, die umfangreichen Texte in Ruhe zu lesen und zu beantworten. Eine kurze Blogrunde muss meistens genügen, sonst wäre ich stundenlang damit beschäftigt. Das ist wohl auch der Grund, dass ich bei mir stets "Kurzlesefutter" und wenige Fotos einstelle. :--)
Dir möchte ich danken für deine sensiblen und wohldurchdachten Texte zu ganz unterschiedlichen Themenbereichen. Das ist spannend und bereichernd zugleich.
Einen lieben Montagsgruss,
Brigitte