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Von der Notwendigkeit des Brückenbauens

Autorenbild: C*C*



Um Brücken, die in Landschaften gebaut werden, geht es in diesem Beitrag nicht.

Ich habe vielmehr einen Artikel vor mir, der aus Anlass des Rückzugs des österreichischen Kardinals Christoph Schönborn verfasst wurde. Nach dreißig Jahren als Wiener Erzbischof wird er sich nun, 80jährig, zurückziehen. Vielen Menschen gilt er als gemäßigter Mann des Glaubens, als einer, der versucht, für menschliche Schwächen Verständnis aufzubringen und Menschen einander näherzubringen. Ein äußerst schwieriges Erbe hat er nach seinem Vorgänger, Hans Hermann Groer, angetreten. Dieser hatte sich schweren Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs zu stellen, die sich als begründet erwiesen. Vor allem deshalb haben viele Menschen in den darauffolgenden Jahren den Austritt aus der römisch-katholischen Kirche erklärt, so, wie ich es ebenfalls getan habe.


Ich bin sehr kritisch gerade gegenüber Weltreligionen. Sie haben in vielen Jahrhunderten für sehr viel Leid und Blutvergießen gesorgt - und tun es aktuell immer noch. Ich verorte Religionen häufig zwischen Wahn und Sinn (Link).

Ich glaube, gerade gegenwärtig ist es besonders wichtig, ein Seismograph zu sein. Feinsinnig und empfänglich dafür zu sein und zu bleiben, wo Worte zu Blutvergießen führen, wo Sprache die Welt in unzählige Kriegsschauplätze verwandelt.

Die Ängste der Menschen haben in meinem Heimatland Österreich, aber auch in Deutschland viele in wütende Menschen verwandelt, leicht anfällig für hetzerische Politiker*innen, die in Bierzelten und bei Stammtischen populistisch poltern und vorgeben, "für den kleinen Mann" agieren zu wollen. Diese wütenden Menschen erkennen nicht, dass ihre Stimme den gesäten Hass zwischen Menschen weiter befeuert.

Das sind tragische Entwicklungen, die ich überaus bedaure.

Jeder Mensch, der des echten Mitgefühls fähig ist, wird verstehen, warum Menschen auf der Flucht sind. Die, die verstehen, dürfen aber auch darauf hoffen, dass sich all jene, die in unseren Ländern aufgenommen werden, in friedlicher Absicht zeigen werden. Dass das nicht immer der Fall ist, muss ein Thema sein dürfen und auch die Frage, wie man mit solchen Menschen umgeht, die sich gesellschaftlich nicht einordnen wollen und / oder in ihren Zufluchtsländern kriminell werden

Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich auch mit Zukunftsfragen. Es wird viele Brückenbauer brauchen, wenn die Entwicklungen so eintreffen, wie sie skizziert werden.







































































#Menschsein Foto: C*

Artikel erschienen in den OÖNachrichten, 25. Jänner 2025

2 Kommentare

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2 Kommentare


petra ulbrich
petra ulbrich
vor einem Tag

Entschuldige bitte meinen kurzen knappen Kommentar: Nicht nur Brücken bauen, auch darüber gehen!

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C*
C*
vor einem Tag
Antwort an

Das ist natürlich selbstverständlich, liebe piri! Und auch eine geeinte Sprache, nämlich die der Menschlichkeit, ist dabei wichtig. Da verstehen wir einander sogar wortlos!

Liebe Grüße zu Dir!

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