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Strandkorb mit Schneehäubchen



Wieder Atem holen lernen - im HEUTE sein. Wenn kein Gestern, kein Morgen eine Rolle spielen; einfach gegenwärtig sein. Einfach: SEIN.

Das war gestern mein Tagesmotto. So habe ich mich mit dem Bus aufgemacht zu einem Ausgangspunkt für einen Spaziergang zu einem wunderbaren kleinen Strand entlang der Donau, situiert in Alt-Urfahr, einem der schönsten Stadtviertel von Linz.

Da die Temperaturen über dem Gefrierpunkt lagen, richtete ich auf meinem Weg dorthin meine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Dächer der Häuser, von denen häufig Schnee auf die Gehwege rutschte.


Endlich am Strand angelangt, gab es kein Halten mehr: Meiner Begeisterung beim Anblick des herrlichen Donaustrandes verlieh ich mit dem Einsatz meiner Kamera kräftig Ausdruck!

Im Sommer ist dieser Strand nach seiner Erschließung vor einigen Jahren noch immer ein recht idyllisches Plätzchen für Naturfans, die mit Blick auf das Linzer Schloss ein paar schöne Stunden genießen wollen. Wer durstig oder hungrig ist, dürfte ebenfalls zufrieden sein - einige gastronomische Betriebe, die sich erfreulicherweise dem Mainstream verweigern, befinden sich in unmittelbarer Nähe. Direkt am Strand vorbei führt der Donauradweg und so nützen auch Radler*innen die Möglichkeit, sich ins kühlende Nass zu begegeben.

Die Enten, die sich gestern in der Donau vergnügten, waren teilweise sehr neugierig, ob etwas Essbares für sie abfallen würde. Ein Mann nützte wiederholt die Gelegenheit, mit seinem Board auf einem Wegerl abwärts zu rutschen, die Freude an seinem Tun war ihm deutlich anzumerken. Abgesehen von einer weiteren Person - einer Frau, die mit ihrem schneebegeisterten Hund unterwegs war -, war es an diesem wunderbaren Platz so kostbar still. Ich hatte Zeit, das Schweigen der Natur zu genießen und seine wohltuende Wirkung auf mich zu beobachten. Diese Stille wurde manchmal sanft vom leisen Herabrieseln von Schnee begleitet, wenn er den einen oder anderen Baumast verließ. Ganz besonders entzückt war ich vom Anblick eines schneebedeckten Bäumchens, das seine dottergelben Früchte noch nicht abgegeben hat.

Meine Blicke nahmen auch auf, was scheinbar so unspektakulär daherkommt - und doch so wunderschön zu betrachten ist. Ein paar Blättchen schaukelten auf der sanft fließenden Donau vor sich hin, glitzerten im Schein der Sonne, strebten auf mich zu, um Sekunden später schon wieder aus meinen Blicken zu entschwinden. Ein paar Momente des Gewahrseins, aber welch ein Genuss ...


Schließlich, bereits eine erhebliche Anziehungskraft einer bestimmten süßen Köstlichkeit verspürend, begab ich mich weiter in Richtung stromabwärts. Den Anblick von Strandkörben mit Schneehäubchen wollte ich mir unbedingt noch gönnen, denn das sieht man wahrlich nicht alle Tage! Sehr schön, wie es auf der winterlichen Donau ruht, das alte Salonschiff. Ich fühlte mich sofort wieder an unzählige tolle Aufenthalte an diesem so besonderen Schiff erinnert. Das Salonschiff wurde übrigens 1926 getauft und versprüht besonders in seinem Innenraum einen ganz besonderen Charme. "Wir sehen uns bald wieder, liebes altes Fräulein", dachte ich bei mir und strebte der Straßenbahn zu, um meinen Weg fortzusetzen. Er führte nun direkt in ein bestens geführtes Kaffeehaus, in welchem ich nur kurze Zeit später den köstlichsten Milchrahmstrudel, den ich mir nur vorstellen kann, genießen sollte.


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