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Verantwortung

  • Autorenbild: C*
    C*
  • 21. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Mai




Niemals tut der Mensch das Böse so vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut. (Blaise Pascal)

 

Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.

Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. (Albert Schweitzer)

 

Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land.

Sie forderten uns auf zu beten, und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land. (Desmond Tutu)

 

Religion ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl weltlicher Anschauungen, deren Grundlage der jeweilige Glaube an bestimmte übernatürliche Kräfte ist, die nicht wissenschaftlich bewiesen werden können, sondern auf intuitiver Erfahrung beruhen.

Der persönliche Glaube an ein höheres Wesen wird von familiären, sozialen und kulturellen Einflüssen geprägt. Allein aufgrund dieser Gegebenheiten liegt es nahe, dass Weltreligionen politisch ge- und in der Folge auch missbraucht werden. Es braucht nur relativ wenige Menschen, die sich einer Religion wahnhaft verschreiben, um damit viel Unheil über die Welt zu bringen.

Einst erzählte Quentin Crisp (bekannt als Sting's Englishman in New York): Als ich den Leuten in Nordirland erzählte, dass ich Atheist sei, fragte eine Frau aus dem Publikum: Ist es der katholische oder der evangelische Gott, an den Sie nicht glauben?


Wir beschäftigen uns mit der Lage der Welt und viele fragen sich, wie es sein kann, dass Gott soviel Leid zulässt. Religionen speisen unsere Vorstellung, dass Gott die Welt erschaffen habe und dass dieser Gott allwissend, allmächtig und allgegenwärtig sei.

Schränkt diese Vorstellung die Bemühungen von Menschen ein, selbst zu Frieden und Gerechtigkeit beizutragen? Schieben wir da nicht unsere eigene Verantwortung für eine friedliche Welt ab?


Wie viele Menschen glauben daran, dass einzig Gott eine gerechte Welt erschaffen kann?

Ein ganz lieber Mensch, den ich sehr schätze, ist sehr gläubig. Dieser Mensch erfährt einen unerschütterlichen Glauben darin, dass Gott durch seinen Sohn unsere Welt heilen wird. Manchmal wünsche ich mir, daran auch so innig und unbeirrbar glauben zu können.


Und dann denke ich mir, es ist wichtig, einfach nur Mensch zu sein. Ein Mensch zu sein, der verantwortlich ist für seine Gedanken, für seine Aussagen, für seine Taten.


Foto: C*

 
 
 

8 Comments


hausfrauhanna
hausfrauhanna
May 22

Auch ich,

liebe C Stern,

bin ganz bei dir und deinem Schlussgedanken! Bedeutet doch 'Einfach nur Mensch sein' den

Menschen begegnen, sie wahrnehmen und respektieren...

Zu Gott hat Peter Bichsel, der kürzlich verstorbene Schweizer Schriftsteller, einen bemerkenswerten Gedanken geschrieben: "Ich weiss, dass es Gott nicht gibt, aber ich glaube an ihn."

Einen lieben Gruss

Hausfrau Hanna


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C*
C*
May 22
Replying to

Das ist ein sehr bemerkenswerter und überraschender Gedanke, den Peter Bichsel da geäußert hat.

Das größte Geschenk, das wir einem Menschen machen können, ist, ihn zu sehen. So erlebe ich es immer wieder und so füge ich mich in Deine Gedanken nickend ein.

Herzliche Grüße zu Dir nach Basel

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Brigitte Fuchs
Brigitte Fuchs
May 22

Da bin ich ganz bei dir, C Stern. Und die Essenz, die du in den letzten beiden Sätzen anfügst, ist für mich inzwischen das einzige Credo: Mensch sein und menschlich human handeln, das würde dieser Welt so gut tun.

Einen lieben Gruss,

Brigitte

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C*
C*
May 22
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Ich bin ebenfalls für gelebte Humanität - nur diese zählt. Und die können wir in allen Völkern erleben - ebenso, wie wir sie in allen Völkern auch vermissen.

Herzliche Grüße in die Schweiz

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Roswitha
Roswitha
May 21

gott war für mich als kind eine mischung aus gütigem opa und landgerichtspräsident, er war allwissend, konnte meine gedanken lesen- einfach furchteinflössend. und jetzt möchte ich gerne an etwas unzerstörbares in uns menschen glauben. und diese Göttin, von der sie uns erzählen, kann nie allmächtig sein, sonst wäre die welt doch eine andere. ist also ein konstrukt, weil wir menschen es nicht anders aushalten, oder eine rechtfertigung, oder aufforderung zum gutsein, weil wir sonst böse wären? seien wir menschen...gläubig sein erschreckt mich...

herzlich grüßt dich roswitha

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C*
C*
May 22
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Gott wurde von den Erwachsenen zur dämonischen Gestalt für Kinder gemacht. Ich frage mich, welches Kind einen liebenden Gott kennengelernt hat?

Die Verantwortung für alles, was in dieser Welt geschieht, liegt am Menschen allein - und darum sollten wir auch ganz Mensch sein. Das sehe ich ganz genau so.

Herzliche Grüße ins Nachbarland

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Rosa Ananitschev
Rosa Ananitschev
May 21
Und dann denke ich mir, es ist wichtig, einfach nur Mensch zu sein. Ein Mensch zu sein, der verantwortlich ist für seine Gedanken, für seine Aussagen, für seine Taten.

Dieser Deiner Aussage, liebe C Stern, möchte ich mich gern anschließen. Aber Du weißt ja, dass Du und ich uns in unseren Lebenseinstellungen ähnlich sind.

Was die Religion betrifft, so hat sie wirklich viel Schlimmes in der Welt angerichtet und tut es immer noch. Davon abgesehen würde ich mich nie auf einen Gott verlassen, auch wenn ich an ihn glauben würde, sondern eigene Kraft und Möglichkeiten nutzen, um etwas zu erreichen.

Viele Grüße

Rosa


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C*
C*
May 21
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Ich habe das Gefühl, dass Menschen ihre Verantwortung gerne abgeben. So kann es dann auch sein, dass sie sich einfach jenen anschließen, die sich als Führer*innen ausgeben und die blinden Gehorsam verlangen. Mit den Ergebnissen haben wir ja auch vielfach aktuell zu tun, viele Krisenherde auf dieser Welt basieren auf dieser Hörigkeit.

Herzliche Grüße, C Stern

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