Weihnachten liegt in der Luft
- C*

- vor 3 Stunden
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In meiner Kindheit in den 1970er und 1980er Jahren waren die Winter noch schneereich.
Weihnachten bei den Großeltern, bei Tante und Onkel, daran erinnere ich mich allerdings nicht nur deshalb noch heute mit viel Freude. Meine Großeltern lebten noch alte Bräuche und ganz besonders beglückte mich, dass Oma und Opa für die Festtage unvergleichlich köstliche Bratwürste selbst gemacht haben. Noch heute meine ich, mich an ihren außergewöhnlichen Geschmack erinnern zu können. Opas Aufgabe war es auch jedes Jahr, das Haus und den Stall zu räuchern. Weihnachten war damals so mächtig in meinem Herzen - und so lag es auch in der Luft.
Vieles hat sich in meinem Leben verändert, die geliebten Großeltern leben schon lange nicht mehr und meine Eltern sind alt geworden. Einige Jahre habe ich am 24. Dezember für meine Eltern gekocht, das hat ihnen wie mir immer große Freude bereitet und wir konnten einen friedlichen Nachmittag miteinander verbringen.
Inzwischen leben meine Mutter und mein Vater in Seniorenheimen, wo ich sie heute auch besuchen werde. Beide sind nicht mehr mobil.
Ich frage mich, warum ich mich gerade an Weihnachten nach Schnee sehne? Es gibt einiges, was in mir antwortet. Weihnachten war mit den schönsten Urlauben meiner Kindheit verbunden - etwa zehn Tage, an denen es weitgehend friedlich in meiner Familie war. An Weihnachten selbst war mein Vater immer abweisend und misanthropisch gestimmt, aber die Aussicht aufs Schifahren hat ihn nach den Feiertagen heller gemacht, denn er war ein begeisterter Schifahrer.
Die Aufregung und Vorfreude auf unsere Winterurlaube war bei mir riesig. Unser Ziel waren die herrlichen Nockberge in Kärnten, die bekannt sind für ihre sanften runden Formen, die an Nocken erinnern. Dort erwarteten uns unsere liebenswürdigen Vermieter, bei denen wir uns stets heimisch fühlten und wo wir auch unsere Sommerurlaube verbrachten. Meine Schwester und ich waren begeisterte Schifahrerinnen und so waren wir möglichst früh auf den Pisten unterwegs - und manchmal kamen wir erst in der Dämmerung in unserem Quartier an.
Nun sind es vor allem die abendlichen Spaziergänge in einer einzigartigen Winterlandschaft, die ich in so guter Erinnerung habe. Während wir auf knirschendem Schnee unterwegs waren in unsere Lieblingsgasthäuser, konnten wir beobachten, wie die Pisten für den nächsten Tag vorbereitet wurden. Auch der Kirchgang war stets etwas Besonderes, die kleine Kirche ist immer noch ein wunderbarer Ort für mich.
Diese kleine Welt in den Nockbergen ist meine Wahlheimat und meine Sehnsucht, hier einmal Weihnachten erleben zu können, ist groß.

Ich blicke am heutigen Tag auch ein wenig zurück auf ein sehr bewegtes Jahr. Es hat einige Veränderungen mit sich gebracht. Vor allem in bewegten Zeiten bin ich froh, wenn es Gepflogenheiten gibt, die Beständigkeit bringen.
Es gab Momente, in denen ich keine Kraft hatte, im Leben präsent zu sein und auch hier in meinem Blog war es still. Ich habe allerdings nach einer längeren Blogpause wieder zu schreiben begonnen und auch bemerkt, wie gut es mir tut, über Dinge zu schreiben, die mich beschäftigen.
In diesem Sinne 💗lichen Dank für Euer Hiersein und für Euer Interesse.
Vielen Dank auch für viele Kommentare, ich schätze es sehr, auf diese Weise in einen Austausch zu kommen.

Fotos: C* aus meinem Archiv, ein Winter voller Schnee - im Jänner 2019 in meiner Wahlheimat in den Nockbergen unterwegs



Schön ist es, von deinen Erinnerungen zu lesen. Früher gab es auch bei uns mehr Schnee, aber Winterurlaub kannten wir gar nicht. Wir sind auf dem Hügel hinter unserem Haus rodeln gegangen. Wenn ich an Weihnachten denke, fällt mir auch soviel ein.
Ich wünsche dir und deinen Lieben ein wunderschönes Weihnachtsfest.
Liebe Grüße
Jutta
Es ist immer interessant und bereichernd, bei dir mitzulesen.
Fein, dass du dir so viele schöne Erinnerungen an die Winter und die Weihnachtsfesttage deiner Kindheit bewahren konntest. Mir geht es ähnlich. Die einfache, aber intensive und unbelastete Kindheit hat mich geprägt.
Frohe Weihnachtstage wünsche ich dir, C Stern.
Mit lieben Grüssen
Brigitte