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Unverwundbar sind wir nicht



Seit einigen Wochen erleben wir, was es heißt, einer Pandemie nicht entkommen zu können. Die Herausforderungen, die wir alle gemeinsam zu bewältigen haben, sind enorm und nicht wenige Menschen gehen dabei an ihre Grenzen - oder weit darüber hinaus!

Ich denke an alle jene, die derzeit beruflich extremst gefordert sind - ich bin voll des tiefsten Respekts und der größten Dankbarkeit!


Ich bin auch sehr ergriffen, wie schnell sich an vielen Orten eine große Solidarität für all jene entwickelt hat, die sich nicht selbst mit Notwendigem versorgen können oder sollen.

Es ist wunderbar, wie plötzlich eine funktionierende Solidargemeinschaft von jüngeren Menschen für ältere Menschen erwacht - auch dort, wo man ansonst einfach nur Tür an Tür wohnt, ohne sich jemals näher füreinander zu interessieren: Helfende Hände - aber mit Abstand!

Sogar für Kultur vor den Fenstern wird gesorgt, indem manche einfach zu ihren Musikinstrumenten greifen oder ihre Stimmen ertönen lassen, um anderen Menschen Freude und Ablenkung von ihren tiefen Sorgen zu schenken.


Um meine betagten und kranken Eltern mit Nahrungsmitteln zu versorgen, brauchte es eine intensive Überzeugungsarbeit ihrer Kinder. Meine Eltern sind einerseits nicht in der Lage, die akute Bedrohung durch das sich so rasend schnell ausbreitende Virus einzusehen und andererseits wollen sie ihre Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt sehen. Mein Vater will es nur sehr zögerlich wahrhaben, was überall - auf der ganzen Welt - schon seit Wochen oder sogar einigen Monaten passiert. Meine Mutter kann es gar nicht mehr verstehen, da sie an fortgeschrittener Demenz leidet.


Manche Menschen fürchten sich vor der unerwarteten Stille, die in unserem Land plötzlich zu spüren ist. Sie befürchten, nicht damit klar zu kommen, dass ihr gesellschaftliches Leben so plötzlich nicht mehr stattfinden darf. Die fast menschenleeren Straßen und Plätze, sie wirken vor allem auf jene bedrohlich, denen ein hektisches alltägliches Treiben willkommen ist. Für viele Menschen sind die Entwicklungen der letzten Zeit auch überraschend gekommen. Ich habe sie längst erwartet und ich empfinde keine Sorge, dass mich diese Ruhe, die mich nun umgibt, überfordern könnte. Meine Sorge gilt einzig und allein jenen Menschen, für die eine direkte Begegnung mit dem Virus tödlich sein kann!


Mein inniger Dank gilt auch jenen PolitikerInnen und allen anderen EntscheidungsträgerInnen, die unser Land mit aller gebotenen Entschlossenheit und Klugheit in ihren Entscheidungen durch diese sehr spezielle Zeit navigieren.

Ich spüre zum ersten Mal auch eine Einigkeit zwischen Regierung und Opposition. In der Not gilt es, zusammenzustehen, gemeinsam mit ExpertInnen aus vielen Bereichen die not_wendigen Maßnahmen zu treffen und umzusetzen - und für eine konsequente Umsetzung von Maßnahmen braucht es alle, wirklich alle Menschen in unserem Land (und auch darüber hinaus), dass wir diese Situation möglichst gut meistern können!


Vertiefendes zum Thema findest Du hier:

Das Tor zu unserem eigenen Sein öffnen - eine Begegnung mit uns selbst




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