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Vom Fortfahren und Heimkehren



In den letzten Jahren war das Reisen nicht mein Thema. Unterschiedliches hat mich an mein Zuhause gebunden, die Pandemie hat dabei nicht einmal so eine große Rolle gespielt.

Es gab sehr oft den Wunsch, die Berge wieder einmal für ein paar Tage aus der Nähe zu sehen, würzige Bergluft einzuatmen und den Kopf möglichst frei zu bekommen. Zu vieles, auch Belastendes, hat sich in meinem Kopf abgespeichert und in meine Träume eingenistet.

Leichtigkeit empfinde ich dabei, neue Eindrücke zu gewinnen - und dies bevorzugt in der Natur. Aus diesem Grunde sind wir vor ein paar Tagen aufgebrochen, nachdem ich lange abgewogen habe, ob ich es riskieren kann: Vor allem der gesundheitliche Zustand meiner Mutter erschwert mir solche Entscheidungen. Am Vortag der Abreise hinterließ ich also noch die Nachricht im Seniorenwohnheim, dass ich trotz meines Urlaubes erreichbar sei ...

Dann erst reservierte ich bei unseren Lieblingsvermietern, auf einem wunderschönen Bauernhof in Kärnten. Als dies erledigt war, erfasste mich eine Vorfreude, wie ich sie schon lange nicht mehr gespürt habe. Einige Jahre nicht mehr!

Am nächsten Tag sollten wir uns pünktlich auf der Autobahn einfinden, alles okay.

Als ich schließlich endlich erste Bergpanoramen zu erahnen begann, riss mich jäh ein beunruhigendes Verhalten unseres Autos aus meiner Vorfreude - und ein Blick in das Gesicht meines Partners bestätigte mich rasch, dass wir ein ernstes Problem hatten. Glück im Unglück ... wir konnten die Autobahn in heimatlicher Nähe verlassen und am Parkplatz wurde nach einem Check der Warnleuchte, die auf einen Katalysatordefekt hinwies, klar, dass wir am besten eine Werkstätte aufsuchen sollten. Bereits auf der Fahrt dorthin spürte ich innerlich, dass unsere Reise auch schon wieder zu Ende war. Eine erste Begutachtung durch den Fachmann ergab schließlich die Bestätigung meines Gefühls. Somit fuhren wir mit dem Auto in Richtung seines heimatlichen Parkplatzes retour - übrigens bei der langsameren Geschwindigkeit ohne Probleme und auch das Warnsignal zeigte sich nicht mehr.


Meine Gefühle nach dem Abbruch der Reise? Zuerst völlige innere Ruhe. So eine innere Ruhe fußt auf meiner oft sehr klaren Intuition, von gewissen Konsequenzen meiner Ahnungen bin ich dann nicht mehr überrascht.

Dann der Anruf bei unserer Vermieterin. Meinem Partner und auch mir selbst gegenüber immer noch "Coolness", wohl auch der Schock!

Und schließlich, einige Stunden später endlich doch Gefühle ... Enttäuschung, pure und riesige Enttäuschung - die ich allerdings noch immer nicht kommunizieren wollte. Zuerst selbst damit fertigwerden, schön zurückhalten, meine Gefühle, niemandem damit zur Last fallen wollen - so habe ich das schließlich schon in jungen Jahren gelernt.

Wie sich inzwischen herausgestellt hat, war es gar nicht notwendig, eine Reparatur am Auto vorzunehmen. Nur die Software wollte neu aufgesetzt werden. Autos wollen einfach bewegt werden, sonst reagieren sie mitunter ungemütlich. Wir fahren gerne und viel mit dem Zug, weil wir sehr umweltbewusst sind. Daran wird sich auch nichts ändern, aber mit dem Auto werden wir nun zusätzlich öfter einen kleinen Ausflug machen (müssen) - und dafür werden sich auch schöne Ziele finden!

Unseren Urlaub haben wir mit einigen Unternehmungen fortgesetzt. Mit den Gedanken allerdings wieder mehr im sorgenvollen Alltag ...


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