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Freude pur, ein Wiedersehen mit einigen meiner Reha-Kolleginnen war gestern angesagt.
Unser Treffpunkt war am Wiener Westbahnhof. Meine Anreise erfolgte mit der Westbahn. Die Fahrtzeit Linz - Wien Westbahnhof beträgt eine Stunde und sechzehn Minuten, toll, wie schnell diese Verbindung mittlerweile funktioniert.
Gar nicht lange musste ich am Bahnhof warten, da tauchten die ersten Frauen auch schon auf, um mich abzuholen. Herzliche Umarmungen füllten mein Herz mit großer Freude. Wie schön, ein Tag mit lieben Menschen, mit Erkundungen der beeindruckenden Innenstadt sowie mit Aussicht auf feinste Wiener Mehlspeisen konnte beginnen, dies bei Traumwetter.
Mit den weiteren Frauen, die an unserem Treffen teilnahmen, trafen wir uns in einem typischen Wiener Kaffeehaus, welches uns hervorragend gefiel. Die gewählten Speisen waren überzeugend, die Stimmung am Tisch gelöst und heiter, offen und warmherzig. Einzig unser Kellner schien nicht gerade seinen besten Tag gehabt zu haben.
Nach unserer ersten Stärkung flanierten wir an vielen weiteren altehrwürdigen Häusern vorbei und erlebten eine Überraschung in einem Park, wo wir auf ein musikalisches Pferd trafen. Das hat die Welt noch nicht gesehen! Sämtliche Handys und Kameras waren gezückt.
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Weiter ging's in den teuersten Einkaufsstraßen Wiens, wir nahmen mal hier, mal dort Einblick in edle Geschäfte und landeten schließlich zu unserem zweiten Imbiss in einer der besten Konditoreien der Stadt. Die Mango-Schokolade-Torte katapultierte mich wahrlich in den kulinarischen Himmel, während die anderen für ihr Kürbis-Curry schwärmten.
Unsere Gespräche waren auch erfüllt von viel Tatendrang, die nächsten Treffen sind bereits an alle weitergeleitet und einige Frauen planen gar einen längeren Urlaub miteinander.
Wieder einmal wurde von allen geäußert, welch großes Glück es für uns bedeutet, uns in unserer so besonderen Reha-Gruppe kennengelernt zu haben.
Abends wurde ich wieder zum Westbahnhof begleitet und wir verabschiedeten uns in fröhlicher Zuversicht, dass wir einander weiterhin verbunden bleiben.
Wohl auch aufgrund des Prachtwetters waren heute auf all unseren Wegen Menschenmassen unterwegs, so gab es für mich diesmal leider nur wenige Gelegenheiten, Fotos zu machen.
Wieder in Linz angekommen, erlebte ich am Bahnhof eine Situation, die viele amüsierte und manche verärgerte, während ich einfach nur beobachtete: Eine Frau hatte ein Schild um ihren Hals, auf dem in großen Lettern Es gibt ein Gericht nach dem Tod stand. Das Anliegen dieser Frau wurde uns mit grimmigem Gesichtsausdruck und in höchst missionarischem Ton sowie mit lauter Stimme auf Englisch dargebracht: Gott möchte nicht, dass wir Alkohol trinken und rauchen. Gut, dachte ich, da muss er mit mir ganz zufrieden sein.
Bald ist übrigens wieder Opernball - zum ersten Mal ohne den Mörtel, Baumeister Richard Lugner. Ein echtes Original, im August 2024 verstorben, bestimmt von vielen vermisst.
Um den 200. Geburtstag des "Walzerkönigs" entsprechend zu würdigen, wird die gesamte Eröffnung des 67. Wiener Opernballs am 27. Februar im Zeichen von Johann Strauss stehen.
#reisen Fotos: C*
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