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Ostern und der Geist des Frühlings



Die Magie des Frühlings ist inzwischen vielerorts in der Natur zu spüren -

das Frühjahr, eine einzigartige Zeit für unsere Sinne.

Der Geist des Frühlings, was vermag er in unserem Inneren? Etwa einen Frühjahrsputz? Kann / Wird die Osterzeit Herzen öffnen, als Vermittlerin zwischen Menschen, die sich voneinander entfernt haben? Österliche Wunder - gerne lasse ich sie zu.

Ich finde es bedeutsam, dass Ostern im Frühjahr gefeiert wird. Die Natur erwacht, ich empfinde dieses Neuerwachen wie eine Wiedergeburt. Wir sehen wieder nach vorne, wir sind optimistischer gestimmt, wir genießen die ersten, immer kräftigeren Sonnenstrahlen, die Natur klingt und strahlt bunt in unser Gemüt.


In religiöser Hinsicht habe ich mich immer schwer getan mit einigen Erzählungen der Bibel. Ich fand und finde es problematisch, dass Jesus als menschliches Opfer dargestellt wird, als Opfer, um die Sünden der Menschen zu sühnen. Schon als Kind fand ich diese Geschichte schmerzhaft: Welcher Gott, welcher Vater kann so etwas wollen / zulassen?

Auch, wenn ich selbst diese Botschaft der Bibel, ein Herzstück der katholischen Kirche, kritisch hinterfrage, habe ich jedenfalls Respekt vor dem persönlichen Glauben eines jeden Menschen. Religiöse Gefühle möchte ich keinesfalls verletzen!

In historischer Hinsicht kann ich mir Jesu Tod jedenfalls erklären. Er war definitiv ein Störenfried, einer, der deutlich das Establishment kritisierte. Jesus lebte zu einer Zeit, als es auch große politische und gesellschaftiche Unruhen gab. Wann gab es diese unter Menschen nicht?

Zahlreiche Legenden ranken sich um sein Leben, wenig ist historisch gesichert. Selbst sein Geburtsort wird heute von Historiker*innen eher als Nazaret angegeben, auch das Geburtsjahr dürfte nicht das Jahr 0 unserer Zeitrechnung gewesen sein. Jesus wurde als Jude geboren und gilt gleichzeitig als Begründer des Christentums! Ich glaube manchmal, seine jüdischen Wurzeln sind vielen Menschen, die sich als Christ*innen bezeichnen, gar nicht mehr bewusst. Als Wanderprediger und Weisheitslehrer rief er zur Umkehr der Menschen auf und setzte sich für Menschen ein, die oft verachtet und benachteiligt wurden. Damit zog er den Zorn und Hass von einflussreichen Leuten auf sich, sie forderten seinen Tod. Ich sehe Jesu Hinrichtung als Racheakt von Leuten, die das Sagen hatten.

Seine leibliche Auferstehung von den Toten, am dritten Tag nach seinem gewaltvollen Tod am Kreuz, ist mir rational nicht begreifbar. Woran ich jedenfalls glaube, ist, dass die menschliche Seele nach dem Tod weiterexistiert. In einer kaum fassbaren, aber vorstellbaren Dimension jenseits unserer irdischen Welt.

Wohin gehst du, Mensch? Diese Frage beschäftigt mich sehr.


Zur römisch-katholischen Kirche habe ich keine offizielle Beziehung mehr, schon vor Jahren habe ich meinen Austritt erklärt. Dennoch verfolge ich mit Interesse, welche Schritte in Richtung Erneuerung unternommen werden. Ich wünsche mir einen frischen Frühlingswind - mögen sich Türen und Herzen öffnen, denn ich finde, dass immer noch sehr viel zu tun ist, um die Kirche mit unserer heutigen Lebenswelt in einen notwendigen Einklang zu bringen. Die Zeit der "Miles Dei" muss endgültig der Vergangenheit angehören; es ist Zeit, ernsthaft und aus tiefer menschlicher Überzeugung Brücken zu bauen - zu den Menschen, zu anderen Religionen. Eine wichtige Voraussetzung für den Frieden in dieser Welt!


Fotos: C*

Stern der Hoffnung für das dritte Jahrtausend - Wolfgang Pöttinger (1932 - 2005, Kunstschmied und Dichter)

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