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Wenn das Unrechtsbewusstsein keine Verdichtung erfährt



Auf das eigene Handeln achten, nicht mit dem Zeigefinger auf andere zeigen - das hat uns unsere Mutter bereits beigebracht, als meine Schwester und ich sehr jung waren. In diesem Sinne wurden wir erzogen, was sich später durchaus auch als nachteilig darin zeigte, dass wir schon als Kinder sehr leidensfähig waren, ohne über das zu sprechen, was uns an Unrecht angetan wurde.


Gibt es Menschen, die böse sind? Ja, mein erster Impuls. Nein, mein zweiter. Oder doch ja? Ist ein Mensch nicht mehr als schwarz-weiß, mit all seinen Schattierungen an Grautönen dazwischen, also zwischen schwarz und weiß? Leben wir nicht alle unsere erlösten und unerlösten Anteile? Ja, das ist meine aufrichtige Meinung, (Selbst-)Beobachtung, Erfahrung. Immer deutlicher tendiere ich allerdings dazu, schon rein sprachlich einen Unterschied zu machen. An Tagen wie dem heutigen meine ich dazu, das Glas nicht einmal halb voll zu sehen: Ich sehe wenige Menschen, aber viele Leute!

Ich habe keine Geduld mehr mit Leuten, die jemanden belügen, nämlich, weil sie sich einen Vorteil aus ihrer Lüge erhoffen. Noch weniger Verständnis bringe ich für Leute auf, die mir - ohne, dass es im Entferntesten *not*wendig wäre, weil sie nämlich gar nicht in Bedrängnis geraten -, eine saftige Lüge auftischen: Genau so eine Lüge wurde mir heute ins Gesicht gelächelt, nämlich dreist, dumm und dämlich - und ich weiß doch ganz genau, wie die Sache, die mir heute so völlig anders geschildert wurde, tatsächlich verlief. Dieses Wissen bleibt allerdings bei mir.

Doch nicht genug damit, heute war offensichtlich wieder einmal ein "bad day" für diese Person, die so gerne mit dem Zeigefinger auf andere Menschen zeigt. In einer Arbeitspause, die von einigen Kollegen nicht auf die Sekunde genau beendet wird, werden die Kollegen angeherrscht, sie sollten leise sein. Ein Kollege reagiert sichtlich und zu Recht betroffen und gibt zurück, dass derjenige, der auf sehr unhöfliche Weise Ruhe einfordert, selbst sehr häufig sehr laut sei. Das ist auch exakt meine Wahrnehmung, nebst vielen anderen Beobachtungen: Arbeitspausen pünktlich zu beenden, gehört beispielszweise auch nicht unbedingt zur Zierde dessen, der da so schamlos ständig mit dem Zeigefinger auf die Kollegen zeigt und immer wieder für angespannte Stimmung sorgt.

Solche schlechten Tage dieser Person gibt es beinahe täglich. Es nervt ganz furchtbar, wenn immer an allem und jedem herumgemäkelt wird und wenn ständig an anderen kritisiert wird, was man selbst sicher nicht besser hinbekommt. Und dem eigenen EGO wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit unendlich in Richtung himmelwärts gehuldigt. Unerträglich!

Es verlangt mir sehr viel Geduld ab, gegenüber dieser Person nicht deutlicher meine Beobachtungen äußern zu können. Geduld, die eigentlich nicht mehr vorhanden ist, nicht mehr mit dieser Person. Aber in dieser komfortablen Situation, meine Beobachtungen anzusprechen, bin ich (noch) nicht. Einmal habe ich, ein geradliniger und aufrichtiger Mensch, es gewagt, das ergab Folgen für mich, die ich nicht mehr wiederholen möchte. Es heißt, noch ein bisschen die Zähne zusammenzubeißen ...


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