Die ganz große Liebe. Das schönste Gefühl der Welt.
"Aus zwei wird eins und bleibt doch zwei - zusammen und dennoch frei", lese ich in einer Einladung zu einer Hochzeit. Klingt nach einem Ideal.
Marianne und Günter, seit fünfzig Jahren miteinander verheiratet. Bei ihnen hat sich die Zugewandtheit schon lange verflüchtigt. Die Kinder sind aus dem Haus, Routine bestimmt das Leben, das Lachen klingt nicht mehr zusammen. In die Kommunikation der beiden haben sich längst schiefe, verletzende Töne eingeschlichen, ein gegenseitiges Vorhalten von Versäumnissen, Lieblosigkeiten und anderen Schwächen. Inzwischen leidet auch das Gedächtnis der beiden.
Im Film "Weißt du noch" (Regie: Rainer Kaufmann) brillieren Senta Berger und Günther Maria Halmer als Ehepaar, das seinen Hochzeitstag dank einer Wunderpille auf ungeahnte Art und Weise verbringt. Plötzlich werden Erinnerungen wach, an frühe Jahre, an gemeinsame Reisen, an ihre fröhliche Liebe. Aber was, wenn die Wirkung dieser Pille nachlässt?
Der Film berührt durch seine feine Beobachtung, hat auch komische Momente und zeigt Szenen einer Ehe, wie sie sich bestimmt in vielen vier Wänden abspielen. Der Film läuft aktuell im Kino, ich kann ihn sehr empfehlen!
Die Bedürfnisse, Gepflogenheiten und Notwendigkeiten in den jeweiligen großen Lebensabschnitten, sie verändern sich. Wo anfangs der Sturm der Leidenschaft das Feuer immer wieder entfacht, nehmen später Kinder, Familie und Arbeitsleben einen großen Raum ein. Nach diesem großen Lebensabschnitt kann und darf neuer Raum entstehen, die Freiheit des Älterwerdens.
Gemeinsames Erinnern, Dankbarsein für Vergangenes. Dafür, was gut gelungen ist, was Freude gemacht hat, was Vertrauen geschaffen hat. Aus Krisen gelernt und gestärkt hervorgegangen.
Gemeinsames Genießen, Achtsamsein in der Gegenwart. Das, was gut ist, frohen Herzens annehmen, wertschätzen. Das, was gemeinsam angepackt werden soll, starten.
Gemeinsames Planen, Träumen in die Zukunft. Das, was das Leben reich macht, einladen.
Auf Nähe und Distanz achten. Freiräume lassen. Auch mit sich sein können.
Schweigen hat seine Zeit, ebenso wie miteinander reden. Ein gutes Paar, diese beiden Gegensätze - sofern die jeweilige Dosis von beiden Partnern als angenehm, als angebracht empfunden wird. Liebevolles Verständnis, wachsames Offensein und zwei Ohren für die Befindlichkeiten des DU sind für mich ebenso wichtige Nährstoffe für eine gelingende Paarbeziehung. So kann sie glücken, die gemeinsame Reise.
Genauso wichtig ist es, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und diese auch auszusprechen ...
Fünfzig Jahre Höflichkeit
Ein altes Ehepaar feierte nach langen Ehejahren seine goldene Hochzeit.
Während sie beim Frühstückstisch saßen, dachte die Frau: "Schon seit 50 Jahren nehme ich immer Rücksicht auf meinen Mann und gebe ihm den knusprigsten Teil des Brötchens. Heute möchte ich endlich auch einmal diese Delikatesse genießen."
Sie strich auf den oberen Teil des Brötchens Butter und gab die untere Hälfte ihrem Mann.
Entgegen all ihren Erwartungen war er sehr erfreut, küsste ihre Hand und sagte:
"Mein Schatz, du hast mir gerade die größte Freude dieses Tages gemacht. Schon 50 Jahre lang habe ich die untere Hälfte eines Brötchens nicht mehr gegessen, obwohl ich sie am liebsten mag. Ich dachte immer, dass du sie haben darfst, weil du sie so gerne isst."
(Quelle leider unbekannt.)
#DU #Liebe #Leben #reisen #Filmtipps Bildbearbeitung: C*
Deinen Worten, liebe C Stern stimme ich gern zu. So soll es im Idealfall zwischen zwei Menschen laufen. Doch es ist auch manchmal schwierig, besonders bei unterschiedlichen Charakteren. Da hilft nur über das Problem oder entstandene Missverständnis zu reden. Manche Paare schweigen wochenlang (so ein Paar kenne ich sogar). Das finde ich grauenvoll. Für mich ist so etwas völlig unmöglich und ich mache immer den ersten Schritt zur Versöhnung … nicht, dass meine Frau und ich oft streiten würden … 😉
Die Geschichte mit dem Brötchen habe ich schon mal irgendwo gelesen. 😊
Herzliche Grüße
Rosa
die brötchengeschichte erzählt mein mann immer wieder gerne. seine großmutter und seine tante haben sich jahrzehnte genau so verhalten und auch erst im hohen alter gemerkt, dass sie doch lieber die andere hälfte gegessen hätten.
den film möcht ich noch schauen, allein wegen der darstellerInnen!
liebe grüße von mano
Sein mit dem, was ist und sich zeigen, mit dem, was ist, scheint mir eine wichtige Grundlage für Kommunikation zu sein, dann wäre das mit dem Brötchen sicher auch nicht passiert ;) Schicke dir fröhliche Sonntaggrüße
Danke für die schöne Filmkritik und die ergänzenden ernsten und heiteren Worte.
Ja, die Liebe ist im Grunde unergründlich und ein grosses Geschenk, wenn sie über viele Jahre anhält. Und sie muss auch gehegt und gepflegt werden. (Das mit dem Brötchen hat etwas... :--))
Einen lieben Sonntagsgruss,
Brigitte