Advent- und Weihnachtsmärkte sind gerade in Österreich und Deutschland liebgewonnene Tradition. Auch ich genieße diese Zeit im abendlichen vorweihnachtlichen Lichtermeer rund um hübsche Märkte durchaus sehr. Auch zünde ich gern in meinem Zuhause eine Kerze an und erfreue mich an ihrem Duft.
Heuer fällt der 1. Adventsonntag auf den 29. November - und eines ist klar: Vielerorts wird es in diesem Jahr nicht das gewohnte Markt-Ambiente geben, da diese Märkte abgesagt wurden. Rund um diese Absagen wurden intensive Diskussionen geführt, weil Herrn und Frau Österreicher angeblich nicht zumutbar sei, dass das tradtionelle Punschtrinken diesjährig nicht stattfinden könne. Solche Einschätzungen von Bürgermeistern, ihren Stellvertretern oder anderen Verantwortlichen machen mich betroffen: Viele Ärzte und Pfleger, die für unser Gesundheitssystem und für uns Menschen arbeiten, sind erschöpft und müssen unzählige Überstunden machen; sie sind ständig einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Angesichts des dramatischen Infektionsgeschehens sind alle Gefahren, in die sich Menschen unbedarft begeben, möglichst von vornherein auszuschließen.
Gibt es eine Chance, den diesjährigen Advent ganz bewusst zu gestalten? Ich möchte sie jedenfalls ergreifen.
Die Welt rennt und wir hetzen ihr pausenlos hinterher. Wir füttern unseren Geist mit Verzichtbarem und achten so wenig darauf, was uns die Natur gerade jetzt, im Spätherbst, auf geradezu wundervolle Weise zeigt: Sie lädt ein zur Langsamkeit, zum Rückzug; sie führt uns hin zur Stille, zur Einkehr - bei uns selbst! Wir haben verlernt, zu staunen, dabei sind wir von so vielen Wundern umgeben, wenn wir nur vermögen, unseren Blick darauf zu richten.
"Advent, das ist die stillste Zeit im Jahr, wie es im Liede heißt, die Zeit der frohen Zuversicht und der gläubigen Hoffnung." (Karl Heinrich Waggerl)
Weihnachten ist für viele eine Veranstaltung geworden, die Materielles in ihren Mittelpunkt stellt. Doch erst wenn Weihnachten im Herzen ist, liegt Weihnachten auch in der Luft!
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