Die Jahreszeit bringt es mit sich, dass vielerorts bereits jetzt Erntedank gefeiert wird. Die Daten dazu variieren, der Anlass ist überall gleich: Seit dem 3. Jahrhundert wird das Erntedankfest im Christentum hochgehalten, jedes Jahr wird Gott für reiche Ernten gepriesen. Gerne werden bei Prozessionen Garten- und Feldfrüchte sowie Getreide kunstvoll zur Schau gestellt, begleitet von Musik und allerhand Brauchtum.
Heute bin ich zufällig in so einen Umzug geraten. Das Wetter hätte sich von einer besseren Seite zeigen können, doch meine Gedanken vermochte es nicht zu irritieren.
Ich empfinde diese ersten herbstlichen Tage immer als Beginn der stilleren Zeit, einer Zeit, die zu Langsamkeit und Einkehr geradezu einlädt und damit eine besonders ausführliche Innenschau ermöglicht.
Um ernten zu können, muss zuvor gesät werden - die Erntezeit setzt also eine Zeit voraus, in der manchmal auch mit großen Mühen gesät und gepflegt wird. Und ich meine hier nicht nur die Saat, die ins Erdreich eingebracht wird ...
Ich lasse meinen Blick auch auf meinem Leben ruhen. Ich bin nicht nur dafür dankbar, in einem Land zu leben, in dem mein Leben nicht durch kriegerische Handlungen bedroht ist, sondern auch dafür, dass ich meine Gedanken frei äußern kann. Ich weiß, dies ist an vielen Orten dieser Welt mit größten Gefahren verbunden. Und auch, wenn gerade ganz aktuell viele Entscheidungen kritisiert werden, die von Politiker*innen getroffen werden, sollten wir uns doch stets vor Augen führen, dass wir in einem Land leben, in dem jeder Mensch ein Recht auf ein Dach über dem Kopf hat.
Ich bin dankbar für mein gemütliches Heim - und auch dafür, hier wunderbare Momente mit mir kostbaren Menschen verbringen zu dürfen.
Diesen Menschen fühle ich mich auch darin verbunden, dass ich eine Seelengemeinschaft erleben darf. Solche Verbindungen sind rar und haben auch durch geistige Gemeinschaft Bestand. Ich fühle mich vom Leben reich beschenkt!
Oh ja, dankbar dürfen wir für so vieles sein.
Tun wir es! Freudig.
Mit einem lieben Gruss,
Brigitte
danke für all diese heilsamen gedanken. ich fühle mich im jahreslauf eingebettet und dankbar für menschen und erlebnisse und dinge. wir sollten unsere kraft weiter trainieren, sie reicht fast immer für den tag. nicht müde werden, sondern dem wunder wie einem vogel die hand hinhalten, schrieb hilde domin. mein mantra, wenn ich schwanke. herzlichen gruß, rosiwtha
Liebe C Stern,
Deinen Gedanken stimme ich gern zu. Besonders, da ich seit nahezu 30 Jahren das Glück habe, ebenso das Leben in einem Land zu genießen, das ich nun als meine Heimat sehe.
Ich glaube fest daran, dass die Demokratie in Deutschland bestehen bleibt, ganz gleich, was alles noch auf uns zukommt. Und ich wünsche von Herzen den Menschen dort, wo ich einst lebte, dass sie es schaffen, die Diktatur zu besiegen, um endlich die Freiheit zu erlangen.
Herzliche Grüße aus dem Sauerland
Rosa