Wenn ich lese, dass sich Klimaschutz und Naturschutz gemeinsam nicht ausgehen, macht mich das wirklich zutiefst betroffen. Wie kann es sein, dass Menschen ein logisches Zusammenspiel trennen wollen? Klimaschutz kann doch gleichzeitig auch Naturschutz sein, wie auch umgekehrt! Es kommt eben auf umsichtige Lösungen an.
Jene, die das Thema der erneuerbaren Energie offensichtlich auch als neuen boomenden Wirtschaftsfaktor entdeckt haben, schrecken derzeit nicht davor zurück, ganze Landstriche mit Windrädern übersäen zu wollen. Dabei gibt es gerade im Bereich der Sonnenenergie eine Alternative, die keinen Natur- und Erholungsraum sowie Lebensraum für unzählige Tiere verdrängt, für die keine Bäume gefällt und Wege plattgewälzt werden müssen. Dabei geht es mir nicht darum, Windräder grundsätzlich abzulehnen, aber es muss doch bitte klug gewählt werden, wohin sie platziert werden!
Dazu gibt es schon seit längerem vor allem im niederösterreichischen Waldviertel sehr emotional geführte Auseinandersetzungen. Ich meine, solche Beschlüsse können nicht einfach von oben herab gefällt werden, da sollen doch die Bürger*innen in den jeweiligen Gebieten, wo Windräder geplant sind, ein Entscheidungsrecht haben. Diese riesigen Windräder sind Entscheidungen, mit denen die Menschen ihr Leben lang zu leben haben. Und dass diese Riesenräder Landschaften sowie Natur- und somit Lebensräume für viele Tiere aufs Gröbste beeinträchtigen, steht für mich außer Frage.
Ich realisiere auch, dass im Zuge der Energiegewinnungsmöglichkeiten wieder etwas in den Hintergrund gerät, wie man sorgsam mit Energie umgeht. Na, wo doch für genügend erneuerbare Energie gesorgt werden kann!
Ich finde es auch haarsträubend, dass in Zeiten wie diesen immer noch darüber nachgedacht wird, neue Schigebiete zu erschließen. Seit einigen Jahren erfreut sich der Schisport in Österreich nicht mehr so großer Beliebtheit, auch, weil sich immer weniger Menschen das Schifahren leisten können oder wollen. Zudem haben viele Schigebiete in Zeiten des Klimawandels mit Schneeknappheit zu kämpfen. Neue Schigebiete können also wahrlich kein Thema mehr sein, noch dazu, wo bereits die ersten Schigebiete für immer schließen.
Heute, am 1. Mai, geht es bei den Reden diverser Politiker*innen zum Staatsfeiertag wieder hoch her. Im Herbst wird in Österreich der Nationalrat gewählt, es wird natürlich besonders heute wieder vieles versprochen. Einem Versprechen gegenüber bin ich skeptisch - ganz schnell werden sie nämlich zu Versprechern, besonders, wenn Politiker*innen etwas versprechen. Der Wahlkampf ist eröffnet!
#Natur Foto: C* - am Vorderen Langbathsee, Salzkammergut (Näheres in "Herrliche Ausblicke")
Liebe C*,
das hast du gut gesagt! Für mich bedeutet Klimaschutz u.a. Aufforstung und Erhalt von klimawichtigen Flächen mit Mooren, Wäldern, Magerwiesen ... - und das wäre zugleich ja auch Naturschutz...
Und ja, es wird offenbar nicht mehr berücksichtigt, dass man nicht nur Windräder & Co. aufstellen, sondern die Menschen und auch die Industrie dazu bringen muss, sorgsamer mit Energie umzugehen. Aber klar, wer sagt im Wahlkampf schon gerne: "Wir dürfen nicht so verschwenderisch sein..." Und ich gebe dir selbst als begeisterte Skiläuferin recht, dass wir keine neuen Skigebiete benötigen. Tourismus kann durchaus anders und umweltfreundlicher funktionieren - und wird das wohl in nicht allzu ferner Zukunft auch MÜSSEN.
Alles Liebe, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2024/05/rostrosen-alltag-nach-der-reise.html
Leider ist es so, dass man sehr gern für etwas ist und auch eintritt, solange es einen selbst nicht oder nur am Rande betrifft. Das gilt für beides, den Klima- wie den Umweltschutz.
Und es ist so, dass sich in der Regel nicht die besten Maßnahmen durchsetzen, sondern die, die im Interesse derer sind, die den größten Einfluss haben.
Und irgendwo dazwischen lägen die vernünftigen Lösungen ....
De-illusionierte Grüße von Andrea
Du sprichst ein paar ganz "heisse Eisen" an. Da prallen nicht nur Meinungen aufeinander, sondern Ideologien. Ob es je gelingen wird, am gleichen Strang zu ziehen, um die Welt zu retten?
Ich zweifle immer mehr daran.
Einen lieben, desillusionierten Gruss zu dir,
Brigitte