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Geduld























Was macht ein Geheimnis aus?

Es gibt wohl Geheimnisse, seit es Menschen gibt. Und immer umgibt sie der Ruf des Unergründlichen - selbst in einer Welt von Menschen, die wie nie zuvor darauf drängen, sich einer möglichst breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Um als Geheimnisträger zu gelten, zählen sich Eingeweihte zu einer Minderheit einzelner Wissender.

Sprechen wir von einem Mysterium, wagen wir uns gar in eine spirituelle Welt vor, die wohl gerade durch so manche religiös geprägte Menschen ehrfurchtsvoll als eine Art Geheimnis für alle Zeiten ersehnt wird. Hier zeigt sich allerdings auch die Ambivalenz der menschlichen Seele, die einerseits eine Offenbarung religiöser Geheimnisse erhofft und andererseits genauso abwehrt.


Viele Geheimnisse der Natur werden vermutlich noch mehrere Menschengenerationen beschäftigen und das eine oder andere Geheimnis wird wohl auch nie durchdrungen werden. Doch ein wesentliches Geheimnis der Natur ist schon lange entdeckt - es ist die Geduld: Unzählige Vorgänge in der Natur verdanken sich einer einzigartigen, unbestechlichen und klugen Geduld eben dieser.


Geduld gilt dem Menschen als eine Tugend, doch damit ist wahrlich nicht jeder Mensch gesegnet. Blicke ich auf die letzten Wochen zurück, kann ich allerdings zutiefst verstehen, dass inzwischen die Geduld bei vielen Menschen an alle - vom Staate auferlegten - Grenzen stößt. Die Frühlingsstürme, ausgelöst durch ein todbringendes Virus, das 2020 die Menschheit weltweit bedroht, haben sich noch nicht gelegt! In vielen Ländern nehmen die Zahlen der infizierten Menschen zu, während wir in Österreich zunächst einmal glimpflich davonzukommen scheinen. Zumindest, was die gesundheitlichen Aspekte betrifft.

Dennoch ist längst eingetreten, was von Beginn an zu befürchten war: Viele Menschen finden sich in einer Situation wieder, die eine Gegnerin präsentiert, die wahrlich nicht zu unterschätzen ist - die Sorge um materielle Sicherheiten hat sich in viele Herzen geschlichen, sie raubt unzähligen Menschen den Schlaf, sägt an Nerven und stört die Gemüter! Auch die zusätzlichen Herausforderungen rund um eine Kinderbetreuung zuhause, die neben Arbeit und Haushalt zu bewältigen sind, belasten unzählige Menschen schwer. Zudem gilt die Sorge vieler ihren alten Eltern und Großeltern.

Es ist wichtig, darüber zu reden und das setzt menschliche Begegnungen in Begegnungszonen voraus, die wir bitteschön ungehindert betreten wollen! Wir wollen nicht sofort wieder Urlaubsziele buchen, die nur mit Flugzeugen zu erreichen sind, aber wir wollen unsere liebsten Menschen wiedersehen! Wir wissen, dass wir sie und uns zu schützen haben, darum werden wir verantwortungsbewusst handeln!

Die Stimmung im Lande hat sich gedreht - auch ich brauche wieder Lichtblicke!

Es ist nicht mehr nötig, uns mit Pädagogenmimik rund um die Uhr Schreckensszenarien zu servieren, denn mittlerweile haben alle begriffen, die dazu in der Lage sind - und die, denen die Einsicht fehlt, werden die Faktenlage auch in den nächsten Wochen nicht begreifen!


Liebe PolitikerInnen, Ihr seid VolksvertreterInnen! Als solche sollt Ihr auch erkennen, wenn genug Ängste geschürt wurden! Wir haben verstanden - wir haben uns an viele Regeln gehalten und wir werden uns auch an weitere halten, wenn wir sie als sinnvoll erachten. Jetzt ist es an der Zeit, nach vorne zu blicken, versehen mit allem, was wir gelernt und begriffen haben!

Was wir so dringend brauchen, ist geduldige Hoffnung ... Viele von uns finden diese im Verbundensein mit der Natur und in der Begegnung mit lieben Menschen!



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