Sehnlicher Wunsch, bei diesem prachtvollen Wetter noch einmal meine Wohnung zu verlassen, mit der Kamera in der Tasche.
Fünf Minuten zu Fuß und ich bin inmitten kostbarer Natur, rundum von Feldern umgeben, auf denen die jungen Maispflanzen inzwischen mannshoch sind. Eben waren sie doch noch Pflänzchen! Leicht streichelt sie zu meiner rechten Seite der Wind, während sie auf dem gegenüberliegenden Feld bewegungslos verharren. Seltsam, kaum fünf Meter dazwischen. Die etwas milder gewordene Abendsonne bestrahlt die Felder, sodass sie golden leuchten - wunderschön anzusehen.
Ich folge meinem Weg und nehme mit großer Freude wahr, dass mir ein Libellchen vorausfliegt. Es entkommt immer wieder geschickt meiner Kamera, nimmt dort und da kurz Platz, um gleich wieder davonzuschweben. Doch das Libellchen schenkt mir durch seine Anwesenheit reine Freude und Dankbarkeit.
Meine Ohren vernehmen nun angeregtes Zirpen, es dringt aus den Wiesen zu mir.
Bald begegne ich dem mächtigen Nussbaum, er scheint mir allerdings heuer wenige Nüsse zu tragen. Vielleicht haben sie sich einfach nur gut versteckt, wer weiß?
Da kommt eine Erinnerung an einen Spaziergang auf, genau an dieser Stelle, wo dieser mächtige Nussbaum inmitten einer saftiggrünen Wiese thront, kroch vor Jahren eine schwarze Schlange über den Weg. Dass es sich dabei um keine einheimische Schlange handelte, konnte ich direkt feststellen. Ich weiß nicht, wer damals eher flüchtete, die Schlange oder ich. Jedenfalls entschwand sie gleich wieder meinen angestrengten Blicken - ich habe noch lange an sie gedacht. Heute ist mir diese Situation wieder eingefallen.
Etwa zweihundert Meter weiter sind einige Bienenstöcke aufgestellt, untertags schwirren die Bienen fleißig in der Gegend herum, doch jetzt, abends, ist kein Summen zu vernehmen.
Einen wunderschönen Anblick ergeben einige hochgewachsene Sonnenblumen, die der Abendsonne huldigen.
In guter Nähe steht ein Hühnerhaus, noch scharren einige Hühner in der ihnen zugedachten Grünfläche, hier haben sie es fein. Die Eier, die sie legen, können erworben werden, auch zu feinen Nudeln werden viele Eier verarbeitet und dann verkauft.
Kein Autolärm dringt an meine Ohren, nur die Natur mit ihren bunten Stimmen und Lauten. Wenige Radfahrer*innen sind unterwegs sowie ein junger Mann mit Hund. Ansonst begegne ich niemandem. Ein paar Vögel unterhalten sich noch, allerdings heute durchaus zurückhaltend.
Allmählich taucht die Kleingartensiedlung auf, ich nehme den würzigen Duft von Gegrilltem wahr. Einige Herren, ich kann sie hinter den zurechtgeformten Sträuchern nicht erspähen, unterhalten sich über die Fußball-EM. Zu ihrem Gegrillten genießen sie wohl auch ein kühles Blondes.
Schon taucht die Busstation auf, ich sehe einen Bus ankommen, es ist wohl der letzte, der hier noch abfährt. Ich beschließe einzusteigen, denn ich freue mich schon darauf, über diesen so wohltuenden Spaziergang zu berichten. (Ein Besuch bei Herrn Sommer konnte heute leider nicht mehr stattfinden, aber vielleicht in nächster Zeit?)
#Natur #Herz #Freude #Dankbarkeit Fotos: C*
Deine Worte, liebe C Stern, erzeugen auch noch schöne, friedliche und besinnliche innere Bilder.
Viele herzliche Grüße
Rosa
Bei mir bleibt's manchmal einfach nur beim Gucken von der Terrasse aus auf die Felder hintern Haus. Und dann kehrt Ruhe ein;)
Herzliche Morgengrüße
Wie schön und wohltuend so ein Abendspaziergang sein kann, spricht aus jedem deiner Sätze und aus den beigefügten Bildern.
Ich kann mich sehr gut in deine Stimmung hineinversetzen, zumal ich ebenso gerne durch die Natur streife... :--)
Einen lieben Abendgruss,
Brigitte