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Hilfsbereitschaft

  • Autorenbild: C*
    C*
  • 17. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Mai




Ich glaube, ich bin ziemlich blauäugig vor zwanzig Jahren im Sozialbereich gelandet. Ich dachte, hier auf wohlwollende und großzügige arbeitende Menschen zu treffen. Inzwischen bin ich dieser Naivität sehr fern. Ich habe in diesen zwanzig Jahren Personen getroffen, die sich nicht wie Menschen verhalten (haben). Obwohl sie auch eine Vorbildwirkung haben, für Kinder zum Beispiel.


Für mich ist Hilfsbereitschaft etwas Selbstverständliches. Ich finde an dieser Einstellung auch nichts Besonderes. Ich würde mir allerdings wünschen, es wäre jeder Mensch ein hilfsbereiter.


Ich arbeite mit Menschen; mit Menschen, die eine Behinderung haben. Meine Aufgabe ist es, diese Menschen dabei zu unterstützen, was sie selbst nicht verrichten können.

Ganz erschütternd, was mir in meinem derzeitigen Arbeitsbereich begegnet. Obwohl Menschen selbst auf Unterstützung angewiesen sind, wollen sie diese anderen vorenthalten.

In den letzten Wochen habe ich Dinge erlebt, die mich zutiefst betroffen machen. Ich habe erlebt, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich jemandem die Türe öffne, weil dieser Mensch es nicht selbst erledigen kann. Ich dachte, meinen Ohren nicht trauen zu können, als mir in rüdem Ton vorgetragen wurde, dass ich nicht zu helfen habe, denn ich sei nicht für diese Person zuständig. Mir wurde von der Person, die ich unterstütze, mitgeteilt, dass es nicht in ihrem Interesse sei, den Kollegen zu unterstützen. Noch mehr, es sei ihr egal, wenn er die Türe nicht öffnen könne. Gleichzeitig gibt es auch kein Bedauern Menschen gegenüber, die krank sind. Eher noch höhnische Töne, wenn jemanden, den man nicht mag, eine Erkrankung trifft.

Ich habe erkannt, dass ich keine Änderung in der Haltung dieser Person erreichen kann. Alles, was ich erreiche, sind schlechte Laune und böse Kommentare. Ich bin soweit, das Weite zu suchen. Das ist ganz sicher kein Arbeitsklima, in dem ich mich wohlfühle.

Ich mag es, wenn Menschen zusammenarbeiten, einander unterstützen, einander schätzen.


Foto: C*

 
 
 

12 comentários


Rosa Ananitschev
Rosa Ananitschev
21 de mai.

Das ist frustrierend, da kann ich Dich gut verstehen. Nicht zu verstehen ist das Verhalten der betreffenden Person und warum sie so reagiert. Es ist schwer, solch einem Menschen helfen zu müssen, wenn man doch eigentlich sagen möchte: „Dann scher dich doch zum Teufel!“ …

Curtir
C*
C*
21 de mai.
Respondendo a

Wenn der erste Unmut verraucht ist, neige ich dazu, darüber nachzudenken, warum Menschen tun, was sie tun. Warum sie sind, wie sie sind.

Und ich erkenne, wie sehr mich eine negative Stimmung runterzieht. Liebe Grüße zu Dir!

Curtir

Annette Mertens
Annette Mertens
19 de mai.

Liebe C,

aus meiner Zeit als Sozialarbeiterin kann ich das leider bestätigen und das ist mit ein Grund, weshalb ich mit dieser Berufsgruppe nicht mehr arbeiten möchte.

Herzliche Grüße, Annette

Curtir
C*
C*
19 de mai.
Respondendo a

Liebe Annette,

ich danke Dir sehr, sehr für diese Rückmeldung. Sie bedeutet mir viel!

Ich weiß, dass ich die letzten Jahre sehr gut reflektiert habe - es war ein genaues Hinschauen und Erkennen - auch von Strukturen. Ich hoffe, dass ich einen guten Weg für mich finde.

Herzliche Grüße, C Stern

Curtir

Kleiner Staudengarten
Kleiner Staudengarten
18 de mai.

Puuuhhhh, das ist hart und erschreckend sowie ernüchternd...da kann ich verstehen, dass du Konsequenzen ziehen möchtest.

Alles Gute und lieben Gruß von Marita

Curtir
C*
C*
18 de mai.
Respondendo a

Mir ist so ein Gebaren und anderes einfach nicht begreiflich. Einander zu unterstützen ist für mich ein selbstverständliches Verhalten.

Danke Dir und liebe Grüße zu Dir!

Curtir

Brigitte Fuchs
Brigitte Fuchs
18 de mai.

Das ist ja schier unglaublich.

So etwas würde ich auf Dauer auch nicht aushalten, diese Kaltschnäuzigkeit und diese egoistische Haltung.

Ich könnte es gut verstehen, wenn du die Konsequenzen ziehst ...

Lieben Gruss in den Sonntag,

Brigitte


Und fein, dass Österreich den ESC gewonnen hat! Gratulation!!


Curtir
C*
C*
18 de mai.
Respondendo a

Es macht mich sehr angespannt, sowas zu erleben. Es sind ja leider nicht die ersten Erfahrungen dieser Art in diesem Bereich.


Ja, die Freude bei mir ist groß über den Sieg, ich war sehr zuversichtlich :-)

Einen schönen Sonntag! C Stern

Curtir

petra ulbrich
petra ulbrich
17 de mai.

Ganz ehrlich, auch behinderte Menschen haben das Recht Arschlöcher zu sein. An deiner Stelle würde ich aber kündigen!

Curtir
C*
C*
17 de mai.
Respondendo a

Leider - wie sehr ich das bedaure!

Curtir
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