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Eigene Wege


Für mich ist es nicht möglich, mich blind zu stellen gegenüber den Unsinnigkeiten, Ungerechtigkeiten und Dummheiten, die oft von jenen ausgehen, die glauben, mehrheitliche Überzeugungen würden automatisch einen Anspruch auf Richtigkeit haben.


Auffällig ist, dass das Unrechtsbewusstsein bei Menschen, die sich in beruflichen oder politischen Top-Funktionen befinden, meist nicht verbreitet ist. In solchen Positionen werden Verantwortliche oft zu milden Richtern ihrer eigenen falschen Handlungen und zu scharfen Staatsanwälten bei Handlungen anderer Menschen. Bemerkenswert ist auch, dass Dummköpfe oft außergewöhnlich selbstsicher sind und kluge Menschen so voller Zweifel.


Das menschliche Gewissen darf sich weder einem Mehrheitsbeschluss noch Gewalt beugen. Es muss allerdings ein jeder Mensch für sich selbst herausfinden, wie er sich wehren kann oder möchte. Meine Wege, dagegen anzutreten, was sich zum menschenunwürdigen System etabliert hat, müssen nicht für andere stimmig sein und umgekehrt. Ich habe gelernt, dass es unsinnig ist, gegen etwas anzutreten, das einfach von einer Einzelperson nicht zu ändern ist. Unangepasst und hinterfragend zu sein, ist enorm anstrengend. Mir ist klar geworden, dass ich letztendlich allerdings nie verlieren kann, denn ich kann bei Herausforderungen zumindest etwas lernen.

Und so lerne ich auch, zu unterscheiden, wo ich aufzeigen kann und nach Möglichkeit auch ein Kollektiv von Gleichgesinnten aufzeigen oder sogar etwas verändern kann - und wo es besser ist, eine Situation erst einmal anzunehmen und in Ruhe zu überlegen, wie ich etwas, das ich als unrichtig und falsch empfinde, entgegentreten kann. Impulsive und unmittelbare Entgegnungen haben sich in meinem Leben durchaus auch schon als schmerzhafte Bumerange erwiesen.


In den letzten Jahren habe ich für berufliche Entscheidungen mitunter Ratschläge erhalten - sie waren in der Situation nicht hilfreich und zudem leichthin ausgesprochen und so manches Mal auch verletzend. Es ist schwer, die Situation eines anderen Menschen einzuschätzen, auch, wenn man meint, dessen Leben ausreichend zu kennen - man geht doch nie in den Schuhen des anderen! Allerdings ist mir ein wohlüberlegter Rat eines Menschen, der eine Situation wahrhaftig einschätzen kann, immer willkommen. Und dafür bin ich dankbar!


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