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Ode an das Leben



Heute in meinen Gedanken: Ein Mensch, der mir sehr viel bedeutet hat, er ist immer noch in meinem Herzen und er wird darin bleiben, solange ich atme.

Ich denke gerade in den letzten Jahren immer öfter an ihn. Mit Sehnsucht.

Nur wenig an Materie ist geblieben von diesem geliebten Menschen, aber die Erinnerungen sind da, sie sind gegenwärtig, immer beteiligt daran mein Lächeln - in Dankbarkeit wie in Wehmut.


Mein Opa. Ich war viel zu jung, um in Erfahrung zu bringen, was ihm Musik bedeutet hat.

Ich weiß, mein Opa hat Liebesfilme gemocht. Ich erinnere mich daran, dass meine Oma keine besondere Freude hatte an seinem Filmgeschmack.

Er hat morgens Butter in seinen Malzkaffee getan, dazu in die immer gleiche Schüssel auch ein paar Stückchen Brot; warum, das konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Ich war zu jung, um diese Frage zu stellen. Oder vielleicht habe ich sie gestellt, mir aber seine Antwort nicht gemerkt. Vielleicht hat er seinen Kaffee deshalb so gelöffelt, weil er darauf so lange verzichten musste? Mein Opa war im Krieg, wie fast alle Männer dieser Zeit - später geriet er in Kriegsgefangenschaft.

Ich weiß, er hat sich gerne um Haus und Hof gekümmert. Ich weiß, er hatte uns Kinder lieb.


Warum dieses Lied? Ich weiß nicht, ob ihm dieser Juchitzer gefallen hätte, meinem Großvater. Ich glaube, er war ein sehr feinsinniger Mensch, ein sehr weicher Mensch.

Vielleicht hätte ihn dieses Lied genau so tief berührt wie mich ... Warum ist es mir heute eingefallen, genau in einer bestimmten Stunde ... seiner Todesstunde, wie ich mich zuvor versichert habe. Ob das Zufall ist? Ich weiß es nicht.

Vor Jahren habe ich Gedichte gefunden, in einem Tagebuch. Ich war zutiefst erschüttert über die Inhalte, die Zeilen waren wunderbar. Gedanken an einen Menschen, die doch nicht sein durften. Ich glaube, er war ein romantischer Mensch. Die Zeilen ließen daran keinen Zweifel. Und er war ein treuer, ein loyaler Mensch; einer, der wusste, was er versprochen hatte - und auch, wem er sich versprochen hatte.

Einige? / Viele? Geheimnisse meines Großvaters bleiben gewahrt. Ich konnte ihn nicht mehr fragen. Vielleicht hätte ich auch nie gefragt. Oder vielleicht doch - bei meinem ersten Liebeskummer?


Heute ist der Todestag meines Großvaters. Am 24. Dezember, vor über vier Jahrzehnten, haben wir ihn zu Grabe getragen. Mein Großvater verstarb an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls, verursacht von einem betrunkenen Autofahrer. Er erlag seinen Verletzungen noch an der Unfallstelle - infolge eines Genickbruchs.


Den Juchitzer von Zabine und Hubert widme ich meinem Großvater.

Dieses Lied enthält soviel Schönheit, soviel Tiefe, soviel Weite, soviel Hoffnung ... eine Verbindung zur Ewigkeit 🙏


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