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Urlaubsimpressionen



Die Stadt Linz, Landeshauptstadt von Oberösterreich, liegt an der Donau und hat einige Beinamen: die Stahlstadt, die ebenso auch Kunst- und Kulturstadt ist, 2009 gar zur Kulturhauptstadt Europas geadelt. Diesen Titel teilte sich Linz damals mit der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Einst musste Linz den schlechten Ruf einer staubigen Industriestadt in Kauf nehmen, von diesem Image konnte sich die Stadt, die aktuell etwa 210.000 Einwohner*innen zählt, in den letzten Jahrzehnten nach und nach befreien. Nach Wien und Graz ist Linz die drittgrößte Stadt Österreichs.


Die Stadt Linz präsentiert sich mir heute bei ausflugsfreundlichen Temperaturen von ihrer besten Seite. Ein Treffen mit einem lieben Menschen ist angesagt, ein gemeinsames Frühstück ist der Auftakt zu einem Wiedersehen, das längst überfällig war. Der Austausch tut mir gut, nach so aufreibenden letzten Monaten und Wochen: Ich bin inzwischen in der Lage, meine Urlaubstage zu genießen.

Nach unserem ausgedehnten Frühstück beschließen wir, ein paar Plätzchen aufzusuchen, die wahrlich sehenswert sind. In den letzten Jahren ist man bemüht, die Innenstadt intensiv zu begrünen. Die meisten Ergebnisse möchte ich als gelungen bezeichnen.

Ein großzügig angelegter und gut gepflegter Park, ganz nahe dem Zentrum, liegt friedlich vor uns, wir beschließen, auf einer Bank Platz zu nehmen. Nach unserer Rast, mit gutem Gedankenaustausch angereichert, geht es weiter in Richtung Zentrum. In den Straßen und Gässchen ist nicht zu übersehen, dass wohl schon lange einige Geschäfte leerstehen, ein Problem, das sich auch auf der Landstraße, im Herzen von Linz, nicht verbergen lässt.

Wir entscheiden, uns in Richtung Hauptplatz zu wenden und noch einmal in einem Lokal einzukehren, es gibt viel Redebedarf.



Als wir uns dann doch trennen müssen, nach gegenseitigen Beteuerungen, uns bald wiedersehen zu wollen, setze ich meinen Rundgang allein fort.

Weiter geht es also zum Hauptplatz, den ich über den Weg vorbei an der Kunstuni erreiche, rosa Elemente als Sitzgelegenheiten können nicht übersehen werden. Geschmackssache, eindeutig!


Am Hauptplatz, dessen prächtige alte Häuser inzwischen längst renoviert sind, herrscht reges Treiben; nichts für mich, ich wähle die Fluchtroute über die Altstadt. Die Altstadt ist wahrlich ein pittoresker Bereich der Innenstadt, was auch den ausländischen Tourist*innen bekannt ist. Es empfiehlt sich, besonders die Innenhöfe zu beachten, diese werden zunehmend begrünt und bieten auf diese Weise herrlich kühle Oasen an heißen Sommertagen.

Über den Weg durch die Altstadt gelange ich zum Landhaus und weiter geht's in Richtung Promenade. Auch dort zeigt sich die Farbe Grün auf großzügige Weise.


Herr Adalbert Stifter blickt an seinem kühlen Plätzchen etwas skeptisch in die Runde - was treiben all die Menschen nur, ihm zu Füßen? Viele Bänke laden Passant*innen dazu ein, unter Schatten spendenden Bäumen etwas zu verweilen. Manche breiten ihre Zeitung aus, andere zücken ihr unverzichtbares Smartphone, ein paar Kinder versuchen sich darin, einigen gurrenden Tauben nachzujagen.

(Über die unbekleideten Damen muss sich Herr Stifter übrigens nicht wundern, diese haben sich nämlich in einiger Entfernung niedergelassen, im gepflegten Park eines Museums. Dort müssen sich die beiden Nackten keine allzu große Mühe geben, um auf sich aufmerksam zu machen.)

Vom Landhauspark geht es in unmittelbarer Nachbarschaft schließlich noch weiter in eine von Menschen belebte Straße, eher ein schmuckes Gässchen, in dem es einige einladende Bars und Cafés gibt, ganz unterschiedlich in ihrem Ambiente.


Als einzigartigen Ort und Quell der Freude empfinde ich übrigens den Botanischen Garten, der außerhalb des Zentrums liegt, gut mit dem Bus erreichbar.

Dieser Garten bietet neben einer großartigen und vielfältigen Pflanzenlandschaft auch wunderbare Ausblicke auf Linz.



Mein liebster Blick auf die Stadt ergibt sich vom Freinberg, den man von der botanischen Oase aus in kurzer Gehzeit erreichen kann. Dort erstreckt sich auch ein durch unzählige Bäume beschatteter kleiner Rundweg, der Kraftplätze spüren lässt. Bemerkenswert ebenso, dass hier niemals Menschenmassen anzutreffen sind.

Von einem bestimmten Platz aus ist der Pöstlingberg mit seiner Wallfahrtskirche bestens zu sehen, die Basilika gilt als Wahrzeichen von Linz. Kinder lieben besonders die Grottenbahn, die sich in unmittelbarer Nähe befindet, aber auch ihre erwachsenen Begleiter dürfen sich auf eine Fahrt mit dem feurigen Drachen Lenzibald freuen.

An gewissen Abenden und bei passender Witterung ist die Sternwarte am Freinberg geöffnet, zauberhafte Sichtungen am nächtlichen Himmel sind dann möglich.


In diesen Tagen pulsiert das Leben in der Innenstadt, mancherorts ist es mir einfach zu laut.

Mein Ausflug in die City neigt sich langsam dem Ende zu, ich sehne mich nach meinen vier Wänden ...


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