Gestern Abend. Eine Nachricht, die mich via Telefon erreicht.
Eine Nachricht, die ich nicht glauben kann. Die ich nicht glauben will. Die ich aber glauben muss.
Ein Unfalltod hat Willi Resetarits mitten aus seinem bunten Leben gerissen. Einem Leben, das am 21.12.1948 in Stinatz im Burgenland begann. Ein Leben, das von so vielem erfüllt war. Menschlich wie künstlerisch. Künstlerisch wie menschlich.
Mensch. Musiker. Sänger. Menschenrechtsaktivist.
BE A MENSCH - das Motto von Willi Resetarits.
WeggefährtInnen, die ihn heute beschreiben. Noch nach Worten ringend.
Ein Ausschnitt: *Mensch*lich. Eine Zentralfigur der österreichischen Zivilgesellschaft. Eine Gallionsfigur des Anstands. Ein Liebender. Authentisch. Fürsorglich. Herzensgebildet. Weise. Auf Augenhöhe. Menschen spüren das.
Musikalische Schritte wagte Willi Resetarits mit der Politrockband "Schmetterlinge", 1969 wurde er Mitglied. Als Hauptwerk aus dieser Zeit gilt die legendäre Proletenpassion. Als Willi Resetarits die Schmetterlinge verließ, wurde er künstlerisch zu Kurt Ostbahn. Der Ostbahn Kurti - eine musikalische Naturgewalt, die bis 2003 sang und sagte, was gesungen und gesagt werden musste. Es folgten viele musikalische Projekte, besonders bekannt "Stubnblues".
Nur einige Eckdaten aus der schillernden künstlerischen Biografie des Willi Resetarits.
Sein politisches Engagement trägt ganz sicher auch maßgeblich dazu bei, warum ihn viele Menschen vermissen werden. Willi Resetartits war Mitbegründer der Organisationen "Asyl in Not" und "SOS Mitmensch". Er gründete das Integrationshaus Wien.
Ich neige still mein Haupt vor einem Menschen, der lebte, um zu geben.
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