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Die Stimme des Herzens im Garten der Seele hören






















Das Begleiten eines Kindes bedeutet höchste Verantwortung!


In Alice Millers Klassiker "Am Anfang war Erziehung" finde ich eine Überschrift, die unmissverständlich vermittelt, was von essenzieller Wichtigkeit ist: Erzieher - nicht Kinder - brauchen die Pädagogik.


Schon das Wort "Erziehung" zeigt nämlich bei kritischer Betrachtung, dass Erwachsene sich gerne selbst eine Einladung zustellen, an einem Kind zu "ziehen". Dieses Ziehen kann immer wieder beobachtet werden und noch schlimmer: daraus ergibt sich oft ein Zerren! Diesen Umstand intensiv beleuchtend, plädierte Alice Miller in ihren Büchern bereits vor einigen Jahrzehnten dafür, Kinder respekt- und liebevoll zu "begleiten". Millers Einsichten und Ausführungen zu diesen Prozessen sind in einer Zeit revolutionär, als "Schwarze Pädagogik" noch in vielen Elternhäusern das Credo von stumpfsinnig Entschlossenen war, "die heiligen Werte der Erziehung" unangetastet, gnadenlos und pedantisch am Kind ein- und umzusetzen.


Begegnung ist das Tor zur Welt. In der Begleitung von Kindern liegt es an uns allen, Kinder zur Entfaltung und Entwicklung von geistig-seelischen Werten und Anlagen zu befähigen, um als Kinder und Erwachsene GestalterInnen dieser Welt zu sein.

Kindliche Bildung ist Kreativität, Forschen und Tun - ein Kind spannt seine Flügel begeistert weit aus in der Freude an sinnlichen Begegnungen. So wird schon in jungen Jahren ein positiver Bezug zu einem lebenslangen Prozess des Entdeckens unserer Welt hergestellt.


Kinder sind offene Wesen, die gerne mit allen Menschen teilen - vor allem ihre Begeisterung, ihre Träume, ihre Zuversicht. Im behutsamen Umgang mit Kindern geht es immer um unsere eigene Glaubwürdigkeit und um unsere wertschätzende Haltung zu unseren Mitmenschen und unserer Umwelt.

Werden die Flügel eines Kindes beschädigt, so findet es als Erwachsener oft nur schwer Halt in einer Welt, die uns allen so vieles und in atemberaubender Geschwindigkeit abverlangt.


Alice Miller thematisierte in ihren Büchern, wie wichtig ein Begleiten von Kindern jenseits erzieherischer Manipulationen ist. Die Traumata von Kindern und ihre Auswirkungen auf das Erwachsenenleben haben sie ein Leben lang beschäftigt.

Dass sie tragischerweise ihren beiden Kindern selbst viele ihrer kostbaren Erkenntnisse zu einer liebevollen Elternschaft ungelebt vorenthalten hat, war lange ein gut gehütetes Geheimnis ihres Lebens. Die Zeit, in der Alice Miller als polnische Jüdin erwachsen wurde, hatte auch in ihrem Herzen großes Leid hinterlassen.



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